Familientagebuch – Woche 4

Die nächste Woche ist rum, Ostern ist vorbei und wenn es mir niemand sagen würde, ich wüsste nicht mal den Wochentag. Diese Woche habe ich beschlossen, es gibt zwar weiterhin das Tagebuch, aber in etwas anderer Form. Wer will nach vier Wochen denn wissen, welcher der schlimmste oder schönste Moment war. Das passte am Anfang ganz gut, aber jetzt, wo sich eine gewisse Routine im social distancing und dem „Ausnahmezustand“ eingeschlichen hat… irgendwie nicht mehr so recht. Und zugegeben, manchmal frage ich mich eh: wen interessiert das überhaupt. Aber so ist das wohl mit Tagebüchern.

Wie war deine Woche so?

Da man ja an sich so viel nicht machen kann, sich da stattdessen eine gewisse Routine eingestellt hat, passiert sehr viel im Kopf.
Man schmiedet Pläne – irgendwas positives braucht man aufgrund der Zukunftsangst ja. Überlegt, wohin man mit der eigenen Zukunft will und vor allem: wie das gehen soll, das Arbeiten mit Kleinkind – wenn die Kita weiterhin geschlossen bleibt…

Jetzt wäre ja irgendwie der richtige Moment, etwas zu ändern, bzw. zu planen, um dann loszulegen, wenn mal wieder Zeit dafür ist. Was neues anzufangen. Oder das Alte wieder rauszuputzen und nochmal durchzustarten…

Aber in ganz kurz: Das Aufregendste diese Woche war wohl der Mann mit dem Chihuahua und der Gasmaske, der hier immer Gassi geht. Ihr seht also: Mega spannend.

Die Woche sonst war gut bis durchwachsen. Es gab ein paar sehr schöne Momente, aber auch ebenso extrem traurige Themen plus eigene Luxusprobleme (der Reifen vom Thule ist platt! Und es ist leider nicht nur ein Loch, sondern VIER! Und nun ja, der neue Reifen kommt nicht an und joggen mit Kind ist daher halt nicht. Ich sag ja, Luxusprobleme, der vermeintliche Sack Reis aus China). Das Social Distancing funktioniert zuhause auch eher weniger. Es fehlen so einem Stoffel wie mir die Rückzugsorte. Geht einer aus dem Zimmer steht der nächste schon in der Tür 😜. Luxusprobleme Teil 2. Gleichzeitig finde ich es aber auch toll, dass der Mann hier is und nich uff Arbeit – verquer oder so.

Hilfreich für Kopf und Beine sind also lange Spaziergänge oder Radltouren. Habe diese Woche entschieden, jeden Tag was neues in der Umgebung zu besuchen – und wenn es nur ein Waldweg ist, in den ich vorher noch nie abgebogen bin. Die Rakete ist jedenfalls schon mal großer Waldfan, klettern über umgestürzte Bäume, Schmetterlinge jagen oder vor Hummeln davon laufen steht ganz oben. Plus im Dreck wühlen, mangels Sandkasten ja auch nicht anders möglich. Mein Mantra inzwischen: Ich bin so froh, dass ich hier draussen wohne. Oh ja! (wie oft sagte ich das schon?)

Ich habe gemerkt, dass mir Menschenansammlungen inzwischen zu anstrengend sind. Ostersonntag war halb Berlin auf dem Radweg am Müggelsee unterwegs. Da haben wir uns lieber gleich wieder in den Wald geschlagen. Die Abstandsregelung hat sich ins Gehirn geklinkt und ich bin sehr gespannt auf das, was danach so kommen soll/wird. Der Abstand ist gespeichert, so schnell werde ich wohl niemandem mehr zu nah kommen.

Ich habe einen festen Tagesablauf, den ich jetzt schon vermissen werde, wenn das normale Leben wieder zuschlägt. Zwei bis zweieinhalb Stunden sind die Rakete und ich morgens unterwegs. Danach Mittagsschlaf. Inzwischen bin ich dabei, meistens schlafe ich einfach auch ein. Der Heuschnupfen hat volle Kanne zugeschlagen, die Tabletten sind für mich so, als wäre ich dauerhaft unter Schlaftabletten.

hdr

Was hast du diese Woche gesehen/gemacht?

Ich war auf dem höchsten (natürlichen) Berg Berlins. 114 Meter. Ein bißchen musste ich grinsen. Die Aussicht war gleich Null. Aber ein paar Meter weiter befindet sich in den Müggelbergen auch eine Sternwarte und daneben dann freier Blick über den Müggelsee. Und keine Menschenseele.

Auch noch nie gesehen: Das Erpetal. Den Seddinsee.

Zweimal war ich ‚Abstandsjoggen‘ mit einer Freundin. Gleich morgens um 8 bis zum See und zurück. Dort trifft man auch kaum andere Leute.

Und: Ich habe gebacken. Und erstaunlicherweise ist es mal nicht verbrannt.

Bestes Idee: Ich habe meinem Mann die Haare geschnitten. Also ich sag mal so: Friseur werde ich nicht. Schlimm ist es nicht, aber das mit den Übergängen muss ich noch etwas üben.

Die Zeit hat sogar für Yoga gereicht. Auf dem Balkon in der Sonne. Und jede Menge Radtouren in der Gegend.

Was gab es zu essen?

Damit ich es nicht vergesse, habe ich dieses Mal fast alles dokumentiert.

  • Schnitzel mit Spargel und Kartoffeln
  • Burger mit Birne und Gorgonzola
  • Gebratener Blumenkohl mit Salat und Süßkartoffeln
  • Salat mit Baguette
  • Lammcarre mit Couscous-Salat
  • Gebratener Lachs mit Bandnudeln
  • habeichvergessen….

Dann also weiter im Coronaoffice. Happy Woche 5 :)

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