bodendirekt foto: leni moretti

Woche 4 von 4 – Einen übersichtlichen Kleiderschrank behalten

Jetzt habe ich also vier Wochen Zeit in meinen Kleiderschrank gesteckt und aus ihm ist jetzt ein übersichtlicher Kleiderschrank geworden. Ich habe viel entsorgt, einiges verkauft und mir für ein paar Dinge vorgenommen, im Frühjahr – wenn das Wetter besser ist – auch mal auf den Flohmarkt zu fahren und den Rest zu verscherbeln. Ich habe versucht, einen eigenen Stil zu finden, das ist mir bisher zugegebener Maßen aber noch nicht wirklich gelungen. Aber ich habe einen leeren Schrank mit lauter Teilen, die schon irgendwie zueinander passen – haben sie doch fast alle die gleiche Farbe. Haha!

Heute soll es also um die Zukunft gehen, denn natürlich möchte ich auch in Zukunft einen ordentlichen, aufgeräumten Kleiderschrank haben, in dem ich Dinge finde, die ich gerne anziehe. Nicht so wie sonst: Ich habe einen vollen Kleiderschrank mit nichts anzuziehen. Dazu gehört auch, dass ich willenloses shopping vermeide - im Januar war ich bisher damit ganz erfolgreich. Dazu aber gleich mehr.

kleiderschrank projekt

Heute soll es also darum gehen, was in Zukunft mit unserem Kleiderschränken passieren soll – und was nicht! Alles eine Frage der Ordnung, der Strategie und auch ein bisschen der Konsequenz. Also los:

übersichtlicher Kleiderschrank – Ordnung beibehalten

Wenn ich meinen Kleiderschrank jetzt öffne, dann denke ich: Geil – so viel Platz! Es gibt noch eine etwas unordentliche Schublade, da sind meine Sportsachen und die Winterunterwäsche drin, aber das lässt sich gerade einfach nicht anders regeln. Ich habe eine leere Schublade, die ich zukünftig als Lagerschublade für Winter- oder eben Sommersachen nutzen kann. Oder für andere KleiderProjekte. Verrückt. Eine L E E R E Schublade. Denn die Vielleicht-Schublade hat sich erledigt. Die meisten Sachen sind aus dem Schrank geflogen, ein paar wenige Teile doch wieder in den Schrank zurück gewandert.

Was hilft, um Ordnung beizubehalten? Zum Beispiel:

  • Ich kann alles sehen, was ich im Schrank habe
  • Feste Plätze für meine Klamotten
  • Nach Jahreszeiten sortieren
  • nach Outfits sortieren (wer das kann)

Wenn ich alle meine Kleidungsstücke aus dem Schrank sehen kann, dann geht mir auch keines Flöten. Ich habe also – hoffentlich – weniger das Gefühl, dass mir irgendwas fehlt, nur weil die Bluse vielleicht ganz nach hinten/unten gerutscht ist.

Wenn es in eurem Kleiderschrank womöglich so aussieht, wie in der Klischee-Handtasche jeder Frau, dann werdet ihr Lieblingsteile nie finden. Es gilt also, wie z.B. auch für Schlüssel, Ladegeräte oder Telefone: Feste Plätze erleichtern die Suche, bzw. ersparen die Suche. Für Honks wie mich durchaus keine so schlechte Idee.

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Ist der Schrank immer noch zu voll würde natürlich weiteres ausmisten helfen. Seht ihr das aber gerade nicht ein, dann hilft es eventuell auch, die Kleidung im Schrank nach Jahreszeiten zu sortieren. Entweder ganz raus aus dem Schrank und irgendwo anders lagern oder in eine Schublade. Eben wie ihr Platz habt. Ich freue mich damit umso mehr über meine Schublade…

Mein Traum, aber derzeit eher nichts für mich ist die Möglichkeit seine Garderobe gleich nach Outfits zu sortieren. Ich habe lauter dunkelblaue Pullover und lauter dunkle Jeans. Ich kann alles mit allem mischen (fast) und manchmal habe ich nicht unbedingt Lust auf dieses bestimmte Outfit. Ich beneide aber Menschen, die das könnten!

Capsule Garderoben – X Kleidungstücke für X Monate oder Wochen

Bei meiner Onlinerecherche bin ich über so einiges gestolpert. Zum Beispiel habe ich Laura entdeckt, die eine 10×10 Pieces Challenge (mehrmals) mitgemacht hat. Heißt: Ihre Garderobe bestand aus sage und schreibe 10 Teilen (Unterwäsche nicht mitgezählt) – für zwei Wochen. Ist natürlich auch erweiterbar. Toll zusammengefasst sind dabei auch direkt Pro und Contra :). Auch dabei war Lee von Stylebee, bei ihr findet ihr auch eine einfache Challenge-Erklärung. Und in ihre Garderobe habe ich mich direkt verguckt!

33 Kleidungstücke für drei Monate ist ein anderer Ansatz. Hier geht es darum, drei Monate mit 33 Kleidungsstücken auszukommen. Schuhe und Accessoires mit einberechnet (der Ehering gehört aber nicht dazu, auch Unterwäsche und Sportbekleidung werden nicht mitgerechnet oder euer Nachthemd und die Sofa-rumlungerhose). Nach drei Monaten bildet ihr euch dann eine frische Garderobe – die Stücke, die sich aber in den ersten drei Monaten bewährt haben, dürfen erhalten bleiben. Alle anderen könnt ihr ersetzen. Dieses Projekt ist schon sehr nah an einer Capsule Wardrobe.

Noch mal etwas anders, aber dem obigen Projekt sehr nah. Outfits aus 4×4 Teilen (also insgesamt 16 Stücken) zu bauen. Hilfreichen Lesestoff inklusive Farbkonzepten findet ihr z.B. bei The Vivienne Files. Sie schafft es auch, unglaublich viele Outfits aus 4×4 Teilen zu bauen. Verrückt. Aber eventuell sehr hilfreich für den ein oder anderen.

Variationen gibt es unglaublich viele: eine letzte, die ich noch nennen möchte: 9 Outfits aus 9 Kleidungsstücken. Eine Orientierung findet ihr hier – die Outfits könnt ihr ja anhand eurer eigenen Garderobe zusammenstellen.

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Genug Platz im Kleiderschrank

Zurück zum Thema: Der Kleiderschrank! Wenn ihr wollt, dass er weiterhin übersichtlich bleibt, dann liegt das einzig und allein in eurer Hand. Die Thematik: Alle Kleidungsstücke sehen können, die hilft schon mal ein bisschen. Wenn dein Schrank immer noch vollgestopft ist, dann sortiere im Zweifel noch mal aus oder versuche umzuräumen (Wie oben beschrieben z.B. nach Jahreszeiten).

Genug Platz im Kleiderschrank schafft ihr übrigens nicht, wenn dann alle Klamotten, die nicht mehr reinpassen, für Wochen über dem  nächsten Stuhl hängen. Und das sich im Kleiderschrank Dinge befinden, die da eigentlich nicht rein gehören, ist auch nicht hilfreich. Heißt ja nicht umsonst: K L E I D E R schrank.

Die Ordnung im Kleiderschrank langfristig beibehalten?

Hier wären wir dann bei Konsequenz und auch ein bisschen Disziplin. Wie klappt es, Ordnung im Kleiderschrank langfristig beizubehalten? Fast immer hat es was mit Shopping zu tun:

  • Nicht wild durcheinander alles einfach einkaufen
  • Du kaufst ein neues Teil? Dann muss ein altes raus!
  • Limits setzen
  • Einkaufslisten schreiben
  • Mit dem Kaufen warten
  • Regelmäßig aussortieren

Bei mir läuft das immer gleich: Ich gehe shoppen. Ich habe kein Ziel, ich habe gerade vielleicht nur Lust oder ein Urlaub steht an oder eine Familienfeier. Da KÖNNTE ich doch was neues anziehen. Es gibt aber keine Vorgaben. Ich kaufe am Ende meist IRGENDWAS. Im besten Fall ziehe ich es dann wenigstens auf der Feier auch an. Im häufigsten Fall hängt es aber ungetragen im Schrank…

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Ein neues gekauft? Dann muss ein altes raus! Klingt einfach? Eigentlich schon. Noch einfacher wird es eigentlich, wenn du beim Shoppen feststellst: in meinem Schrank passt aber eigentlich gerade alles, ich möchte mich von keinem trennen. Dann kauf einfach nichts neues!

Ich habe mir mal ein Kaufverbot für schwarze/dunkle Oberteile gesetzt. Ich hatte ja genug im Schrank. Dunkle Shirts, dunkle Pullis, dunkle Hemden – noch eines mehr muss ja wirklich nicht sein. Das lässt sich natürlich auch auf die generelle Anzahl übertragen: Niemand braucht unbedingt 30 Shirts…oder? Limits setzen kann also in verschiedene Richtungen funktionieren.

Eine Einkaufsliste schreiben: Auf meiner steht nach der großen Ausmistaktion nur eines drauf: Helle/weiße Bluse/Hemd. Schwarz steht auf der Anti-Kaufliste. Aber ein heller Pulli und eine helle Bluse. Die stehen da jetzt schon seit geraumer Zeit auf der Liste. Aber zum einen habe ich gerade nicht vor, was neues zu kaufen, zum anderen habe ich auch noch nichts gefunden, was mich vom Hocker haut.

Da wären wir dann schon beim nächsten Punkt: Mit dem kaufen warten. Ich bilde mir jetzt auf der Stelle dringend was ein? Wie sieht es denn nach ein paar Tagen oder sogar Wochen aus? Ist das Gefühl immer noch da? Für die weiße Bluse gilt bei mir zum Beispiel: Seit drei Wochen denke ich drauf rum. Allerdings habe ich den Nachteil, dass ich noch kein bestimmtes Objekt auf dem Schirm habe. Andererseits: eigentlich ist das gerade gar kein Nachteil.

Tja, und der letzte Punkt: immer mal wieder aussortieren. Wer regelmäßig aussortiert, findet eventuell immer mal wieder ein Teil, das er schon lange nicht mehr angehabt hat. Und eventuell ist es dann für das ein oder andere sogar Zeit, den Schrank zu verlassen. So bleibt der Schrank auf jeden Fall länger übersichtlich.

Und jetzt? Nur noch zielgerichtet shoppen

Du solltest dir immer vor Augen halten: Brauche ich das jetzt wirklich? Vielleicht schreibst du ja seit geraumer Zeit auf, was du anziehst und wie du dich darin fühlst oder dir fällt anhand deiner gesammelten Mode-Pinnwand auf, in welche Richtung es bei dir stiltechnisch geht. Dann kannst du dich daran schon orientieren: Nichts wird gekauft, was da nicht wirklich reinpasst.

Wenn du dann mit Einkaufsliste einkaufen gehst, kaufst du am besten auch nichts anderes. Oh Schuhladen? Steht nicht auf der Liste! Dann musst du gar nicht reingehen. Stil hat schließlich nichts mit aktuellen Trends zu tun. Und der große Vorteil: Wenn du dir weniger kaufst, kannst du auch mal für ein Teil mehr ausgeben. Vielleicht sogar ein nachhaltiges shoppen, statt bei Primark oder H&M.

Irgendwann vergeht vielleicht der Drang, seinen Schrank jetzt schon wieder mit neuen Dingen zu befüllen. Vielleicht findest du irgendwann selbst: Ja, das ist sie. Meine Garderobe ist fertig! Und das kann eine Mischung aus fünf Jahre alten Pullis sein, die auf eine neue Hose treffen. Oder neue Schuhe…wir brauchen nicht jedes Jahr eine neue Winterjacke im Schrank oder die schicksten neuen Stiefel im Flur. Oder?

Schöner Shoppen – gute Quellen für neue Lieblingsteile im Schrank

Okay, jeder hat so seine Lieblingsmarken. Ich versuche inzwischen, meistens nachhaltig zu shoppen. Und natürlich auch weniger. Es gibt aber auch Marken, die eventuell nur bedingt nachhaltig agieren, aber ich komme nicht vermutlich so schnell nicht von allem los. Ein kleiner Ausschnitt meiner derzeitigen Garderobe (ich habe versucht, ein paar helle Teile zu finden…)

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Meine absolute Lieblingsmarke ist beispielsweise G-Star. Meine farbigen Pullis und fast alle Jeans und Chinos sind von G-Star. Die einzige Hose mit Muster beispielsweise, die stammt aus der Kollektion, für die Pharrell Williams als Model zur Verfügung stand. Die ist aber halt auch geilo. Die Schnitte sitzen da bei mir einfach perfekt – auch wenn ich immer im Laden shoppen muss, weil die Größenangaben aus dem Netz fürn Arsch sind (sorry) – ich habe schon Hosen mit Weite 26 gekauft, weil die Marke offenbar nicht jedes Mal dazu fähig ist, ordnungsgemäße Größen anzugeben und trage dafür Pullis in XL…Aber egal. Lieblingspullis. Lieblingshosen:

G-Star hat übrigens das Detox Commitment unterzeichnet. Greenpeace stuft G-Star damit als Vorreiter ein. Während 2015 nur rund 15% der Gesamtkollektion aus nachhaltigen Rohstoffen bestand, waren es 2016 schon 30%. G-Star ist auch Mitglied von Made-By und engagiert sich aktiv für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Zulieferbetrieben.  Mehr über die Nachhaltigkeit bei G-Star.

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Noch mehr Nachhaltigkeit? Jede Menge Basics für eine perfekte Capsule Garderobe gibt es auch aus Deutschland, z.B. bei Manomama. Auch im avocadostore lässt es sich gut Kleidungsstücke verschiedenster Ökolabel entdecken. Aber die allerbeste Linklist zu Ökofashion gibt es bei DariaDaria. Die „normalen“ Onlineshops kennt sicher jeder und nur noch schöner ist eigentlich das offline Shoppen. Wie gern ich in Hamburg damals durch die Schanze gelaufen bin (allerdings gibt es einen Teil der Läden heute gar nicht mehr…) oder in Berlin um den Boxhagener Platz oder in München im Gärtnerplatzviertel. Die schönen Shoppingmeilen abseits vom Mainstream gibt es überall – aber irgendwie ist heute ja sowieso alles Mainstream. Wichtiger ist also: Fühlt euch in euren Klamotten wohl!

Und wer mal in Berlin unterwegs ist und hier GRÜN Shoppen will, aber nicht wirklich weiß wo, dem lege ich die Green Fashion Tours ans Herz! Hier wird drei Stunden lang durch Berlin geführt und die ganzen tollen Label und Läden von innen angegguckt. Inklusive Hintergrundinfos. Tolle Idee!

Das war jetzt mal wieder ein Haufen Input. Aber ich bin eigentlich noch nicht fertig. Eine Liste mit Leseempfehlungen und nachhaltigen Fashionblogs fehlt noch. Auch ein paar Shoppingideen… Denn Nachhaltigkeit hat ja auch ein bisschen was mit WENIGER ist MEHR zu tun, als nur öko zu shoppen. Wenn ich mir schließlich den Schrank wieder vollkaufe – und seien es Ökoklamotten – dann ist das jetzt nicht so wirklich nachhaltig. Auch nicht für unseren Platz im Schrank!

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