Im Urlaub früh aufzustehen ist nicht wirklich mein Ding aber wir wollten Brüssel mit Kindern besuchen. Wie an anderer Stelle schon beschrieben waren wir als Großfamilie in Belgien untergebracht. Zu Viert fuhren wir einen Tag mit unseren Kindern nach Brüssel, von Bastogne erreicht man Brüssel in knapp einer Stunde. Hätte ich Zeit gehabt, hätte ich den Artikel sicher auch früher verfasst, aber eigentlich macht es auch nichts, weil Schokolade passt einfach immer. Und Spekulatius genau so! Ebenso wie einige der Sehenswürdigkeiten, die auch ein „Innen“ haben.
Brüssel mit Kindern – Sehenwert
Viel Zeit hatten wir jetzt nicht, dafür aber einiges an Plänen. Die kleine Dame wollte auf jeden Fall ins Naturkundemuseum in Brüssel, dass dort den schönen Namen Muséum des sciences naturelles de Belgique trägt. Das Museum ist der absolute Hammer! Eine wunderbar gestaltete Dinosaurieraustellung, die zudem noch die größte Europas ist. Hier können Besucher nicht nur ein paar Skelette begutachten, sondern auch ganz viel anfassen. Auch sprachlich gibt es keine Hindernisse, die Beschreibungen gibt es neben holländisch und französisch auch auf Englisch und Deutsch.
Neben Dinos gibt´s im Naturkundemuseum in Brüssel natürlich noch einen Haufen anderer Dinge zu sehen. Gesehen haben wir bei weitem nicht alles, das Gebäude ist riesig und irgendwann zog uns der Hunger dann zur nächsten Wunschlocation, diesmal vom großen Kind: Der wollte nämlich zur ‚weltbesten Pommesbude‘ Maison Antoine. Dort steht die Familie dann eine halbe Stunde an und versucht in feinstem französisch (räusper) vier Packen Pommes mit vier verschiedenen Soßen zu bestellen.
Die Erwartungen waren natürlich enorm hoch und wie es dann so ist: Das große Kind weinte fast vor Glück, dem kleinen war die Pommestüte viel zu groß, der Mann lachte und ich, ich fand den Geschmack der Pommes und der Majo gewöhnungsbedürftig…naja, nicht meins. Und dann, dann durften die Erwachsenen was aussuchen. Also besuchten wir das Atomium. Mit dem Aufzug geht es rauf in die Kugeln, die einen tollen Blick über Brüssel bieten. Wenn man denn keine Höhenangst hat.
Die Architektur ist beeindruckend, die Aussicht ebenfalls und die Ausstellungen innerhalb der Kugeln können sich sehen lassen.
Seit 1958 steht das Symbol der damaligen Weltausstellung (der Expo 58) als sphärisches ‚Gebäude‘ in Brüssel und begeistert seitdem einen großen Haufen Besucher. 2006 wurde das Atomium renoviert und beherbergt seitdem neben einer grandiosen Aussicht auch immer wieder Sonderausstellungen. Da lohnt sich auch die Ansteherei und der nicht ganz günstige Eintrittspreis.
Toll finde ich die Idee, die 6-12 jährigen Grundschülern die Möglichkeit bietet im Atomium zu übernachten. Als Klasse kann man sich dort einmieten und eine Nacht verbringen, mit Abendessen, Frühstück, Führung, DVDs und Extraführung. Mehr Infos gibt´s hier auf der Seite der Kinderkugel.
Weil´s gleich daneben liegt, sind wir auch noch einmal durch das Mini Europe geschlendert. Ehrlich: Das Ding muss uralt sein. Es ist ganz nett, aber ehrlich, wer es lässt hat jetzt auch nichts verpasst.
Zugegeben, danach ist der Tag eigentlich schon fast wieder rum. Wir hatten ja noch die Rückfahrt nach Bastogne vor uns, aber ich hatte noch ein Ziel. Die Innenstadt. Ein Eldorado für Schokoladenliebhaber. Ein Laden am anderen. Hüftgold galore!
Sehenswert ist die Galeries Royales Saint-Hubert, teuer da, aber beeindruckende Architektur. Eine Kugel Spekulatius (!!!!) Eis bei Häagen Dazs kostet … teuer. Aber egal, wir sind ja im Urlaub, was kostet die Welt. Und hallo! Spekulatius Eis! Und da wären wir bei meinem eigentlichen Besuch in der Innenstadt. Ich wollte zum Erfinder des Spekulatius, denn der kommt nämlich aus Belgien. Und ich liebe Spekulatius. Das ist wirklich das einzige Ding zu Weihnachten, das ich ohne weiteres von September bis Februar durchessen könnte. Und hier ist er, der Ort meiner Glückseligkeit in Belgien: Maison Dandoy.
Wer hier reingeht, kommt pleite wieder raus. Ich habe Spekulatius für 40 Euro gekauft. Und ich bin nur mit einem relativ kleinen Tütchen wieder raus. Hier würde ich einen Karton Kauflandspekulatius für den gleichen Preis bekommen, aber wisst ihr was: Ist mir wurscht, der Spekulatius war wirklich UNGLAUBLICH gut.
Natürlich schlägt bei der Gestaltung der hochwertigen Schächtelchen und Tütchen auch mein Grafikerherz höher. Bis heute habe ich meine Schachteln aufgehoben…
Wer jetzt gerade nicht nach Brüssel kommt kann auch im Onlineshop von Maison Dandoy bestellen. Mein absoluter Favorit: Speculoos Vanille. Das Spekulatiustrio ist auch sehr lecker, 280g für saftige 18 Euro. Jetzt weiß ich, warum ich ständig pleite bin…
Wir haben uns nach dem kurzen Innenstadtspaziergang dann auch schon wieder verabschiedet und sind zurück in unser Feriendomizil nach Bastogne gefahren. Zu sehen gibt es aber noch einiges mehr, auch im Winter. Ab dem 29.11 zum Beispiel Plaisiers d’Hiver, den Brüsseler Weihnachtsmarkt.
Noch mehr Brüssel mit Kindern? Dann solltet ihr hier weiterlesen. Denn für Comicfreunde ist diese Stadt definitiv grandios.