Ausflugstipps für Berlin gibt es wie Sand am Meer. Mit Kindern, ohne Kinder, zum Shoppen oder um die Stadt kennen zu lernen. 2015 hatte ich mal ein paar Ideen für ein perfektes Sommerwochenende in Berlin zusammengeschrieben und ich finde, eigentlich funktionieren die immer noch gut. Deswegen gibt es jetzt einfach ein paar neue Tipps dazu.
Roller mieten und rumkommen
Bei dem Wetter ist es auf einem Roller noch frischer als auf dem Radl. Ich bin zwar etwas vorsichtiger geworden, was meine Rollerfahrerei angeht – mein eigener springt leider auch nicht mehr an – aber es gibt ja einige Rollervermietungen in Berlin. Tier (die haben Coup gekauft) z.B. oder Emmy vermietet auch Elektroroller in Berlin. Ein (älteres) Kind kann man damit also gut mitnehmen auf eine kleine Stadtrundfahrt zum Beispiel oder zum See/Freibad. Das Geschäftsgebiet ist für einen Trip durch die Stadt perfekt und mit einem Roller suche ich ja auch nie Parkplätze. Es reicht übrigens ein normaler Führerschein.
Natürlich geht das mit mehreren Kindern nicht mehr so gut, da hilft dann auch Carsharing. Darüber habe ich bei meinen sieben Sommerideen für Berlin schon mal geschrieben.
Aussicht genießen
Okay, Berlin ist quasi voller Aussichten. Teuer und nervig geht es auf den Berliner Fernsehturm (Anmeldung erforderlich, neues Hygienekonzept am Start), kostenlos auch auf die Reichstagskuppel (ebenfalls mit Anmeldung und Kontrolle vor Ort). Dann gibt es noch den Panoramapunkt am Potsdamer Platz. Familientickets lohnen sich auf jeden Fall bei mehreren Kindern und Erwachsenen.
Kostenlose Aussichten gibt es aber auch – also für Kaffee und Kuchen – z.B. in der Monkey Bar im Bikini Berlin (z.B. auf die Affen im Zoo) oder nicht weit davon entfernt auf der Terrasse im 10. Stock des Motel One Upper West – gleich beim Waldorf Astoria. Unverstellter Westblick! Ausserdem geht es auch im tiefen Osten, nämlich im Hotel Andel’s. Zum einen in der Skykitchen im 12. Stock (mit Michelin Stern!) oder noch etwas höher: in der SkyBar im 14. Stock. Für Sportler: Die Siegessäule. Die Aussicht ist wunderbar. Das waren natürlich lange nicht alle – eben nur eine Auswahl! Leider ist der Bierpinsel in Steglitz noch immer leer – es tut sich langsam was – aber auch hier ist die Aussicht super. Ich war vor der Schließung einmal im Café. Das war sehr Omimäßig, aber die Aussicht – die war toll. Auch für Kids.
Eis essen
In Berlin hat jeder seinen Lieblingseisladen! Mein Favorit ist unter anderem Da Dalt in Friedrichshagen (mit Eissorte SESAM! und die sind so cool, die brauchen keine Webseite!), meine Homebase war definitiv lange die Süße Sünde in Friedrichshain. Der gemütlichste und entspannteste Platz ganz ohne Spielplatz auch für die Kids. Nach dem Eisessen konnten die Mütter weiter quatschen, die Kids haben sich derweil mit Straßenkreide ausgetobt.
Ein weiterer abgefahrener Eisladen: Woop Woop. Deutlich teurer als der normale Eisladen, aber die machen halt auch nicht irgendein Eis, sondern großes Kino schon beim Zubereiten: Das Eis wird direkt vor deinen Augen mit Stickstoff gefertigt. Sorten aussuchen, dann zugucken und losmampfen. Die Größen haben es in sich: zweieinhalb Kugeln groß ist die kleinste Form, die nächste schon vier Kugeln und für die ganz Krassen gibt es das Eis in einer FETTEN Waffel (das sieht so Hammer aus, aber ich habe schon die zweieinhalb Kugeln nicht geschafft!) – dieser Laden ist definitiv ein Erlebnis für Kids (auch kleinere).
Und für Freunde von Rolled Icecream gibt es z.B. am Boxhagener Platz den Laden Delabuu.
Klettern gehen
In Friedrichshain ist das Wetter egal: Im Kegel kann draussen und drinnen geklettert werden. Einfach so oder mit Unterstützung durch einen Trainer. Das ist super und passt prima für Kids und Eltern – egal ob Anfänger oder fortgeschritten. Ich könnte mir allerdings vorstellen, die Wochenenden sind durchaus gut besucht :)
Abgeschwächter geht es in einem der vielen Klettergärten in Berlin – z.B. im FEZ.
Baden gehen
Gut, oft ist es im Sommer vielleicht ein bisschen zu warm fürs Klettern – geht man eben Baden, im Zweifel auch gleich im Anschluss. Am 1. Mai 2018 starten einige Freibäder und Seebäder endlich wieder ihre Badesaison! Zum Beispiel das Badeschiff Berlin (Tickets müssen aktuell vorher gebucht werden). Auch sehr schön: Das Seebad Friedrichshagen, das Strandbad Wendenschloss oder einfach einen schönen See in oder um Berlin entdecken.
SUP mieten
Ist eventuell nicht jedermanns Sache, ich liebe es wirklich mit dem SUP durch die Gegend zu fahren. Das Schöne daran: Es ist entspannt und ich entscheide wie schnell ich vor mich hin paddle. Noch besser ist: Der Zwerg passt vorne drauf und wir verbringen gleich eine gute Zeit an der frischen Luft, die Mobiltelefone lassen wir meist beim Verleiher im Rucksack und sind damit nicht erreichbar. Bei meinem Stamm-Vermieter kostet eine Stunde mit dem SUP 10 Euro, das geht also auch mal schnell unter der Woche – was auch viel angenehmer ist, weil die Müggelspree dann nicht völlig überfüllt ist, die besoffenen Floßfahrer kommen erst am Wochenende. Inzwischen ist das Angebot aber auch stark gewachsen oder man kauft sich einfach ein eigenes (aufblasbares) SUP.
Bewegung, Action, Kunst und Kultur und Regenwetter
In Berlin gibt es ja für jeden Geschmack irgendwas. Drin. Und Draussen. Zum Beispiel können Kinder (und Erwachsene) im Wellenwerk Surfen lernen (ab sieben Jahren).
Oder Teenager (und deren Instaeltern) verbringen einen Tag in der The WOW! Gallery in Berlin, hier gibt’s 25 bunte Installationen, bei denen man sich herrlich in Szene setzen kann. Auch einen Besuch wert: das Illuseum in Berlin oder einer der Escape Rooms.
Seilbahn fahren
Berlin hat ja eine eigene Seilbahn. In den Gärten der Welt. Klar, ist jetzt nicht auf 2000 Metern, aber Seilbahn bleibt Seilbahn. 64 Kabinen schweben über die Gärten der Welt. Aussicht kann also auch hier geboten werden und dazu gibt es noch jede Menge Pflanzenbildung. Sechs der Kabinen haben übrigens einen Glasboden. Eine Fahrt hin und zurück kostet 6,50 für einen Erwachsenen, 4 für Schüler. Ach ja, der Spaß lässt sich dann natürlich noch mit der Naturbobbahn erweitern.
Oldtimer anhimmeln
Funktioniert auch bei nicht ganz so technisch interessierten und Nichtautofans: Die Classicremise in Berlin. Hier gibt es unzählige schöne Oldtimer zu sehen, viele davon frisch hergerichtet und zum Verkauf stehend. Es ist wirklich alles dabei, in allen Farben und Formen in einer großen Halle. Glänzende Augen. Bei allen Familienmitgliedern.
Am Wochenende auf den Flohmarkt
Meine Tochter liebt Flohmärkte – ich schätze, das ist elternabhängig, ich gehe natürlich auch gerne hin. Meine beiden Favoriten sind einmal der Flohmarkt am RAW Gelände, recht klein, aber schön und noch nicht so krass überlaufen und der Flohmarkt am Arkonaplatz. Durchaus ein bisschen teurer, aber oft auch schöne Fundstücke. Den krassen Overkill holt man sich im Mauerpark, aber dort kann man im Anschluss noch auf die riesigen Schaukeln oder auf der Wiese picknicken.
Die besten Flohmärkte sind allerdings die, die nicht jedes Wochenende sind. Dafür dann einfach die Facebookveranstaltungen im Auge behalten.
Shoppen
Ha! Shoppen ist ein Thema für sich, vor allem, wenn Kinder dabei sind. Deswegen gibt es hier nur die Favoriten meiner Tochter (11). Ihre Lieblingsläden in Berlin (eher im Osten der Stadt, eben unsere Wirkungsstätte) sind folgende:
Ella und Monster. Ein kleiner Laden in Friedrichshain mit ausgewählten Kinderklamotten. Was sie daran mag, ist die besondere Modeauswahl und die tollen Spielsachen.
Würde ich sie nicht immer wieder rausziehen, sie würde auch einwandfrei den Tag hier verbringen. Gleich um die Ecke befindet sich auch das Schwesterherz, hier geht ihr das Herz auf, wenn sie all die Stifte und Büchlein zum Beschreiben sieht – eine wunderbare Papeterie und tolle Wohnaccessoires. Und weil wir schon in der Straße sind: Bei Frieda Hain guckt Frollein inzwischen sehr gern nach Stoffen und Nähzubehör – es gibt hier aber auch Geschenke und selbst genähtes für Babys und Kleinkinder…Während meiner Schwangerschaft habe ich offenbar ausreichend Lakritze gegessen, so dass mein Kind ebenfalls total darauf abfährt. Wenn ich sie also glücklich machen will, dann gehe ich mit ihr zu Herr Nilsson, der Lakritzhimmel in Friedrichshain. Es gibt natürlich auch jede Menge andere Gummibärchen für die, die keine Lakritze mögen. Dieser Laden hilft besonders bei schlechter Laune.
Einen hab ich noch: Dussmann. Hier reinzugehen bedeutet auch, mindestens zwei Stunden Bücher zu wälzen und immer mit neuem Lesestoff wieder rauszugehen. Grundsätzlich funktionieren bei meiner Tochter Läden, die Modegrößen XS führen, Kerzen oder Schmuck im Angebot haben oder Spielzeug und Bücher.
Was essen
Kurze Snacks für Zwischendurch? Die finden sich für jeden Geschmack, jeden Geldbeutel und jedes Hungergefühl eigentlich überall. Zimtschnecken in monströser Größe samt richtig gutem Kaffee gibt es z.B. bei Zeit für Brot in Mitte. Sitzplätze sind bei herrlichem Wetter draussen leider rar – aber gegenüber ist ein kleiner Spielplatz. Ertragbare Brezn gibt es bei Ditsch an fast jedem S-Bahnhof. Kleinigkeiten wie Bircher Müsli und Porridge und einen leckeren Galao gibt es bei Galao Berlin. Über den „besten“ Burger lässt sich natürlich streiten, mein Favorit ist das Burgeramt am Boxhagener Platz, dort gibt es einen kleinen und einen großen Laden – und wenn kein Platz ist, einfach auf den Boxi setzen. Tolle Pizzen für den größeren Hunger gibt es in meinen Augen im Il Ritrovo. Preislich okay, es fühlt sich alles ein bisschen nach Italien an (es ist also auch laut) und es gibt ihn mehrmals in Berlin, z.B. in der Gabriel-Max-Straße 2 und in der Schönhauser Allee 176 (gegenüber vom Pfefferberg). Das ist natürlich nur eine sehr kleine Auswahl…
Nix dabei? Dann habe ich noch zwei Buchtipps für euch:
Das Buch Berlin mit Kind kommt vom Himbeermagazin und wird jedes Jahr aktualisiert! Hier findet ihr wirklich so ziemlich ALLE Ausflugstipps für Berlin für Familien! Auf 200 Seiten geht es um Essen, Shopping, Museen und tolle Dinge, die ihr in Berlin mit euren Kids erleben könnt.
111 Orte für Kinder in Berlin findet ihr im Buch von Isa Grütering und Natascha Korol, die zu den Hauptstadtmuttis gehören. Im Buch findet ihr verschiedenste Ideen für Berlin, die ihr mit euren Kids gesehen haben müsst. Leider sind 111 Orte viel zu wenig, aber ein guter Anfang und eine sehr gute Orientierung für Berliner Besucher und Eltern, die denken, sie hätten schon alles gesehen! Ein tolles Buch mit vielen Ideen aus jedem Bezirk.