Das Wetter wird milder, die Sonne lässt sich öfters blicken und überall zeigt sich sattes Grün und farbenfrohe Blüten. Der Sommersteht endlich vor der Tür, und mit ihm auch die Lust, wieder mehr Zeit draußen zu verbringen. Passend bietet der eigene Garten neben Entspannung einen Raum für viele kleine Projekte: Beete vorbereiten, selbst etwas säen oder mit Naturmaterialien gestalten.
Gerade für Kinder wird der Garten so zu einem Erfahrungsraum, in dem sie lernen, was es bedeutet, mit den Händen zu arbeiten, Geduld zu haben und sorgsam mit der Natur umzugehen. Viele Ideen lassen sich nämlich bewusst mit Materialien umsetzen, die bereits da sind, wie zum Beispiel aus dem Haushalt oder der Natur. So verbindet sich Kreativität quasi ganz von allein mit einem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen.
Ein Beet, das (fast) von allein wächst
Kinder lieben es, Dinge wachsen zu sehen – vor allem, wenn sie selbst dafür verantwortlich sind. Ein kleines Beet im Garten, in dem Pflücksalat, Radieschen oder Ringelblumen gepflanzt werden, ist da z.B. genau richtig. Die wachsen schnell, brauchen keinen grünen Daumen und nehmen es einem auch nicht gleich übel, wenn einmal das Gießen vergessen wurde.
Wer keinen Platz für Beete hat, kann stattdessen andere Dinge hernehmen: alte Kisten, Körbe, Töpfe oder sogar PET-Flaschen funktionieren super und werden mit etwas Erde und Sonne zur Mini-Gärtneroase. Damit man am Ende noch weiß, was wo eingesät wurde, kann das Ganze noch mit handbemalten Pflanzschildern dekoriert werden.
Upcycling im Gartenalltag
Es lassen sich aber noch viel mehr Alltagsgegenstände mit wenigen Handgriffen in neue, nützliche Dinge verwandeln. Was also im Haus keinen Zweck mehr erfüllt, kann im Garten eine zweite Chance bekommen. Ein alter Kochtopf kann wie eben bereits erwähnt zum Pflanzgefäß werden, eine ausgediente Schale hingegen wird im Handumdrehen zur Vogeltränke umfunktioniert und eine Holzleiter kann mithilfe von Kletterpflanzen ein echter Blickfang im Beet sein.
Auch rund um ein Gartenbeet lässt es sich kreativ arbeiten: Aus alten Holzpaletten entsteht mit etwas Sägearbeit und Schrauben eine einfache, naturnahe Begrenzung. Diese sorgt vor allem dafür, dass größere, unerwünschte Tiere wie Kaninchen oder Füchse fernbleiben, während kleinere, nützliche Gartenbewohner weiterhin ungehindert das Beet besuchen können. Wer keine Paletten zur Hand hat, kann stattdessen größere Steine sammeln und damit eine flache Umrandung legen. Sie bieten zwar weniger Schutz, bieten aber zwischen ihren Ritzen und Lücken weitere Unterschlupfmöglichkeiten für Insekten.
Unterkunft für den tierischen Besuch
Nicht nur wir Menschen gehen im Frühling gerne nach draußen – auch Insekten und Kleintiere kommen wieder zum Vorschein. Sie übernehmen dabei jedes Jahr aufs Neue wichtige Aufgaben: sie bestäuben Pflanzen, lockern die Erde auf, vertreiben Blattläuse und sorgen ganz nebenbei für ein gesundes Gleichgewicht.
Ein selbst gebautes Insektenhotel bietet Wildbienen, Käfern und anderen kleinen Gästen einen ideal geschützten Ort und lässt sich wunderbar nachhaltig umsetzen. Kinder sammeln dafür am besten Stöcke, hohle Stängel, Rinde, Tannenzapfen oder Ziegelreste, während irgendwo aus dem Keller vielleicht noch eine alte Holzkiste oder -palette auftaucht. Gemeinsam wird das Ganze dann befüllt, geschichtet, gestapelt und am Ende aufgestellt.
Nahrung für Insekten pflanzen
Damit sich die neuen Bewohner dauerhaft wohlfühlen, braucht es rundherum passende „Versorgung“. Hierfür sind Wildblumen eine tolle Wahl. Sie blühen farbenfroh, brauchen kaum Pflege und sind bei Bienen und Schmetterlingen sehr beliebt. Wer noch Platz im Beet hat, kann eine kleine Ecke mit einer bunten Mischung aus heimischen Sorten einsäen. Alternativ kann auch einfach ein großer Blumentopf auf dem Balkon oder der Terrasse aufgestellt werden.
Und für alle, die noch Inspiration brauchen, gibt es hier noch ein paar Beispiele für typische Wiesenblumen:
- Gänseblümchen
- Sumpfdotterblume
- Margerite
- Wiesenflockenblume
- Schlüsselblume
- Heide-Nelke
- Löwenzahn
- Wiesen-Klee
- Klatschmohn
Basteln mit Naturmaterialien
Zweige, Rinde, Steine, Blumen, Blätter: alles, was Garten aufgesammelt wird, kann zum natürlichen Bastelmaterial werden. Und das Beste daran ist, dass es nichts kostet. Es liegt einfach da und wartet nur darauf, in etwas Hübsches und Kreatives verwandelt zu werden. Zusammen mit etwas Garn, Stoffresten oder Holzleim entstehen ganz schnell bunte Windspiele, Pflanzenstecker oder Naturmobile.
Kindern können so mit unterschiedlichen Materialien experimentieren und ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Perfektion spielt dabei keine Rolle – es geht ums Erleben, ums Ausprobieren, ums Tun. Und darum, die Umgebung bewusst zu sehen. Denn wer draußen bastelt, schaut plötzlich genauer hin: Welches Blatt hat die schönste Farbe? Welcher Ast liegt gut in der Hand? Welcher Stein sieht aus wie ein Herz?