In freundlicher Zusammenarbeit mit Wir helfen Kindern
Ich wohne an sich in einer guten Gegend – zumindest würde ich das denken, wenn ich mich in meinem Haus so umsehe. Hier besitzen die meisten nicht nur ein Auto, sondern mehrere – und es handelt sich dabei nicht um kleine Billigautos. Die meisten wohnen hier auch nicht zur Miete sondern haben sich eine oder sogar mehrere Wohnungen in diesem Haus gekauft. Urlaub ist hier mehrere Male im Jahr ganz normal.
Im Umkreis schießen neue Läden aus dem Boden, die ich eher in Prenzlauer Berg oder Mitte erwartet hätte, als hier draussen in Köpenick, wo noch vor einem Jahr Hörgeräteläden die Straßen dominiert haben, jetzt nach und nach durch Fotostudios und Designstores ersetzt werden.
Sieht doch alles ganz gut aus…oder?
Fahre ich nur ein paar Straßen weiter, ändert sich das Bild. Hier reihen sich Plattenbau an Plattenbau, günstiger Wohnraum eben. Stadtrand. Hier zieht der Laternenumzug durch Hochhäuserschluchten, statt durch mit Bäumen gesäumte Altbaustraßen. Und wie die Wahl 2016 gezeigt hat, gehört mein Wahlkreis zu denen, in der die AFD ihren Samen erfolgreich sähen konnte. Vermutlich mit gutem Grund – wer sich nicht vertreten oder gar vergessen und übergangen fühlt, wählt eben anders.
In dieser Gegend finde ich auch andere Familienmodelle, viele Alleinerziehende, die gerade so über die Runden kommen, Familien, in denen ein Teil arbeitslos ist. Das ist natürlich nicht bezeichnend für Deutschland, zeigt mir aber, wie schnell die Lage innerhalb eines Bezirks kippen kann und vor allem auch, wie groß die Abstände manchmal sind. In Deutschland leben fast 2 Millionen Kinder (also Menschen unter 18 Jahre) in Hartz-IV-Haushalten. Im Vergleich zu 2014 ist die Zahl der Kinder damit um 52.000 Betroffene gestiegen. In Prozent heißt das, etwa 15 Prozent sind auf Hilfe vom Staat angewiesen und davon leben 21,6% im Osten, 13,2 % im Westen. (Quelle)
Das wir etwas tun MÜSSEN, steht ebenfalls in der Studie. Je länger ein Kind in Armut leben muss, desto gravierender sind die Folgen. Sie sind nicht nur finanziell benachteiligt, auch gesundheitlich beeinträchtigt, weil sie sich ungesünder ernähren müssen. Wenn es ganz schlecht läuft, haben sie nicht einmal ein eigenes Zimmer, außerschulische Aktivitäten sind nicht drin, weil oft zu teuer. Urlaub? Haha! Im Zweifel werden sie in der Schule von ihren Mitschülern sozial isoliert und damit ist der Weg zum Erwachsen werden deutlich schwerer, als für Kinder aus einer anderen Schicht.
Kinder in Armut können ihre Lebenssituation nicht selbst ändern. Deshalb hat der Staat hier eine besondere Verantwortung.
Jörg Dräger, Vorstand Bertelsmann Stiftung
Was wir selbst tun können
Es gibt Netzwerke und Stiftungen, die sich mit diesem Thema beschäftigen, die Familien unterstützten, die in diese blöde Lage geraten sind. Eine davon ist die Stiftung Wir helfen Kindern von RTL, die ab Donnerstag, den 24.11.2016 einen großen RTL-Spendenmarathon starten.
In Zusammenarbeit mit Bofrost läuft bereits seit Ende Oktober die Selfie-Aktion #miteinanderaugenauf, die ebenfalls Geld sammelt. Pro Selfie gibt das Familienunternehmen Bofrost, das sich seit vielen Jahren für Kinder in Not einsetzt, einen Euro an die Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e. V.
Ein kleiner Schritt, bei dem ihr mit wenig Aufwand viel bewirken könnt! Und natürlich geht auch immer: Spenden. Denn gemeinsam funktioniert es einfach besser!
Wir sind mit unserem Selfie natürlich auch am Start! Und jetzt seid ihr dran Mehr miteinander bei #miteinanderaugenauf!