Seit ich vor fast einem Jahr meine erste Berührung mit zuckerfreier Ernährung hatte, denke ich, dass Brot selber backen viel besser ist, ich weiß dann immerhin was drin ist. Allein schon, weil ich den Geruch aus dem Ofen liebe und es in Berlin nicht überall gutes Brot zu kaufen gibt (in der Altstadt Köpenick gibt es inzwischen zwar sogar wieder drei Bäcker, aber leider ist keiner davon brauchbar – alles Ketten und nicht besonders gute…).
Ich bin in Bayern mit knusprigen Krusten aufgewachsen, hier würde man sie häufig als „zu alt“ und „zu hart“ bewerten. Zum Geburtstag habe ich dann genau das richtige Buch geschenkt bekommen, mit dem schlichten Namen: BROT. Und auf fast 400 Seiten geht es um nichts anderes. Um die Zutaten, um Zeit, um das Handwerkszeug und natürlich stehen auch ein paar Rezepte drin. Brot selber backen auf 400 Seiten! Eines habe ich bisher erst ausprobiert und seither immer wieder gebacken und ich LIEBE ES!
Ich habe es ein bisschen abgewandelt, weil ich nicht das richtige Mehl zu Hause hatte, aber schmecken tut es so oder so. Und vor allem ist die Kruste der Knaller. Und Dank dieses tollen Buchs habe ich sogar gelernt, was zweimaliges Zusammenfalten und rundwalken bei einem Brot bewirken kann. Ich jetzt also: Lieber Brot selber backen statt kaufen! Mein heutiges Brotbackrezept ist ein Südtiroler Bauernbrot. Weil das Südtiroler Bauernbrot nämlich eines der weniger aufwendigen Rezepte ist. Einfach Zutaten zusammenschütten, stehen lassen, in den Ofen packen und fertig. Eben einfach aber unfassbar gut.
Rezept für Südtiroler Bauernbrot
- 400g Dinkelmehl (Type 1050)
- 400g Weizenmehl (Type 1050)
- 250g Roggenmehl (Type 1150)
- 20g frische Backhefe
- 20g Salz
- 20ml Apfelessig
- 10g Honig
- 4 TL Brotgewürz (selbst gemischt aus Fenchel-, Koriander- und Kümmelsamen oder gekauft)
- 600ml lauwarmes Wasser
- Mehl für die Arbeitsfläche
Die Mehlsorten mit Hefe, Salz, Essig, Honig, Brotgewürz und 450ml vom Wasser in die Knetmaschine geben und in einem niedrigen Gang etwa 15 Minuten kneten. Immer wenn der Teig zu trocken wird (das merkt man, wenn die Maschine davon laufen will) wieder etwas Wasser nachgießen. Wenn der Teig fertig geknetet ist, faltet ihr ihn zweimal zusammen, dann muss er zwei Stunden an einem warmen Ort abgedeckt ruhen (das Geschirrtuch sollte feucht sein, dann wird der Teig obenrum nicht trocken).
Nach zwei Stunden ist der Teig hoffentlich ordentlich hochgegangen. Je nachdem, wie schnell ihr Brot verbraucht, könnt ihr den Teig in zwei Teile teilen (oder eben nicht) und ihn mit Mehl noch einmal rundwirken. Den Brotteig (oder die Teiglinge, wenn ihr mehrere draus macht) dann mit umdrehen und auf ein mit einer Backmatte ausgelegtes Backblech legen. Noch einmal kurz abdecken und 15 Minuten ruhen lassen.
Das Brot in den 230 Grad vorgeheizten Backofen geben und etwa 10 Minuten anbacken (auf den Boden eine Schüssel mit Wasser stellen – diese nach 10 Minuten aus dem Ofen entfernen). Nach 10 Minuten schaltet ihr den Ofen auf 200 Grad runter und lasst das Brot weitere 30 Minuten backen, bis es goldbraun ist.
Danach rausnehmen und auf einem Gitter vollständig auskühlen lassen. Am besten schmeckt es immer noch als BUTTERBROT! :)