Endlich ist es mal wieder so weit: Kinderbücher! Ich hatte im ersten Babyjahr zugegeben wenig Zeit zu lesen und noch besser: Wo ich immer predige, lest euren Kleinen vor, auch wenn sie noch ganz klein sind – meine hasst still sitzen. Vorlesen? Keine Chance. Nach den ersten zwei Wörtern wird erstmal direkt auf das Buch eingeprügelt. Seiten rausreißen wäre nämlich viel spannender. Mal versucht, ein paar Bücher abzulichten, während der Zwerg – mangels Kitaplatz – auch zu Hause, wach und ausgelastet ist? Ergebnis ist unten ;)
Nichts desto trotz habe ich über den Sommer sechs schöne Kinderbücher für euch gelesen und jetzt, wo das Wetter ja bald wieder schlechter werden wird (hoffentlich dauert es noch ein bißchen), kommen also Buchtipps. Für den Herbst. Für den nächsten Geburtstag. Für Jungs. Für Mädchen. Für Kleine. Und die dazwischen.
Spiel mit mir – Agnese Baruzzi | minedition | 10 Euro | ab 24 Monate
Dieses Büchlein für die Kleinsten (funktioniert m.E. auch schon vor der Altersangabe) ist eigentlich nicht erklärungsbedürftig. Gucken, Fingerchen reinstecken und spielen. Schließlich können Finger (und das ja nicht nur in diesem Buch) mehr als nur auf etwas zeigen, z.B. können sie tanzen, landen auf dem Mond, schaukeln oder hüpfen. Ein kleines Mitmachbuch für den Erstkontakt mit Büchern.
Weißt du, wo es Katzen und Hunde regnet – Birgit Unterholzner | Picus Verlag | 16 Euro | ab 4 Jahre
Eine Empfehlung für alle Regenhasser. Denn Mia liebt den Regen und kann gar nicht verstehen, warum Frau Ernestine den Regen nicht mag. Mia erklärt Frau Ernestine dann einfach, was sie am Regen mag. Das Glitzern zum Beispiel. Oder das sie dann in den Regen spucken kann, weil es keiner sieht.
Gleichzeitig lernen wir noch was, zum Beispiel wo es Katzen und Hunde regnet oder Stuhlbeine oder Schubkarren. Dieses Buch ist quasi eine Ode an den Regen!
Rumpelröschen – Christian Berg | Esslinger | 12,99 Euro | ab 4 Jahre
Rumpelröschen ist ein Fee. Also wirklich. EIN Fee. Denn Rumpelröschen ist ein Bub – gemacht im linken östlichen Feenreich. Als Feenmacher hat man Namen wie Meinardus Zappelfee und muss sich die allergrößte Mühe geben, um beim Feenmachen keinen Mist zu bauen. Nun ja, das ist eine irre Geschichte wie aus dem Bub Rumpelröschen ein Fee wurde. Herrlich. Herrlich geschrieben – nämlich locker, flockig und sehr unterhaltsam – ist auch der Rest der Geschichte, in der Rumpelröschen jede Menge Abenteuer erlebt und beweist, das er ein guter Fee ist!
Schön als Abendlektüre zum Vorlesen (oder zum heimlich selber lesen)
Das ist auch kein Mathebuch – Anna Weltman | Knesebeck | 13 Euro | ab 8 Jahre
Ob man damit Kindern, die kein Mathe mögen, eine Freude macht? Das kann ich nicht beurteilen, glaube aber, dass man Kinder mit diesem Buch (neben viel freundlicher Mathe-Begleitung) davor bewahren kann, Mathehasser zu werden. Denn Mathe hat durchaus was zu bieten. In diesem Buch wird Mathe zu Kunst und Kunst zu Mathe. Gezaubert wird auch, ähnlich wie der Trick mit der Schokolade (wer ihn nicht kennt, hier gucken oder einfach nach „unendlicher Schokolade“ googlen) oder Polyeder erklärt und nachgebaut (ebenso wie Tetraeder und Hexaeder). Und auch für die Weihnachtsdeko wird gesorgt: Mit einer Anleitung für Schneeflocken. Dieses Buch verspricht jede Menge Spaß für zukünftige Mathe-Genies und mit Sicherheit etwas Auflockerung im trockenen Schulmathe-Alltag.
Zeitreise Autos – Richard Ferguson | Laurence King Verlag | 14,90 Euro | ab 6 Jahre
Kleine Autofreunde und große Autofreunde kommen hier voll auf ihre Kosten. Denn da können die kleinen gemeinsam mit Papa (oder Mama) nicht nur alles Wissenswerte über die Geschichte von Autos erfahren, sondern auch noch Fahrzeuge zusammenbasteln und aufstellen – vom Klassiker bis zum „Supercar“. Information und Spielen in einem! Schöne Idee.
Furchtlose Frauen, die nach den Sternen greifen – Rachel Ignotofsky | mvg Verlag | 16,99 Euro | ab 10 Jahre
inzwischen gibt es viele Bücher über erfolgreiche Frauen auf dem Markt. Und ich sag mal so: Davon kann es gar nicht genug geben! In diesem Buch dreht sich alles um Wissenschaftlerinnen, also hauptsächlich um männlich dominierte Berufe. Die 50 enthaltenen Frauenportraits enthalten viele Namen, von denen ich noch nie etwas gehört habe und ich bin von einigen Portraits schwer beeindruckt.
Grace Hopper zum Beispiel, im Krieg war sie Admiral der US-Marine und hat später die Programmiersprache COBOL erfunden. Kurz gesagt: Dank Grace kann heute jeder programmieren lernen. Oder Hedy Lamarr, Schauspielerin und Miterfinderin des FHSS, (Frequency Hopping Spread Spectrum), die Grundlage für heute genutzte Technologien wie GPS, WLAN und Bluetooth. Genutzt wurde FHSS damals in der Kommunikation zur Steuerung von Torpedos eingesetzt.
Ein perfektes Buch um Mädels zu zeigen, welche Möglichkeiten sie heute haben! Viele wissenswerte Details rund um die Wissenschaft finden sich übrigens zusätzlich im Buch. Definitiv werde sogar ich da noch öfter drin blättern.