Harzverbunden – Urlaub im Naturpark Harz mit Kindern

Wer hätte das gedacht: der Harz hat mich verzaubert, nennt mich Harzverbunden. Ich war schon einmal da, das ist aber mehr als 10 Jahre her, es war Februar und mein Mann hat sich auf dem Brocken im Harz die Schulter ausgekugelt. Seither standen eher andere Destinationen auf meiner Tagesordnung. Der Harz kickt aber niemanden so recht, wie mir scheint – deswegen möchte ich heute ein großes Herz für den Harz da lassen und euch auf eine schöne kurze Reise dorthin mitnehmen.

Denn für einen Kurzurlaub ist der Harz von Berlin aus prädestiniert. Und der Harz hat es in sich, besonders vor dem Hochsommer (und im Hochsommer sicher auch). Mai und Juni sind – wenn das Wetter passt – die perfekte Jahreszeit, denn alles ist so saftig grün und hell, man fragt sich: Warum bin ich nicht öfter hier und wie geil ist das denn. Und ja, ich kriege mich gar nicht mehr ein.

Urlaub im Harz – das ist nochmal wo?  

Der Harz ist ein Mittelgebirge in Deutschland, das sich über drei Bundesländer erstreckt: Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Er ist bekannt für seine bewaldeten Berge, historischen Städte und vielfältigen Freizeitmöglichkeiten – auch wenn WALD vielleicht an vielen Stellen gerade eher ein großes Wort ist. Im Harz wird gerade viel verändert, die (kaputten) Kiefern kommen weg, Mischwald soll her. Aber Wald muss eben auch erstmal wachsen. Aber so jung und knackig grün ist er auch schon sehr schön, wenn man über diese Plateaus voll frischer Jungbäume fährt.

Der Harz teilt sich in Nord- und Südharz: Der nördliche Teil liegt hauptsächlich in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Er ist weniger hoch und die Landschaft ist durch sanfte Hügel und bewaldete Gebiete geprägt. Der südliche Teil erstreckt sich größtenteils über Thüringen und ist bergiger und wilder als der Nordharz. Hier finden sich höhere Gipfel und tiefe Täler. Mit 1.141 Metern ist der Brocken der höchste Berg im Harz und ganz Norddeutschland. Er liegt im Nationalpark Harz und kann erwandert werden. Oder ihr fahrt mit der Bahn hinauf.

Urlaub im Harz – das gibt’s zu tun

Egal ob ihr Wandern wollt, lieber chillt, eine Runde Thüringer in euch hinein mampft, Tiere streicheln wollt, in die Weite blickt oder Action braucht – im Harz findet ihr eine ganze Menge davon.

Wandern – z.B. mit der Harzer Wandernadel

Die Harzer Wandernadel wird euch hier an vielen Stellen über den Weg laufen. Ihr wandert irgendwohin und dafür gibt es einen Stempel. Die Idee ist sicher auch für Kids nicht so unspannend, denn Stempel = Belohnung. Das Gehirn mag das. Ihr bekommt das dazugehörige Stempelheft in allen teilnehmenden Tourist-Informationen und schon geht’s los – fehlt noch die Karte, die gibt’s auch online einzusehen. Sammeln funktioniert übrigens über mehrere Jahre, muss ja, es sind sehr viele Stempel.

Reines Wandern ist auch möglich. Es gibt im Harz einiges an Touren, lang und kurz – fast alle haben eines gemeinsam: gute Aussichten. Eine große Auswahl findet ihr auf Komoot – aber es ist auch möglich von fast überall einfach loszulaufen. Und auch für Familien gibt es Wanderungen, die die Kids auch zum Weiterlaufen animieren.

Gute Runde: Von Thale zum Hexentanzplatz und weiter zum Bodekessel, ein kleiner Wasserfall und schlussendlich weiter zur Teufelsbrücke.

Auch nice: an der Teufelsmauer entlang. Hier am besten vorher die Felsformationen checken, die man UNBEDINGT sehen möchte.

Tierisch: Eine Tour zum Luchsschaugehege an der Rabenklippe. Hier könnt ihr Luchse ganz aus der Nähe sehen. Sicher super für Kinder.

Explizit für Kids eignet sich aber auch der Märchenwanderweg.
Los geht’s in Schierke bis zum Brockenhaus. Die Kinder wandern gemeinsam mit dem Jungen Albert und gehen auf eine spannende Reise durch den Nationalpark Harz. Sechs Stationen liegen hier auf etwa 5 Kilometern und an jeder wird das Märchen vom Weißen Reh ein Stück weitererzählt. Die Tour verläuft auf dem Eckerlochstieg – das ist der kürzeste Aufstieg auf den Brocken. Auf keinen Fall ist der Weg übrigens langweilig, denn neben der Geschichte verläuft der Weg zum großen Teil auf stein- und wurzelreichen Pfaden.

Solls eher romantisch sein? Dann wählt ihr den Liebesbankweg, der als einer der schönsten Wanderwege im Harz gilt. Der Liebesbankweg führt einmal um den Bocksberg.

Easy für alle: einmal um den Oderteich. Keine Steigung, kein Stress, aber schön – wenn auch nicht kinderwagengeeignet.

Urlaub im Harz – Hauptsache mit Aussicht und an der frischen Luft

Harzturm
Habe ich nur aus der Ferne gesehen, fand aber das Gebäude schon interessant und tatsächlich läuft man hinauf und kann dann den ganzen Weg (110 Meter Rutsche) hinunterrutschen. Das sieht schon ziemlich cool aus.
Unbedingt auf die Öffnungszeiten achten, der Turm ist noch nicht „durchgehend“ geöffnet.

Hexentanzplatz
Mein Kind liebt „Die kleine Hexe“ und natürlich auch „Bibi Bloxberg“ also ist für uns ein Besuch des Hexentanzplatzes eigentlich unerlässlich. Er befindet sich auf einem Plateau oberhalb des Bodetals, immerhin schon 454 Meter über dem Meeresspiegel. Ich empfehle, in Thale zu parken und mit der Gondel hochzufahren. Oben gibt’s auch einen Zoo und eine Sommerrodelbahn. Am 1. Mai wird auch Walpurgisnacht gefeiert!
Auf der Tourismuswebseite findet ihr zudem alles rund ums Bodetal. Pssst. Haben es diesmal nicht hingeschafft….aber beim nächsten Mal dann!

Burg Regenstein
Eine ziemlich geniale Ruine, die zu vielen Geschichten einlädt. Die Ruine ist nahe Blankenburg und liegt auf einem fast 300 Meter hohen Sandsteinfelsen. Auch wenn vom Mauerwerk nur noch Reste eines Turms erhalten sind, ist es vor Ort Dank der Sandhöhlen recht spannend. Lasst einfach eurer Fantasie freien Lauf.

Teufelsmauer
Nicht weit von Burg Regenstein und schon lange auf meiner Bucketlist: die Teufelsmauer, eine verrückte Felsformation aus Sandstein, knapp 20km lang und besteht aus vielen markanten Einzelfelsen – die natürlich auch alle Eigennamen wie z.B. Großvater, Hamburger Wappen, Teufelsloch oder Rittertreppe tragen. Viele Sagen gäbe es hier zu erzählen, z.B. die Sage der drei Elfen und die Sage vom Teufel und Hahn.
Bibi & Tina wurde hier übrigens gedreht (neben vielen anderen Filmen wie die Päpstin oder der Medicus).

Baumwipfelpfad Harz – mit Schwebebahn
Der darf nicht fehlen. Das Angebot ist vielfältig hier, ihr könnt klassisch über den Baumkronen herumspazieren und die Aussicht genießen. Wenn noch mehr Action dabei sein soll, geht’s mit der Gondel rauf und mit der Schwebebahn wieder nach unten! Das kann was. Die oben genannte Wanderung zum Luchsgehege ließe sich hier direkt kombinieren.

Barbarossahöhle
Die Höhle hat ihren Namen dem Kaiser Friedrich I zu verdanken. Der herrschte zwischen 1155 und 1190 und hatte seinen Spitznamen Barbarossa aufgrund seines roten Barts. Sonst gibt es aber eigentlich keinen wirklichen Zusammenhang.
Die 13.000 m² große Barbarossahöhle ist eine von weltweit nur zwei existierenden Schauhöhlen im Anhydritgestein – das sorgt für ziemlich abgefahrene Gebilde, die sich von der Decke schaben. Glasklare Seen, deren Tiefe nicht einzuschätzen ist, findet ihr auch. Achtung: kalt. 10 Grad herrschen hier zu jeder Jahreszeit. Ist nicht zu zeitintensiv und für Kids ganz spannend.

Hängebrücke im Harz
Fast 500 Meter lang und 100 Meter über dem Boden. Der Weg führt euch parallel an der rund 415 Meter langen Bergkrone der Rappbodetalsperre entlang. Die Hängebrücke hat die längste Hängebrücke der Welt (Sotschi) abgelöst. Damit befindet sie sich in bester Gesellschaft, denn die Talsperre, neben der sich die Brücke befindet, ist mit ihren 106 Metern das höchste Bauwerk dieser Art in ganz Deutschland. Wer noch mehr Adrenalin benötigt: die Zipline lässt euch über den Stausee segeln.

Blauer See
Das Ding ist abgefahren. Er schimmert und leuchtet blau (nicht jedes Jahr und am besten im Frühjahr), weil Regen und kalziumhaltiges Wasser aus den Karstquellen hier aufeinandertreffen. Hierher lohnt sich ein kurzer Zwischenstopp auf der Suche nach einer kurzen Pause. Natürlich kann man auch diesen See in die ein oder andere Wanderung einbauen. Findet ihr auch ganz einfach bei Google Maps.

Natürlich gibt es im Harz noch viel mehr zu sehen, Denkmäler, Burgen, Städte und einiges an Naturwundern. Dazu bald. Jetzt noch was Wichtiges:

Übernachten im Harz – wo denn?

Es gibt ja viel zu wenig schöne Unterkünfte im Norden Deutschlands, aber ein paar wirklich schöne und außergewöhnliche Unterkünfte möchte ich euch hier ans Herz legen:

The Hearts Hotel

Endlich! Schön eingerichtete Zimmer, super Essen und einen schönen Spa-Bereich findet ihr im The Hearts Hotel. Es gibt sogar einen Bulli-Stellplatz, inkl. Frühstück und Nutzung des Hotelkomforts.

Echtzeit Hotel

Das Naturhotel für alle, die aktiv sein wollen – oder doch auch mal ne Runde chillen. Schön gelegen und perfekter Ausgangspunkt für alles, was draussen stattfindet. Gibt auch ein Familienzimmer.

Schlafen im Baumhaus

Außergewöhnliche Übernachtungsmöglichkeiten findet ihr im Harz.z.B. in den Baumhäusern des Sonnenhotel Ettershaus. 14 Baumhäuser stehen hier mitten im Wald und vier davon sehen aus wie ein Ufo. Auf Annehmlichkeiten müsst ihr übrigens nicht verzichten, natürlich gibt’s Strom, warme Dusche und TV und auch der Wellnessbereich des Hotels ist inbegriffen.

Das Torfhaus Harz Resort

Das Torfhaus befindet sich auf einer Höhe von etwas über 800 Metern und ihr bucht hier direkt einen super Ausblick mit – auch auf den Brocken. Buchen könnt ihr hier eins von 46 Ferienhäusern bzw. Lodges mit eigener Sauna und Kamin oder ein Zimmer im Berghotel. Die Ferienhäuser gibt’s von der Kuschel- bis zur Exclusive-Lodge und bieten auch Platz für einen Aufenthalt mit Freunden.

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