Gleich vorweg: Dieser Beitrag ist nicht bezahlt. Er liegt mir am Herzen, wie das Schwimmen.
Deswegen wollte ich nur einen Pünktchenbikini für die kleine Chefin.
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In jedem Jahr wird sich in den Medien die immer gleiche Frage gestellt:
Wird Deutschland zu einem Land der Nichtschwimmer?
schwebt so ein bisschen wie ein Damoklesschwert über uns. Und zwar jeden Sommer auf’s Neue.
Horrorgeschichten, bei denen irgendwelche Kinder in der Kita oder der Schule ertrunken sind innbegriffen.
Mit einer Freundin habe ich das erste Kind aus dem Wasser gerettet, da waren wir 10 Jahre alt. Das Kind war zweieinhalb, es stolperte mit dem Kopf voraus in nicht mal knietiefem Wasser und kippte dann nach vorne um. Das war’s. Wir guckten erst kurz, weil: das Kind hätte dort LOCKER stehen, ergo doch auch wieder aufstehen können, aber der Kleine hat einfach die Orientierung nicht auf die Reihe gekriegt. Wo ist denn oben? Wusste er nicht. Also haben wir ihn rausgezogen. Btw: Es war Herbst. Gummistiefel-Regenwetter. Papa war da, konnte aber nicht helfen, denn er saß im Rollstuhl.
Jahre später habe ich so was ähnliches noch einmal gesehen. Sommer. See. Mein eigenes Kind trug eine Schwimmweste. Und kippte nach vorne um! Diesmal konnte sie ihren Kopf nicht aus dem Wasser ziehen, weil die Schwimmweste dafür sorgte, dass sie es nicht schaffte, sich wieder hinzustellen. Danach habe ich als erstes die Schwimmweste entsorgt und durch Schwimmflügel ersetzt. Und deutlich schneller reagiert.
Wir haben uns dann früh um einen Schwimmkurs bemüht. Meine Tochter war fünf, hatte aber eher die Größe einer Vierjährigen. Nach einer viermonatigen (!) Wartezeit auf den Schwimmkurs machte man mir direkt am Anfang keine Hoffnungen auf Erfolg:
Viel zu klein. Nix dran. Viel zu jung.
Egal. Musst du durch.
Seepferdchen nicht geschafft.
Der zweite Anlauf mit sechseinhalb – noch vor Schuleintritt – war dann besser.
Inzwischen ist sie 10 und hat neben dem Seepferdchen auch gleich noch die Nachfolgeabzeichen abgelegt: In der Schule. Denn von der ersten bis zur dritten Klasse sind die Kinder jede Woche einmal von der Schule aus schwimmen gegangen und konnten dort ihre Abzeichen machen. Und vor allem sicher schwimmen lernen – denn das Seepferdchen mag hübsch aussehen, aber mehr als „Kind kann sich über Wasser halten“ bedeutet es nicht.
Die Wartelisten auf Plätze in Schwimmkursen sind lang – fast egal in welcher Großstadt. Und Berlin ist Bädertechnisch gar nicht so schlecht ausgestattet. 62 Bäder gibt es, sagt die Berliner Bäderbetriebe Seite.
Wer ertrinkt, tut es leise
Viele von uns haben noch immer eine völlig falsche Vorstellung davon, wie ertrinken so ist.
Schreien und um Hilfe winken? Eher nicht. Es wird still und leise untergegangen. Laut DLRG schwimmen 30% in unserem Land nicht so richtig oder gar nicht. Der Eintritt ins Schwimmbad ist nicht überall günstig, auch ein Schwimmkurs kostet Geld. Und nicht jeder kann sich diesen leisten.
Ich habe z.B. so schwimmen gelernt: Werft das Kind ins Wasser. Da ging ich dann erst einmal unter. Heute kann ich schwimmen, ich habe Seepferdchen und diverse andere Abzeichen, aber ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wie ich es gelernt habe. Vielleicht in der Schule. Auch wir hatten in der Grundschule und später auch auf dem Gymnasium Schwimmunterricht.
Lernt Schwimmen!
wer bist zum 15. August auf Instagram oder Facebook ein Schwimmfoto mit dem Hashtag #arenaSwimSupporter postet, kann Menschen helfen schwimmen zu lernen. Die ersten 100 Bilder sorgen nämlich dafür, dass 100 Menschen ein Schwimmtraining bei der DLRG ermöglicht wird. Schwimmpakete gibt es für alle Teilnehmer übrigens auch zu gewinnen. Also: Foto posten und Schwimmtraining ermöglichen!
Mehr Information gibt es an dieser Stelle. Und noch mehr Spaß macht Schwimmen lernen natürlich mit der richtigen Badehose oder dem passenden Badeanzug/Bikini.