Seit meinem letzten Beitrag zum Thema Abnehmen nach der Schwangerschaft sind schon wieder einige Wochen vergangen. Ich war schreibfaul, das liegt aber eher daran, dass ich selten zwei freie Hände zur Verfügung hatte – und das nicht, weil ich an meiner Traumfigur zur Hochzeit gearbeitet habe ;).
Sportfaul war ich trotzdem nicht. Das geht auch mal mit Baby zuhause oder ohne Baby im Fitnessstudio – zumindest dann, wenn die Oma aufpassen kann. Im Juni möchte ich das noch mal auf zweimal die Woche steigern, weil ich neben dem positiven Körpergefühl und den inzwischen flatternden Hosen auch die Glückshormone sehr schätze, die mich durchaus über manch miese Tage retten. Egal ob zu wenig Schlaf oder schlechte Baby- oder Mamalaune. Und klar: Ey, ich bin so dünn wie seit vielen Jahren nicht mehr – auch wenn ich natürlich vermutlich nie wieder an meine Höchstform rankomme, das waren 58 Kilo (bei einer Größe von 173cm) – aber da will ich gar nicht mehr hin. Eine 6 vorne würde mir schon reichen…
Als ich 2014 anfing, in Hamburg zu arbeiten und damit zwischen zwei Städten hin und her zu pendeln, war ich schon hart an der Grenze. Nach einem Jahr Hamburg hatte ich neben einem Burnout auch 10 Kilo mehr auf der Waage und damit ordentliches Übergewicht. Los geworden bin ich es bis heute nicht mehr. Mein Höchstgewicht lag – und das ganz unschwanger – bei 78 Kilo. Für eine ehemalige Leistungssportlerin echt bitter. Hungern oder zuckerfrei funktionierte nur mäßig, ich landete bei 75 und mehr ging nicht. Es hat einfach nichts funktioniert. Stattdessen schwankte das Gewicht mal nach oben, mal wieder auf die 75, aber drunter? Drunter ging nix.
Heute bin ich bei 72 Kilo, immer noch weit weg vom Wunschgewicht (65kg), aber was eine viel größere Rolle spielt, mein Umfang hat deutlich abgenommen. Statt der Waage nutze ich inzwischen eher das Maßband und allein von Januar bis heute sind 10 cm um den Arsch herum verschwunden. Und ey, es ist auch weniger orangig am Hintern. Aber klar: Da geht noch mehr. Trotzdem freue ich mich wie blöde, dass ich wieder in Hosen reinpasse, von denen ich dachte: das wird nix mehr.
Endspurt vor der Hochzeit – auf zur Traumfigur
Mir hat mal jemand gesagt, es sei nicht möglich, es in so kurzer Zeit von 40 runter auf 36 zu schaffen. Ich stehe aber kurz davor. Und ich will das so sehr, nicht, weil die anderen das brauchen, sondern weil ich das brauche. Wer auch Leistungssport betrieben hat, der kennt das vielleicht. Es ist die Hölle, seine Form und vor allem seine Fitness zu verlieren.
Deswegen stehen diesen Monat noch viele lustige Dinge an. Zum Beispiel eine Kältekammer. Und natürlich weiterhin fleißig Sport daheim und im Studio (mind. 4x die Woche für wenigstens 20 Minuten). Und Kosmetik, die macht zwar nicht dünner, aber hilft beim glätten hoffentlich noch etwas nach. Und natürlich der größte Batzen: ordentlich essen.
Geplant habe ich eine Mischung aus Keto und Low Carb. Und weil ich stille, werde ich mir ab und an auch mal was gönnen, auf das ich Lust habe, schlicht, weil ich sonst an schlechter Laune eingehen werde. Dafür geht es dann eben langsamer, aber ich muss ja meine Ernährungsweise nicht zwingend wieder auf: „Ich fresse alles, was auf den Tisch kommt“ umstellen.
So kommt ihr zu eurer Traumfigur zur Hochzeit
Erstmal: Seid konsequent. Heißt: versucht Heißhungerattacken auszutricksen. Das funktioniert bei jedem anders. Mir wäre z.B. geholfen, wenn in der Süßigkeitenschublade keine Schokolade drin ist. Und weil meine Kinder mich lieben, kaufen sie nur noch Chips und anderes Zeug, von dem sie wissen: Das isst sie nicht, wenn sie Heißhunger auf Süßes hat.
Hilft auch: Viel trinken! Ob nun Wasser oder Tee ist egal, nur keine Zuckerbomben!
Ziele setzen: Steckt euch Ziele ab. Zwischenziele. Und versucht diese mit oben genannter Konsequenz zu erreichen. Ihr wollt mehr Sport machen? Abnehmen? Setzt euch Ziele und vor allem: bleibt unbedingt realistisch. Ziele sollten erreichbar sein, damit sie euch weiter motivieren. 58 Kilo wären bei mir auf die Schnelle eher etwas unrealistisch…
Macht euch Wochenpläne: Fürs Essen, für den Sport. Wer ein Sportmuffel ist, dem hilft es vielleicht, wenn er sich schon am Abend vorher darauf einstellen kann: morgen, morgen, morgen. Ich packe z.B. am Abend vorher schon mal meine Sporttasche. Dann gibt es auch keine Ausrede mehr. Oder: Ihr verabredet euch mit einer Freundin zum Sport. Auch dann gibt es keine Ausrede, denn absagen gilt nicht. Bei mir ist das quasi die Verabredung mit der Oma, die ich nicht kurzfristig absagen mag.
Und beim Essen helfen Wochenpläne auch. Schon beim einkaufen kaufe ich so mit einer Einkaufsliste nur das, was ich wirklich brauche – weniger Mist landet im Einkaufswagen. Und ach ja: keine Fertigprodukte.
Schreibs auf: Was esse ich eigentlich den ganzen Tag über? Entweder schlicht Tagebuch führen oder auf eine App wie z.B. Yazio oder Balance zurückgreifen. Nach ein paar Tagen mal checken, was so auf eurem Teller landet und dann nach und nach den Mist ausmerzen oder durch sinnvolle, weniger kalorienreiche Kost austauschen. Verzichtet auf Zucker, wo es geht.
Nicht alles alleine machen: Meine große Tochter hat mir ausserdem einen Sportgutschein geschenkt. Entweder darf ich Sport alleine machen, während sie auf Leni aufpasst oder mit ihr und Leni gemeinsam. Das werde ich jetzt im Juni alles noch in Anspruch nehmen. Vorausgesetzt, das Frollein hat Zeit. Denn im Juli geht’s dann ja schon los in den Urlaub.
Ihr habt aber doch gar keine Zeit für Sport? Doch! Die findet sich. Ihr müsst ja nicht drei Stunden täglich Sport machen. Stattdessen reichen auch 20 Minuten schnelles und intensives Training. Mit Gewichten oder dem eigenen Körpergewicht. Apps gibt es dafür en Masse, YouTube Videos auch. Und naja, ich muss z.B. mit dem Baby jeden Tag Spazieren gehen. Das geht auch stramm und schwupp, sind die 10.000 Schritte voll.
Dranbleiben! Versucht dran zu bleiben. Und: wenn es mal nicht so geklappt hat, dann fängt morgen ein neuer Tag an. Und ihr könnt wieder dranbleiben.
Und: belohnt euch. Aber nicht unbedingt mit Schokolade. Vor der solltet ihr euch in Acht nehmen und euch lieber mit anderen Dingen ablenken – z.B. mit einem Besuch irgendwo, wo ihr schon immer mal hinwolltet.
Gute Trainingsapps für kurze oder lange Einheiten:
Leg Trainer – wer das durchzieht, sieht innerhalb der ersten zwei Wochen schon erste Ergebnisse. Die Oberschenkel werden weniger.
Kettlebell – super Ganzkörpertraining. Könnt ihr auch nur fünf Minuten machen. Dazu wird allerdings eine Kettlebell benötigt. Beim Gewicht nicht zu leicht starten (auch nicht zu schwer natürlich…meine wiegt z.B. 10 Kilo)
7 Minuten Training (android | iOS)- diese App spricht für sich selbst. Hier geht es schnell, das ist quasi ein längerer Toilettengang. Das sollte jeder hinkriegen!
Freeletics oder Tabata – kurze und knackige Übungen, die dich (oder mich) anfangs an die Grenzen bringen. Den Tabata Timer finde ich super, hier könnt ihr euch eure Workouts selbst zusammenbauen und auch die Länge festlegen. Achtung: Wer noch eine Rektusdiastase hat, kann nicht alle Übungen machen…
Asana Rebel oder Yogaeasy – Yogaeasy hab ich in der Schwangerschaft schätzen und lieben gelernt. Weil: wer sportelt, muss auch mal atmen. Geht mit Baby eher nur mit Babysitter… bei Asana Rebel findet ihr Übungen, die in kurzer Zeit fit machen (schon ab 5 Minuten). Quasi morgens 10 Minuten früher aufstehen, Yoga Morning Flow einbauen und schon startet der Tag topfit.
Beide Apps kosten Geld, es gibt aber auch die kostenlose Version mit eingeschränktem Zugriff.
So. Ich mache mich also auf den Weg zur Traumfigur zur Hochzeit und befinde mich auf der Zielgeraden. Und ich hoffe, den ein oder anderen von euch kann ich noch mitnehmen.