Ehrlich, ich soll mich hier selber loben. Als Lucie mich damals fragte, „Dani, machste?“ dachte ich mir, naaaa klaaaaar mach ich mit bei #momsrock. Loben, kein Problem, schaff ich auch mal bei mir selber.
Aber nach einem November, in dem ich
– meinen Geldbeutel verlor
– mein Handy in einem Carsharing Auto vergaß
– meinen Schlüssel im Büro liegen ließ (und das ist in HH, meine Wohnung in Berlin)
– mein Führerschein im Taxi aus der Tasche fiel und
– meine nagelneue Kameratasche (ohne Kamera, puh!) ebenfalls in einem Carsharingauto gelassen habe
zweifle ich schon ein bisschen an mir. Bin ich überhaupt eine gute Mutter? Ich bin ständig auf Reisen, fliege nach Ägypten, nach Marokko und während dem Rest der Zeit arbeite ich in Hamburg und mit meiner Organisation ist es nicht weit her. Bin ich in Berlin wandere ich mit Kind zwischen meiner Wohnung und der meines Kerls hin und her. Ich habe immer eine Tasche mit dem Wichtigsten am Start (Zahnbürste, Creme, Kamera, Laptop, Ladegeräte). Ich bin ein Nomade und meine Tochter muss mitmachen, ob sie will oder nicht.
Meine Bude sieht aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen, denn ich bin da ja meist nur kurz: Wäsche waschen, Pakete auspacken, wann habe ich eigentlich das Letzte Mal gesaugt? Und habe ich – als ich Mittwoch nach Hamburg gefahren bin – eigentlich den vollen Mülleimer runtergebracht? Also liegen überall in der Wohnung Sachen: Der Inhalt ausgeleerter Taschen (Papier, Stifte, Bücher und so), die Wäsche, die trocken vom Wäscheständer einfach rüber auf die Couch gefeuert wird, wird eh gleich wieder angezogen – oder in den Koffer gepackt und leere Kartons, Folie und Füllmaterial, aufgerissene Verpackungsmaterialien, manchmal auch ein benutzter Teller oder eine leere Kaffeetasse. Und leere Flaschen! Aaaaah!
Aber wisst ihr was? Manchmal ist mir das egal! Weil:
Mein Kind sagt mir, ich bin die beste Mama der Welt, auch während sie in unserer Wohnung um all den Kram herumbalanciert, der auf dem Boden liegt.
Mein Kind freut sich immer auf mich, auch wenn wir manchmal wirklich wenig Zeit miteinander verbringen. Immerhin: ich schaffe es inzwischen, einfach mal abzuschalten. Auch wenn ich mich manchmal dazu zwingen muss. Wenn die kleine Chefin – bzw. meine Familie – am Start ist, dann gibt´s (zumindest meistens) kein Telefon, kein Internet, keine Kunden, kein Aufräumen, nur eine Atempause. Für uns. Denn die sind in diesem Jahr sehr selten geworden (jetzt heul ich gleich).
Ich bin eine gute Mutter, denn ich vertraue meinen Kindern. Ich unterstütze sie, wo ich kann.
Ich bin eine gute Mutter, weil mir trotz der Doppelbelastung mit Full-Time-Job, Full-Time-Blog, dem Nomadendasein und meiner Reiserei noch nicht alles vor die Füße gefallen ist. Mein Leben ist wirklich gut zur Zeit, meine Kids der Knaller und mein Kerl die größte Stütze, die ich mir vorstellen kann. Scheiße man, ich kann mich echt nicht beschweren.
Und ich bin eine gute Mutter, weil ich gelernt habe, mich rauszuhalten.
Aus allem, was uns Mütter belasten könnte, vom Zickenterror anderer Mütter über den Drang nach Perfektion. Nein, ich habe noch keinen Adventskranz, ich habe noch nicht einmal wirklich Weihnachtsdeko (die ist im Keller und der Schlüssel am Schlüsselbund, der ja nicht …ach…ihr wisst schon). Mit Ach und Krach habe ich für meine beiden Kids Adventskalender zusammengeschustert und das muss jetzt eben erst einmal reichen.
Ich werde in diesem Jahr keine Höchstleistungen in meiner Wohnung vollbringen.
Ich lasse einfach mal los und kümmere mich um meine Familie und um mich. Damit es uns gut geht. Denn ich glaube, wenn es der Familie gut geht, dann passt schon irgendwie auch der Rest.
In diesem Sinne: #momsrock!