Der Babymarkt ist riesig und was Eltern vermeintlich alles verkauft wird, liegt irgendwo zwischen: GEIL, brauch ich und SCHWACHSINN, was soll der Mist. Dazu kommt natürlich, dass nicht jedes Baby und jedes Elternpaar die gleichen Dinge brauchen oder toll finden. Während das eine Baby Tragetücher und die Nonomo-Wiege liebt, sind andere Kinder nicht darin abzulegen.
Ich kann daher auch nur von meinen Dingen sprechen, die mich durchs erste Jahr gebracht haben. Und die gelten nicht für jeden von euch. Ihr habt aber die Möglichkeit, euch zumindest inspirieren zu lassen und dann flexibel zu entscheiden, was ihr ausprobieren wollt.
Meine x Dinge, die mir im ersten Jahr mit Baby wirklich geholfen haben
1. Ein Tragetuch von Houdini me
Beiden Dingen stand ich skeptisch gegenüber, denn bis dato kannte ich nur feste, schwere Tragetücher. Das von Houdini me ist weich und locker, aber es passt sich perfekt an den Babykörper an und ist angenehm zu tragen. Es ist ein bisschen wie der gemütliche Pulli, weil der Stoff so locker ist. Ehrlich, bestes! Würde ich immer wieder verschenken – einen kleinen Nachteil gibt es. In den weichen Stoff ist das Logo als Lederteilchen eingenäht, nach und nach entstehen dort leichter Risse im Stoff. Das ist prinzipiell egal, weil es die Funktion nicht behindert – aber es lässt sich z.B. weniger gut weiterverkaufen. Dann eben verschenken. ;)
2. Die Babybjörn Babytrage Mini, und Babybjörn One
Die Mini war super, schon ab dem ersten Tag konnte ich mein Baby darin einschnallen – wenn es mal eilig war, dann lässt sich die Trage nämlich einfach anschnallen und fertig. Wer noch nie vorher ein Tragetuch gewickelt hat, weiß, was ich meine…Leider ist mein Baby anfangs unglaublich schnell gewachsen, so dass die Mini recht schnell gefühlt zu klein wurde. Daher sind wir dann auf die One Air gewechselt, die passt bis heute – mehr dazu hatte ich über die Mini hier geschrieben und über die One Air dort.
3. WowMom Buch
Dieses Buch kam eigentlich fast schon zu spät für mich, aber für alle, die jetzt ein (erstes) Baby kriegen und irgendwann in der Einzelhaft mit Kind verzweifeln. Dieses Buch hilft einem so sehr über dunkle Stunden und Gedanken, weil sie eben nicht nur das „Du wolltest das doch so, jetzt kneif die Arschbacken zusammen“ propagieren, sondern eben zeigen, dass auch die Mutter, die das unbedingt so wollte, am Rad dreht oder kurz vor dem Kollaps steht. Und es gibt Tage, da stehen wir alle mal vor dem Kollaps, zum Ende des ersten Jahres werden es gefühlt mehr, wenn man die Elternzeit alleine wuppt.
4. Sonoro Relax
Das Gerät, das ich schon mehrfach hier im Blog vorgestellt habe, hat mir in diesem Jahr so gute Dienste erwiesen. Anfangs habe ich den Meditationssound schlicht ins Abendritual eingebunden, heute freut sich Leni sogar schon drauf und ich bilde mir ein, dass wir alle ein bisschen runterkommen. Manchmal lege ich mich auch einfach nur auf meine Yogamatte ins Bad und lausche. Kann ich – wie immer – jedem empfehlen, egal ob mit oder ohne Kind.
5. Ein Windelabo von Lillydoo
Ja, gut, elitär, aber ganz ehrlich: ich habe kein Auto und bin tagsüber alleine. Seit ich Fahrrad fahre, habe ich aktuell auch keine Möglichkeit großes Zeug zu transportieren, weil noch keine Taschen oder Körbe montiert sind. Und so bleibt nur ein Rucksack. Der nicht zu voll sein darf, weil das Kind ja im Kindersitz hinter mir sitzt.
Ich liebe das Windelabo, weil ich einfach keinen Karton mehr tragen muss und die Windeln + Feuchttücher IMMER da sind. Ich sag mal so: Es ist das beste Geschenk, das man sich selbst (oder andere) zur Geburt machen kann
6. Ein Spielbogen
Ich hab mir einen Spielbogen von Done by Dear über ebay Kleinanzeigen gekauft. Die Dinger sind irre teuer und ganz ehrlich: da draussen fliegen so viele gut erhaltene gebrauchte Sachen rum, warum also nicht da zuschlagen. Sie hat das Teil geliebt und viel damit gespielt. Fast noch besser funktionieren allerdings diese klassischen aus Holz.
7. Yoga und/oder Sport
Ich merke es gerade jetzt – ohne Sport bin ich zu Mord und Totschlag aufgelegt. Und zudem werden die Kilos rasant wieder mehr. Das verschlechtert den Gemütszustand also in vielerlei Hinsicht: ständig Kinderkram, so gut wie keine Zeit, die man mal für sich hat, plus Babypfunde oder wasauchimmerfürPfunde, kein Auspowern, mich macht das kirre und ich brauche ab und an eigentlich einen Ausgleich. Der ist nicht immer möglich, daher solltet ihr euch im besten Fall ein gutes Babysitternetzwerk aufbauen, das euch unterstützt. Wer kein Netzwerk hat, kann den Mittagsschlaf ausnutzen und sich z.B. mit einem (geschenkten) Abo von YogaEasy über Wasser halten.
8. große Spucktücher / Swaddles / Mulltücher
Nennt sie, wie ihr wollt, aber egal wie sie heißen: Diese großen Tücher sind goldwert! Wir hatten 120x120cm große von Aden und Anais, die wir anfangs zum pucken genutzt haben, später als Decke und Sonnenschutz, natürlich auch als Spucktücher und heute zum Spielen. Eins der Tücher ist einfach immer dabei. Gerade die Größe ist praktisch für alles, auch wenn man z.B. in der Öffentlichkeit stillt und es nicht mag, das jeder gucken kann – oder das Kind sich unfassbar leicht ablenken lässt, sind diese dünnen, aber eben auch schönen Tücher total super. Ich habe schon viele davon verschenkt, weil ich sie selber wirklich toll finde.
9. Babyfon
Hätte ich anfangs nicht gedacht. Bei meiner ersten Tochter hatten wir nur einmal eines im Urlaub dabei, das dann aber auf die Reichweite versagte. Aber die erste Tochter hatte auch kein Problem mit dem Schlafen. Sie hat mit einem halben Jahr ziemlich gut ihre Zeiten eingehalten – das „neue Baby“ macht das nicht. Aber nicht nur deswegen bin ich froh um das Babyfon von Philips Avent, in den ersten Wochen war es auch als Nachtlicht unverzichtbar. Denn das Baby wurde nachts alle 2 Stunden wach und es war schlicht zu dunkel. Manchmal war ich nachts auch damit beschäftigt, sie stundenlang durch die Wohnung zu tragen. Um dann wieder ins Bett zu finden, war das Nachtlicht super – und: es schaltet sich auch von selbst aus, wer sich also nicht mehr bewegen kann oder darf (weil das Baby auf einem draufliegt), dem ist auch damit geholfen. Heute nutzen wir es schlicht als Babyfon, und auf unseren Reisen ist es immer dabei.
10. BIBS Schnuller
Was habe ich lang nach einem Schnuller gesucht, den das kleine Frollein benutzen wollte. Da ging anfangs gar nichts – nach drei Monaten hatte ich kurz überlegt: na gut, jetzt habe ich drei Monate geschafft, dann schaff ich auch den Rest. Dann hab ich diese Schnuller von BIBS entdeckt und die funktionieren super. Immerhin: Das Kind benutzt den Schnuller auch wirklich nur zum einschlafen. Weder tagsüber, noch IM Schlaf (er wird dann ausgespuckt – mit ein Grund, warum sie ab und an wieder aufwacht, weil der Schnuller ist weg…) – nur, wenn sie müde ist, will sie einen haben.
Dazu darf natürlich auch die Schnullerkette nicht fehlen. Wir haben drei: eine von Brio, eine von Dollyrocker und eine von Leo et lea. Warum drei? Weil wir immer irgendwo eine verlegen…
11. Babyplanschbecken
Was habe ich dieses Planschbecken gefeiert! Ihr wisst ja, dieser Sommer war heiß, aber mit Baby ins Schwimmbad oder an den See – immer ein riesen Aufwand. Also habe ich ein Planschbecken gekauft und es minimal mit Wasser befüllt und auf den Balkon gestellt. Was hat sie es geliebt – ganz besonders mit den Bechern von Stokke, die sich wunderbar zum schütten oder duschen eignen.
Aber obacht: NIEMALS euer Baby mal alleine im Becken lassen! Auch wenn das Wasser vermeintlich total niedrig ist und ihr auch nur „ganz kurz“ wegwollt. NIEMALS! Wer woanders hinmuss, nimmt das Baby bitte vorher raus – denn auch ein niedriger Wasserstand reicht aus, um zu ertrinken!
12. Dinge aus dem Alltag
Für Babys funktionieren Alltagsdinge auch total super: die kleine Rakete z.B. steht total auf Taschentuch- und Feuchttuchpackungen, zum einen Rascheln sie schön, zum anderen lassen sie sich gut auf- und zumachen (das kommt natürlich nicht schon am Anfang, sondern erst später). Auch hier gilt aber: Bitte aufpassen. Gerade die kleinen Klebelaschen von Taschentüchern lassen sich leicht abreißen und werden sie verschluckt, kann so ein Baby dran ersticken. Auch beliebt: Der Schlüsselbund, die Fernbedienung, Kartons, Papprollen, oder die Kaugummipackungen aus Plastik. Und natürlich Mobiltelefone (die müssen nicht mal an sein).
13. Der Kinderwagen
Neben dem Tragetuch und der Trage besitzen wir natürlich noch einen Kinderwagen. Eigentlich sogar zwei und mit beiden sind wir sehr zufrieden. Der Bugaboo ist wendig, hat eine wunderbare Farbe (gelb) und rollt und rollt und rollt. Aber er ist – in meinen Augen – sehr sperrig. Also mir ist er zu sperrig. Weil wir im Sommer das Auto voll mit Kram hatten, habe ich nach einem platzsparenden Modell gesucht – und gefunden. Der Kinderwagen von Joolz Hub ist mein absoluter Favorit. Klein, funktional, wendig und echt platzsparend im Auto.
14. Ein Fahrradkindersitz
Wer monatelang nichts anderes macht, als das Kind durch die Gegend zu tragen oder zu schieben, der freut sich, wenn die Mobilität endlich wieder etwas größer wird. Ich besitze ja kein Auto, dahingehend war ich ziemlich eingeschränkt. Und jetzt endlich kann das Kind hinten auf dem Fahrrad sitzen und mitfahren und ich kann gleichzeitig den Radius wieder etwas vergrößern. Ist quasi auch fast wie Sport. Wir haben einen Kinderfahrradsitz von Thule und bisher sind wir ziemlich happy – hinten wird gequietscht, vorne bläst der Wind um die Nase.
Wir hatten da noch ein paar mehr Dinge, z.B. eine Milchpumpe, die ich letztendlich aber viel zu selten genutzt habe. Ich war eben immer parat…und dann hat sich das Kind irgendwann von selbst abgestillt. Auch Beißringe hatten wir, aber so wirklich hat sie die nicht benutzt, genauso wenig wie Rasseln, nur eine von Fabelab, die kam immer wieder zum Einsatz und wurde überall hingeschleift. Mit etwa neun/zehn Monaten entdeckte sie ihre Liebe zu Bällen, unter anderem zu diesem schönen Teil von kikadu, das mir Janine geschenkt hat. Und: die Nonomo Federwiege hatten wir auch. Aber an sich hing sie entweder im Weg rum oder das Kind wollte nicht (lange) rein – deswegen landete sie dann irgendwann im Korb, weil sie zu selten zum Einsatz kam. Aber ihr wisst ja: jedes Kind ist da anders.
Großes Kino ist übrigens schon sehr lange der gelbe Schwanz vom Nachziehhund von Brio. Durch die Feder wackelt er immer schön herum und es lässt sich wunderbar dran herumlutschen. Alternativ tut es auch mein Faszienball, der ist bei ihr sehr beliebt.
Je älter die Kids werden, desto mehr können sie mit Spielzeug anfangen – die ersten 10 Monate braucht es aber wirklich keine großen Investitionen in Spielzeug. Wenn ihr etwas ausprobieren oder unbedingt haben wollt, lasst es euch am besten schenken. ;) Alles andere, was Babys Spaß macht, befindet sich eigentlich in jeder Küche: Töpfe, Pfannen, Kochlöffel, Plastikschachteln, Kühlschrankmagnete völlig egal, Hauptsache es macht Lärm und lässt sich mit Dingen befüllen.
Und auch später gilt: weniger ist mehr! Die kleine Rakete wird ja bald ein Jahr alt und wir bauen gerade einen Pikler Bogen (dazu dann sicher bald mehr) und ich hoffe, dass sie dann vielleicht aufhört, aufs Podest zu klettern und von dort auf den Schreibtisch um sich anschließend davon runterzustürzen…