Wenn Nachwuchs unterwegs ist, gehört es zu den schönsten Beschäftigungen, das Kinderzimmer zu gestalten und alles liebevoll für den neuen kleinen Erdenbürger herzurichten. Doch die Zeit vergeht und Kinder wachsen und werden mobiler. Und plötzlich ist vor lauter Bauklötzen, Kuscheltieren und Autos nichts mehr von dem liebevoll ausgewählten Regenbogenteppich zu sehen. Und wenn man den Schrank öffnet, läuft man Gefahr, von einer Lawine aus Kinderklamotten überrollt zu werden. Wie wir es (meistens) schaffen, das Chaos im Zaum zu halten und die Kinder zu motivieren, selbst aufzuräumen, erzähle ich euch heute.
Die richtigen Voraussetzungen schaffen
Wenn Kuscheldecken, Teddys, Puppen und sprechende Autos die Herrschaft über das Haus übernommen haben, ist es Zeit, einzuschreiten. Das Gute am kindlichen Chaos ist, dass es einen Grund liefert, das Kinderzimmer um ein paar hübsche und dabei praktische Möbelstücke zu ergänzen. Denn wer will, dass auch schon die Jüngsten lernen, Verantwortung für ihre eigenen Sachen zu übernehmen und aufzuräumen, muss zunächst die notwendigen Voraussetzungen dafür schaffen. Denn wenn ich die Kisten mit den Bauklötzen stets oben vom Schrank holen muss, brauche ich mich nicht zu wundern, wenn die Kinder denken, dass ich auch dafür zuständig bin, sie wieder wegzuräumen.
Schon Maria Montessori wusste, dass es eine wesentliche Voraussetzung für die Eigenständigkeit des Kindes ist, dass es alles gut und alleine erreichen kann, womit es sich beschäftigen möchte. Und zum Glück gibt es mittlerweile eine Reihe toller Kindermöbel, die genau dieses Konzept verfolgen. Und diese Möbel funktionieren selbst in kleinen Kinderzimmern ganz hervorragend. Ich selbst bin zum Beispiel ein großer Fan der Spielzeugkisten und Bücherregale von vertbaudet. Diese sind durch Rollen und die Möglichkeit zur multifunktionalen Nutzung ausgesprochen praktisch. Da wird aus der Spielkiste eine Bank oder ein Kinderwagen für Puppen und Kuscheltiere. Da macht das Aufräumen gleich ein bisschen mehr Spaß.
Kinder zum Aufräumen motivieren
Apropos Spaß. Ich glaube, es gibt kaum jemanden – außer vielleicht Marie Kondo – der wirklich gerne aufräumt. Und wenn ich etwas selbst schon nicht gerne tue, kann ich kaum erwarten, dass meine Kinder dies ohne Meckern und Motzen erledigen. Doch es lohnt sich, die Kinder zum Aufräumen zu motivieren. Schon allein, weil die Alternativen darin bestehen, ständig über irgendetwas zu stolpern oder es selbst zu erledigen. Und das sind nun wirklich keine langfristigen Lösungen.
Aufräumen als Spiel
Dabei können schon sehr kleine Kinder unter Anleitung und mit Hilfe aufräumen, wenn die Voraussetzungen stimmen. Es bietet sich an, das Aufräumen für die Kleinsten spielerisch zu gestalten. Hier ist ein wenig Fantasie gefragt. Wer abends vor dem Schlafengehen aufräumt, kann mit dem Kind die Spielsachen „ins Bett bringen“. Wir verabschieden uns von all den Dingen, die uns tagsüber so viel Spaß bereitet haben, wünschen ihnen schöne Träume und legen sie in ihre Kiste. Das Aufräumen von wenig empfindlichen Gegenständen kann als kleiner Wettbewerb gestaltet werden. Wer trifft mit den meisten Bauklötzen in die Kiste? Spaßiger wird das Aufräumen auch mit einem Aufräumlied oder einer Aufräumgeschichte.
Aufräumen als Ritual
Es ist zudem eine gute Idee, das Aufräumen zu einem Ritual und damit nach und nach zu einer Gewohnheit werden zu lassen. So wird es auch für ältere Kinder irgendwann selbstverständlich, dass täglich zu einer bestimmten Uhrzeit oder auch an bestimmten Tagen Aufräumen angesagt ist – selbst, wenn die Kinder aus dem Alter raus sind, in dem das Aufräumen spielerisch gestaltet werden kann. In Kindergarten und Hort funktioniert das ritualisierte Aufräumen schließlich auch ganz prima. Warum also nicht bei der Rasselbande daheim? Besonders gut klappt es, wenn nach getaner Arbeit etwas Schönes wartet, das als Teil des Rituals gesehen werden kann – zum Beispiel Kuscheln und Vorlesen auf dem Sofa.
Weniger ist mehr?
Natürlich ist es auch viel leichter, Ordnung zu halten, wenn es gar nicht erst so viele Spielsachen gibt, die für Chaos sorgen können. Doch was in der Theorie gut klingt, ist in der Praxis nicht immer so einfach umzusetzen. Hier kann es helfen, eine Dachboden- oder Kellerkiste zu packen und nicht immer alles vorhandene Spielzeug auf einmal im Kinderzimmer zu präsentieren. Die Dachbodenkiste wird dann an langen Regentagen hervorgeholt oder das Spielzeug wird immer einmal ausgewechselt und bleibt so auch stets spannend.