Wer braucht schon Schlaf? Es gibt ja Forschungen, die besagen, zu viel Schlaf sei ungesund und mache krank. Die anderen, die besagen, zu wenig Schlaf sei ungesund, die gibt es auch. Meine Smartwatch warnt mich seit fünf Monaten fast täglich, ich würde zu wenig schlafen, ob ich nicht vielleicht das „Schlafprogramm“ für erholsamen Schlaf mal ausprobieren möchte (hahaha!).
Die Geo schreibt auch: „Wer zu wenig schläft, ist deutlich unkonzentrierter und ungeschickter, reagiert langsamer und trifft falsche Entscheidungen. Das haben Forscher herausgefunden.“ Dafür hätte ich tatsächlich keine Forscher gebraucht. Allein am Wochenende habe ich folgendes geschafft:
- Ich habe mit dem Finger von der heißen Herdplatte etwas wegwischen wollen (ich hatte vergessen, dass die Herdplatte an war).
- Ich habe unter den kochend heißen Wasserhahn gelangt (auch vergessen, dass da 100 Grad heißes Wasser rauskommt)
- Ich habe mir ein heißes Blech an den Arm gehalten, gut, das war, weil unkonzentriert.
Ich lasse ständig Dinge fallen, manchmal auch, weil ich vergesse, dass ich sie in der Hand halte. Wie neulich eine Schüssel mit geschlagener Sahne. Aber der Küchenboden musste eh mal gewischt werden. Ich gehe durch die Wohnung, weil ich irgendwas erledigen wollte, aber bis ich da bin, habe ich vergessen, was es war. Mir fehlen Begriffe, auch ganz einfache, so dass ich manchmal nur noch halbe Sätze zustande bringe und das ich mein Baby noch nirgends habe stehen lassen, ist ein Wunder. Neulich war sie nämlich mit den Kindern im Kinderzimmer und ich habe tatsächlich kurz vergessen, dass wir ja neben den beiden Großen auch noch den Zwerg haben. Haha.
Wie mich das Familienbett diesmal an meine Grenzen bringt
Ich bin ja eigentlich Verfechter des Familienbetts. Das liegt zum einen an meiner Faulheit. Denn ich bin faul. Alles was überflüssig Arbeit schafft, versuche ich zu vermeiden – mein Mann kann ein augenrollendes Liedchen davon singen ;) – so auch das nächtliche Aufstehen, ich bin schließlich nicht verrückt. Nach fünf Monaten „Leben als Hund“ bin ich dann aber so weit: Das Baby muss bald, wirklich sehr bald ins eigene Bett umziehen, auch wenn ich mich gerade noch frage: Wie geht das ohne Stress.
Der Grund für den geplanten Umzug: Weder sie noch ich schlafen besonders gut, wenn wir nebeneinander schlafen. Egal ob wir allein auf 180cm schlafen oder auf 90cm, das Baby liegt IMMER in der Mitte. Ich habe mir inzwischen neben dem Bett ein Kissenlager gebaut, manchmal liege ich dann auch da oder – wie der Hund – am Fuß des Bettes. Da liegen wir uns nicht im Weg. Meine Füße hängen irgendwo in der Luft, aber ist egal, ich bin so müde, ich merke das gar nicht mehr.
Insgesamt schlafen wir zwar länger (von etwa halb8 bis 10), aber ich habe pro Nacht zwischen 5 und 3343 Wachphasen, weil das Kind stündlich nach „ichkannnichtohnebrustwiedereinschlafen“ verlangt. Und ihr wisst ja: ich lebe ein Leben mit geringst möglichem Widerstand, also kriegt sie was sie will. Ahahaha. Jetzt kann sie nicht mehr ohne einschlafen und ich muss gucken, dass ich irgendwie so liegen kann, dass ich auch schlafe. Manchmal beneide ich den Mann. Er trägt Ohrstöpsel und keine Milchdrüsen ;).
Schlafentzug macht blöd – und anfällig
Ich lese gerade das Buch „Schlafen statt schreien“ von Elizabeth Pantley und hoffe, das es hilft. Im ersten Teil, ohne Hilfe von Brüsten oder Schnullern einzuschlafen scheitern wir seit Wochen grandios. Ich könnte genauer werden, weiß aber nicht, ob ich meine Brüste so sehr thematisieren möchte. Es hat auf jeden Fall was mit „rausziehen vor dem Einschlafen“ zu tun. Und könnte auch was anderes sein…;)
Aber immerhin geht Madame Dank Frau Pantley nicht mehr um 22:45 ins Bett, sondern gegen 19:30 (auch wenn diese verf…. Zeitumstellung uns mit nur einer popligen Stunde völlig aus dem Konzept gebracht hat) und ich habe zum Mittagsschlaf (bei dem sie sich inzwischen auch ablegen lässt – und länger als 25 Minuten schläft) abends noch mal zwei Stunden ohne etwas an mir dran oder auf mir drauf gewonnen.
Wieder mehr schlafen – mit Baby – geht das?
Nächstes Ziel: Mehr als 4 Stunden die Nacht schlafen, damit mir tagsüber weniger runterfällt, von dem ich vergessen habe, dass ich es in der Hand halte und vor allem: Mehr Schlaf für weniger Schnupfen, der mich derzeit ständig heimsucht. Und weniger Hundeleben. ;) Ich bleibe dran, ob Das Buch „Schlafen statt Schreien“ besser funktioniert, als das heute verteufelte „Jedes Kind kann schlafen lernen„. Meldung folgt…
Übrigens: Der Rekord im Schlafentzug wurde 2007 von Tony Wright aufgestellt. 266 Stunden (etwas über 11 Tage!) war er wach, das habe ich selbst in meinen besten Zeiten nicht geschafft (nach einem langen Wochenende musste ich dann doch mal die Segel streichen).