Ihr habt es vielleicht gesehen: Wir bauen seit Monaten an unserem Schlafzimmer herum und gleichzeitig sorge ich für Ordnung im Kleiderschrank und versuche meinen eigenen Stil zu finden. Einen neuen Schreibtisch habe ich auch bekommen. Wir sind also auf einem guten Weg zu etwas mehr Ruhe und Ordnung im Schlafzimmer.
Mein Homeoffice ist auch gleichzeitig unser Schlafzimmer. Und mir fehlte zu einem ruhigen Arbeitsplatz so einiges. Mein Schreibtisch stand ursprünglich auf dem Podest und das Bett zum ein- und ausfahren auf dem Boden auf Rollen. Hinter alldem war das Stolmen-System als Kleiderschrank und Regal und Müllablage hinter Vorhängen versteckt. Es bot massig Platz. Und damit auch unendlich viel Möglichkeiten, Dinge dort zu lagern, die eigentlich längst diese Bude hätten verlassen sollen.
Aber das Schlimmste für mich: Überall Staub. Und diese Lappen, die mal Vorhänge waren. Fleckig. Vergilbt, Hässlich. Und eben offen. So offen, das unsere Kleidung und vor allem die dunkelbraunen Bretter immer, immer, immer staubig waren. Und unruhig war es ebenfalls. Dazu kam, dass mein Schreibtisch da oben zwar schön war – wie ein Thron, der Mann aber unten keine guten Nächte hatte – ebenso wie ich. Mir war es bei geschlossenem Fenster zu warm, aber war es auf, lagen wir im Luftzug und einer hatte immer Nacken. Oder Schnupfen. Und dieser Vorhang! Nachts hing er mir ins Gesicht und ich ekelte mich. Und ekeln ist nicht gesund. Ausserdem nahm er ja über die gesamte Breite auch viel Platz weg – ebenso das Regal, voll gemüllt mit Zeug, bei dem wir zu faul waren, es in den Keller zu bringen oder gleich zur Mülltonne. Und wie schön wäre eine Kopfstütze gewesen, um mal auf dem Rücken liegend ein Buch zu lesen!
Alles neu macht der Schrank
Klar war: Das Bett muss rauf, der Schreibtisch runter. Ein Schrank muss her. Einer mit Türen! Und einer der perfekt passt. Das Podest sollte bleiben, quasi der versteckte Keller in unserer Wohnung werden, haha.
Durch das Podest waren wir aber darauf angewiesen, dass ein Schrank genau sitzen musste. Und einen fertig konfektionierten Schrank zu finden, der die Maße des Podests hatte, war dann auch nicht so einfach. Und dann haben wir uns entschieden, es wieder so zu machen, wie bei den Maßregalen im Kinderzimmer: Wir lassen uns einen auf unsere Bedürfnisse zugeschnittenen Schrank bauen.
Auch hier gibt es einige Anbieter, nach Recherche und Rumprobiererei sind wir dann bei Schrankwerk gelandet. Das war alles recht einfach zu bedienen und auch auf Mails mit Sonderanfragen haben die Herren und Damen superschnell reagiert. Ich habe auch gesehen, dass das 3D-Konfigurator, bei dem man seinen Schrank zusammenstellen kann, inzwischen sogar einen Preis gewonnen hat. Am Ende haben wir dann nach viel Rumbastelei im Konfigurator einen Schrank bestellt und das Podest nach hinten noch mal bis an die Wand erweitert. Ausserdem gab es genau das Dekor, dass ich mir gewünscht hatte (rot, allerdings konnte ich das nicht durchsetzen, ich glaube, das war auch ganz okay ;)).
Und sechs Wochen später wurde der Schrank geliefert! Blöd nur, allein konnte ich ihn nicht aufbauen – und das war am Ende Schwieriger, als der Bestellvorgang ;).
Wir hatten dann beim Auspacken auch ein Problem: Ausgerechnet eine der Aussenwände war gebrochen. Zugegeben, gewundert habe ich mich nicht, denn die beiden Jungs, die den Schrank gebracht haben, hatten einen Transportroller, auf den sie einfach alles übereinander gestapelt haben – und dann über Kopfsteinpflaster bis zu unserer Wohnung ratterten. Der Druck war dann eventuell doch ein bisschen groß.
Der Ersatz für die Aussenwand kam nach zwei Wochen, das war ein bisschen lang, aber ich habe es überlebt – zwei Wochen hatten wir Klamotten ÜBERALL in der Wohnung liegen, aber mit der Aussicht auf einen ordentlichen Schrank, haben wir das grummelnd überstanden :).
Und der Schrank selbst? Eine Wucht! Er ist deutlich kleiner als der Alte (natürlich war das eine bewusste Entscheidung), die Schubladen schließen sich ganz langsam (dank dieses tollen Systems, bei dem Schubladen abbremsen und nicht einfach zuknallen) und ansonsten ist es eben ein Schrank, der perfekt sitzt und passt und jetzt schön vor sich hinglänzt.
Ich könnte jetzt sogar, weil mein Schreibtisch ja quasi genau an den Kleiderschrank angrenzt, auch das ein oder andere Bild an den Schrank hängen.
Ein neuer Schrank – darauf solltet ihr achten
Wenn ihr einen neuen Schrank kauft oder konzipiert, ist es hilfreich, vorher einige Kleinig- und Großigkeiten zu beachten.
- Ganz wichtig: RICHTIG Maß nehmen! Wenn der Schrank erstmal da ist und nicht passt, ists blöd…
- Definiert eure Ansprüche an den Schrank, was ist drin, wie viel, was brauche ich, mehr Regale, mehr Bügel, Schubladen?
- Welche Extrawürste haben wir (wir wollten z.B. ursprünglich einen Schrank bis zum Boden mit verkürzten Schiebetüren, das lässt sich aber nicht befestigen)
- Beachtet die Maße! Wie hoch ist euer Raum – und wie hoch soll euer Schrank am Ende sein
- Farbwahl: Er soll ja etwas länger gefallen, als nur ein paar Monate, ich würde daher eher zu etwas dezentem raten
- Passt der Schrank, bzw. die Einzelteile durch die Türen in eure Wohnung?
Grundsätzlich rate ich euch zu einem hochwertigen Möbelstück, das nicht unbedingt eine Sonderbehandlung braucht. Das ist im Zweifel etwas teurer, zieht aber vielleicht auch mehr als zweimal um, ohne danach auch nach zweimal umgezogen auszusehen. Und ihr habt dann womöglich längerfristig Spaß an diesem Stück. In den letzten Jahren konnte ich das durchaus bei einigen Stücken in meiner eigenen Bude feststellen.
Mit unserem Maßschrank bin ich jetzt meinem Traum vom ordentlichen Schlafzimmer wieder ein bisschen näher gekommen. Was jetzt noch fehlt, ist ein neuer Boden – denn da hatten wir mal richtig Pech, Geschichte folgt – und ein neues Bett, denn derzeit schlafen wir nur auf dem Lattenrost. Es bleibt also spannend.