Hochzeit

Eine Hochzeit planen – kann (vielleicht) jeder


Es ist ja so, der Mann und ich haben uns, ganz nach dem Motto „Zwei Deppen, ein Gedanke“ gleichzeitig einen Antrag gemacht.

Die Vorgeschichte dazu ist etwa zehn Jahre lang und jetzt darf ich dann doch noch Ring und Kleid tragen. Ich mag die Vorstellung. Einen Tag mal Mädchen sein, wo ich doch ein Leben lang so gut wie keine Kleider und keinen Schmuck, geschweige denn hohe Schuhe getragen habe. An meiner Abschlussfeier wurde ich damals nicht erkannt, weil mir meine Mutter einen französischen Zopf geflochten hatte und ich mal eine ordentliche Hose anhatte. So in etwa stelle ich mir auch meine Hochzeit vor – da werde ich allerdings gleich erkannt, eine Braut ist ja durchaus auffällig. Und jeder weiß ja, wer da heiratet.

Alle fragen mich nach dem Hochzeitskleid

Die erste Frage, wenn sich jemand nach meiner Hochzeit erkundigt: Hast du schon ein Kleid? Besonders spannend für Menschen, die gerade in Schwangerschaftswoche 40 herumrollen und ALLES im Kopf haben, nur kein Kleid.

Ich also so: Kind im Oktober, danach noch neun Monate Zeit, die ausgeleierte Plauze wieder so in Form zu bringen, dass sie zumindest nicht überall rausquillt. Ein guter Plan. Wäre ich nur nicht so müde…und hätte nicht eine Rektusdiastase…

abnehmen nach der schwangerschaft

Aber nix für ungut: So ein Hochzeitskleid kann „in echt“ auch mal richtig scheiße aussehen und hat bei „normalgewichtigen“ Menschen oftmals NULL mit dem Foto des Models zu tun, das wohl eher eine 34 oder sogar 32 trägt und damit die perfekte „Hochzeitskleidfigur“. Ich aber eine 38 postnatal. Kann ich jetzt aus eigener Erfahrung sagen. Denn ich hatte wirklich einige Kleider an. Und wirklich fast jedes einzelne war irgendwie furchtbar. So einen Körper nach der Schwangerschaft, den muss man erst mal lieben lernen. Nach fünf Monaten kann ich sagen: Gar nicht so einfach und das, wo ich schon zu den Schwangerschaftspfunden weitere sechs Kilo runter habe. Der Umfang um den Bauch verändert sich halt leider derzeit NADA.
magdalenamayrock

Mein Hochzeitsoutfit habe ich inzwischen trotzdem, schließlich sind es bis Juli nur noch drei Monate! Ganz leicht war es nicht, ich hatte ja meine Favoriten – aber keines war am Ende DAS Kleid/DAS Outfit. Und dann habe ich es doch gefunden:  Es ist von Magdalena Mayrock, maßgeschneidert, ein Berliner Kindl und kann bis kurz vor der Hochzeit immer wieder zurechtgerückt und geschnippelt werden, es ist wunderschön – auch in einer 38. Fehlt also nur noch die „Deko“, Schuhe, Schmuck, Unterwäsche, irgendwas auf dem Kopf (also eine Frisur meine ich) und ich wünschte mir zum ersten Mal, ich wäre mehr Mädchen gewesen und hätte Ahnung von Schuhherstellern, Schmuckdesignern und SCHMINKE. ahaha.
Aber, ich habe da schon was Schönes gefunden, ist allerdings aus NY und vielleicht gibt es ja so was in der Art auch hier: Lelet NY. Anyone?

 

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Eine Hochzeit planen – ran an die Kohle

Es ist WAAAAAAHNSINN, wie teuer so eine Hochzeit werden kann. Alles kostet extra und gefühlt alles doppelt so viel, weil Hochzeit draufsteht. Die Torte. Der Saal. Die Frisur. Die Blumen. Etc. – und an was ich alles denken muss! Und auf einmal wurde aus dem belächelten: haha, noch EIN JAHR Zeit ein: ups, in nicht mal 4 Monaten bin ich verheiratet.

Und klar: Wedding on a budget ist mit Sicherheit auch möglich – kommt eben immer drauf an, was das Paar will. Zwei meiner schönsten Hochzeiten, die ich als Fotograf begleitet habe, waren komplett unterschiedlich: die eine von einer Weddingplannerin auf Sardinien durchgestylt und durchorganisiert, die andere eine DIY Hochzeit im Garten, bei denen jeder selbst Essen mitgebracht hat. Beide auf ihre Weise wunderschön! Und was will ich?
DIY Betonschale

Mein Mann, der Held und mein persönlicher Weddingplanner, hat eine enorme Excelliste gebaut. Alles ist drin: Formeln, die das Budget automatisch anpassen und mir zeigen, was schon bezahlt, was noch offen ist und wie viel wir noch über haben (oder eben sprengen). Ich kann das Budget von A (wie Auto) bis Z (wie „Zektempfang“ haha) festlegen und mir dann eben ausrechnen lassen: bin ich noch drin? Gästelisten, Adressen, Sitzplan, Ablaufplan für den finalen Tag und eine ToDo Liste, in der wir festhalten, bis wann was zu erledigen ist und es abhaken können.

Und jetzt, wo wir in Leogang waren um ein paar finale Dinge festzustecken graut es mir vor der nächsten Mail: Die, in der drinsteht, was unsere Hochzeitstorte kostet, wie teuer die Floristin werden wird und was mich der Friseur kostet (der Preis für das Probestecken und Schminken war so teuer wie sonst drei meiner normalen Friseurtermine kosten – und da ist schon eine Kopfmassage dabei!). Ob ich wohl einfach einen Pferdeschwanz binden kann? Und übrigens: So viel war ich noch nie geschminkt, meine Haut dankte es mir auch direkt mit ein paar Pickeln…ob ich das für die Hochzeit brauche?

Ganz viele Ideen für deine Hochzeit

Das Internet ist voller Listen, Pläne und Tipps für deine Hochzeit. Auf mehr oder weniger guten Seiten finde ich Infos, wann was zu erledigen ist (Ringe kaufen, Kleid bestellen, Aufgebot, etc…), wie ich mich an DEM Tag zu verhalten habe und was NACH der Hochzeit auf mich und/oder den Zukünftigen zukommt.

ringschatulle

Und dann ist da noch die Deko für die Hochzeit. Ich habe wirklich selbst sauviele Ideen, aber ich weiß jetzt schon: Ich werde einen Teil davon gar nicht umsetzen können. Ginge es nach mir, ich würde selbst dekorieren. Ich bin nur vorher gar nicht da, wird also schwierig – es ist also das erste Mal, dass ich das in fremde Hände geben muss, in der Hoffnung, dass sie mich Querkopf auch verstehen.

Also beschränke ich mich darauf, mir auf Pinterest 248039843095 Bildchen anzugucken und Texte zu lesen und alles zu sammeln, was ich im Anflug schön finde. Brav sortiert….und ihr kennt das sicher: wer einmal anfängt, hört nie wieder auf. Denn ich könnte ja noch was besseres finden.

Vielleicht also gut, dass es keine DIY-Hochzeit wird und ich das eben doch einfach alles abgebe, natürlich mit einem Moodboard ;)
 

Und das Ende vom ‚perfekten Hochzeitslied‘?

Mein Kopf platzt. Ich habe zu wenig Zeit und noch viel schlimmer: ich kann mich aber gar nicht entscheiden. Und dann ist da noch der Mann, der ja auch mitentscheidet und nicht alle meine Ideen so SUPER findet wie ich :). Das ein oder andere Mal ist er auch deutlich pragmatischer als ich und holt mich oft aus meinen Luftschlössern zurück auf den roten Teppich – um mich dort dann aber mit einer teilweisen Umsetzung meiner Luftschlösser abzuholen. Irre! Wirklich!

Aber anyway, ich freue mich WAHNSINNIG auf den Tag aller Tage und beschäftige mich LIEBEND GERN mit Mädchen-Dingen wie Ohrringen, Schminkscheiß (ich weiß darüber nämlich genau gar nix), Schuhe, Frisuren und nach dem letzten Termin zum Anpassen des Kleids freue ich mich, das FERTIGE irgendwann anprobieren zu können! Alles in allem: geiler scheiß und mit etwas Glück kann zumindest ich sagen: Ich machs ja nur einmal!

In den nächsten Wochen und Monaten wird sich hier sicher mal mehr mal weniger Hochzeitskram auf’s Blog verirren, aber keine Sorge, zum Hochzeitsblog werde ich trotzdem nicht – das können andere besser.

  1. Liebe Dani,
    heute vor einem Jahr…als wäre es gestern gewesen. Zack vorbei und was bleibt: Ein Traumsommer aber am Hochzeitstag regnete es, Temperatursturz inklusive, am nächsten Tag schien perfekt die Sonne. Das Wetter hat mich ausgelacht. Beim Fotoshooting am Meer waren die Kinder launig und unterzuckert, Max in der Kirche sehr verschnupft. Das Kleid…immernoch wunderschön und einfach meins (Budget weit unter geplant, da es keine aktuelle Mode war). Ich war wegen des Sommers zu braun und dann für meine Verhältnisse zu geschminkt. Auf den Fotos, ja das bin ich, aber dennoch wieder nicht. Was aber bleibt: Die Erinnerung an diese wunderschöne Zeit der Vorbereitung und der Tag selbst: Niemals zuvor in meinem jetzigen Leben hatte ich fast alle meine Liebsten zusammen, um mich herum und das an einem Ort, der mir sehr viel bedeutet. Ein Traum.
    Das Kleid habe ich dann vor Mitternacht gewechselt, mir war kalt und es war sehr nass.
    Meine Oma sagte immer: „Kind, Hauptsache es ist genug gutes Essen und ordentlich was zum Trinken da!“
    Gut, die Cocktailbar hatte der aufkommende Sturm weggeweht während wir in der Kirche waren. Aber Dank der vielen Helferlein haben nur wir das bemerkt, denn anstatt dem kubanisch angehauchtem Zelt stand jetzt der kleine Pavillon :-)

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