In freundlicher Zusamenarbeit mit ao
Der selbst gebackene Käsezupfkuchen macht alles vergessen: Den schmerzenden Rücken, die weichen Knie und das nasse Hosenbein. Das zweite Stück vom Kuchen im Zusammenspiel mit dem dampfenden Kaffee lässt sogar das Pochen des Schnitts in der Hand verschwinden. Ich bin keine Mitte 20 mehr und das Schleppen einer gefühlt einer Tonne schweren Waschmaschine ging früher doch irgendwie einfacher. Vielleicht lag`s aber auch daran, dass wir in einem Anflug von Übermut die vier Etagen mit der Maschine in einem Rutsch hochgestiegen sind. Quasi vom Basecamp direkt auf 5000 Meter Höhe, zumindest würde das meine Kurzatmigkeit erklären.
Aber von Anfang an. Als mich mein Nachbar fragt, ob wir mit meinem Kombi seine alte Waschmaschine zu seiner Enkelin fahren könnten muss ich nicht lange überlegen. Klar, gar kein Problem, zumal die angesteuerte Wohnung nicht weit von uns zu Hause entfernt liegt. Ich weiß nicht, ob er es vergessen hat oder ich es überhört habe, vier Etagen zu zweit mit einer Waschmaschine hoch zu laufen gehört erfahrungsgemäß nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Besonders wenn der Zulaufschlauch während des Aufstiegs meiner Jeans tröpfelnder Weise nach und nach einen deutlich dunkleren Farbton verpasst. Wenigstens zeigt sich die Beschenkte dankbar und spendiert meiner blutenden Hand ein Pflaster mit aufgedruckten Marienkäfern. Leicht lädiert fahren wir also nach der absolvierten Sportübung zurück in die Wohnung meines Nachbarn, wo inzwischen EIN Monteur die neue Waschmaschine mit eingebautem Trockner geliefert und gleich angeschlossen hat (Herumliegende Pflaster konnte ich nicht entdecken).
Während wir also den eingangs erwähnten Kuchen genießen, erzählt mir unsere Nachbarin von der Zeit nach dem Krieg, wo es keine Waschmaschinen gab. Und auch nur wenig Waschpulver. Und sie verrät mir ein paar Tricks, die mich echt erstaunt haben. Bin ich doch mit diversen chemischen Fleckenentfernern gut Freund und kann mir nicht vorstellen, mit Hausmitteln den kleinen fiesen Dingern zu Leibe zu rücken. Nun bin ich kein Chemiker und kann mir die Wirkweise nicht erklären. Demzufolge habe ich mich also zurück zu Hause an die Recherche gemacht und siehe da, offensichtlich funktionieren ihre alten Tricks.
Flecken entfernen – mit Hausmitteln
- Frisches Blut am besten kalt auswaschen, dann vor der Maschinenwäsche etwas Backpulver auf den noch nassen Fleck auftupfen
- Eingetrocknetes Blut mit Gallseife behandeln, nach Möglichkeit ausbürsten
- Müffelt weiße Wäsche, einfach 2 TL Waschsoda ( Na2CO3 Natriumcarbonat) in die Wäsche geben
- Dispersions- oder Mineralfarbe lässt sich mit Edelstahlpads aus robusten Stoffen reiben
- Obstsaftflecken länger in Buttermilch einlegen
- Schweiß- oder Sonnenmilchflecken mit einer Lösung aus Wasser und Zitonensäurepulver (Apotheke)vor der Wäsche behandeln
- Rotweinflecken mit destillierten Wasser benetzen und abtupfen. Das einige male wiederholen und danach den Fleck mit einem feuchten Tuch für etliche Stunden abdecken. Bei Bedarf die Prozedur danach wiederholen. Hilft auch bei vielen anderen frischen Flecken auf empfindlichen Textilien
- Ist nach der Wäsche noch ein Fettfleck vorhanden, Backpulver auf das feuchte Teil streuen und einbügeln, danach waschen
- Lippenstiftflecken mit Eukalyptusöl betupfen, einwirken lassen und auswaschen
- Teerflecken in viel flüssigem Eigelb ein Tag lang einweichen, dann auswaschen