Ich glaube, es gibt kaum einen Raum, der in kurzer Zeit so oft eine Wandlung durchmacht, wie ein Baby- bzw. Kinderzimmer. Die Einrichtung eines Baby- und Kinderzimmers ist für viele ja bereits vor der Geburt des ersten Kindes ein echtes Herzensprojekt – da wird noch groß die Erstausstattung eingekauft, das Kinderzimmer voll ausgestattet, denn einladend und liebevoll soll es sein, auch wenn das Babyzimmer, wenn wir ehrlich sind, eigentlich eher für die Eltern eingerichtet und gestaltet wird und dann oftmals verweist.
Die Kleinen wachsen schnell, damit ändern sich aber auch Bedürfnisse. Da werden Kisten gebraucht, Spiegel und Kleiderstangen mit Kostümen interessant und dann kommen irgendwann Tische und Stühle. Deswegen bin ich ein Freund von durchdachten Gestaltungsideen und flexiblen Möbeln, die sich im besten Fall über Jahre anpassen und mitwachsen können.
Mitwachsende Möbel: Die Basis für ein flexibles Zuhause
Mitwachsende Möbel sind wahre Multitalente und auch wenn sie vielleicht im ersten Moment hochpreisig sind, sie sind eine kluge Investition. Ein Klassiker ist das Babybett, das sich mit ein paar Handgriffen in ein Juniorbett umwandeln lässt. Richtig toll finde ich cleane und zeitlose Möbel, die auch nicht so klobig wirken – ich bin großer Fan unseres Poptop Schreibtischs, der wächst nämlich mit und passt sich so den Bedürfnissen über Jahre an. Er kann für die kleinsten schon als Maltisch genutzt werden, funktioniert aber später auch als Schreibtisch für den Einschüler.
Viele Kinderbett-Modelle wachsen in Länge und Breite mit und können somit meistens die ersten sechs Jahre gut genutzt werden – oder zu einer Kuschelbank umgestaltet werden. Oder es wird gleich ein normales Bett, weil eventuell keiner drin schläft, außer eines der Elternteile.
Auch Wickelkommoden, die nach der Wickelzeit zum normalen Schrank oder Regal umgebaut werden können, eignen sich hervorragend für die Einrichtung. So bleibt das Möbelstück auch dann in Betrieb, wenn Windeln längst Geschichte sind, und es passen Spielsachen oder Klamotten rein.
Absoluter Favorit im Kinderzimmer sind (modulare) Regale und Aufbewahrungssysteme, die sich mit flexiblen Einsätzen immer wieder umbauen und anpassen lassen – heute bieten sie Platz für Windeln und Kuscheltiere, morgen beherbergen sie Bücher und Bastelsachen.
Besonders praktisch sind auch Sitzmöbel oder Hocker mit integriertem Stauraum. Sie sparen Platz und sorgen dafür, dass das Zimmer grob ordentlich bleiben kann (naja, meistens).
Ein Raum, der sich verwandeln kann
Die Kunst liegt darin, das Babyzimmer so einzurichten, dass es sich später ohne großen Aufwand in ein Kinderzimmer verwandeln lässt. Je nach Größe schaffen neutrale Wandfarben oder zarte Pastelltöne eine beruhigende Atmosphäre und lassen sich später mit wenigen Accessoires aufpeppen. Ihr könnt auch nur einzelne Wände streichen, so habt ihr Farbaccente im Raum, aber lasst den Raum trotzdem nicht kleiner werden.
Während im Babyzimmer vielleicht ein Mobile über dem Bettchen hängt, sorgt im Kinderzimmer später eine bunte Wimpelkette oder eine selbst gestaltete Pinnwand für eine fröhliche Stimmung oder einen Aufbewahrungsort für erste Bilder an der Wand.
Super für Kinder, die gern mal selbständig umbauen wollen: Möbel, die auf Rollen stehen oder leicht zu verschieben sind. So kann der Raum immer wieder neu arrangiert werden, vom Mini-Interiordesigner oder von einem der Elternteile. Teppiche mit bunten Mustern (z.B. Berberteppiche) oder verspielte Lampen verleihen dem Raum Persönlichkeit, ohne ihn optisch zu überladen.
Stauraum, der mitwächst
Wer Kinder hat, weiß: Spielzeug und Kleidung scheinen sich wie von Zauberhand zu vermehren. Deshalb ist durchdachter Stauraum im Baby- und Kinderzimmer das A und O. Hier bieten sich stapelbare Boxen, Kisten mit Deckeln oder Betten mit integrierten Schubladen an. So bleibt alles gut organisiert – zumindest bis die Kleinen anfangen, selbst rumzuräumen.
Ein Hochbett mit eingebauten Regalen oder einem Schreibtisch darunter ist eine geeignete Lösung für hohe Kinderzimmer, wenn der Platz begrenzt ist. Es schafft nicht nur Stauraum, sondern bietet auch eine gemütliche Rückzugsmöglichkeit. Und mal ehrlich: Wer wollte als Kind nicht in einem Hochbett schlafen?
Macht es nicht zu voll und nutzt die Höhe des Raums im Idealfall voll aus, so ist es z.B. auch möglich, Spielsachen immer mal auszutauschen – alles, was genutzt wird, ist in Kindergreifhöhe, die anderen Dinge nicht. Mit Regalen in Raumhöhe nutzt ihr auch kleine Räume vollständig aus – am besten mit Türen, das macht den Raum deutlich ruhiger.
Mit Liebe gestalten – aber nicht übertreiben
Auch wenn man bei der Gestaltung des Baby- oder Kinderzimmers schnell ins Schwärmen gerät, gilt: Weniger ist mehr. Zu viele Möbel oder Deko-Elemente können den Raum schnell überladen wirken lassen. Ein klar strukturiertes Zimmer wirkt nicht nur harmonischer, sondern bietet auch genug Platz zum Spielen, Toben und Träumen.
Ein paar ausgewählte Lieblingsstücke, wie ein liebevoll gestaltetes Bild an der Wand, eine Lichterkette oder eine Kuschelecke mit Kissen und Decken, machen den Raum individuell und besonders. So entsteht ein Ort, der mit den Kindern wächst – voller Geborgenheit, Fantasie und kleinen Überraschungen.
Am Ende ist es wichtig, einen Raum zu schaffen, der nicht nur praktisch und durchdacht, sondern vor allem eines ist: ein Zuhause, das mit jeder Phase der Kindheit mitgeht und mitwächst.