Gestern hat eine Bekannte auf FB einen Link aus der Zeitung mit den vier großen Buchstaben gepostet. Inhaltlich drehte es sich dabei um zwei weibliche Promis. Die eine zeigt ihren Ex-Babybauch mit Gewichtsverlust, die andere – ebenfalls Mutter, Sixpack etwa drei Wochen nach der Geburt – gibt Feuer: Da geht doch noch mehr.
Damit war den beiden die Aufmerksamkeit gewiss und das in alle Richtungen! Shitstorm nennt sich das im Fachjargon. Muttis sollen nach der Geburt doch nicht so schnell so viel abnehmen, Muttis dürfen doch wohl machen was sie wollen, Muttis machen das falsch, Muttis machen jenes falsch. Und überhaupt: ICH weiß es besser, ich bin die Überobermutti und wenn du das anders machst, dann bist du blöd.
Das wissen natürlich alle anderenÜberobiMuttis (also auch ich) am Besten, denn eigentlich können wir uns Muttis alle gegenseitig nicht ausstehen, weil jede versucht, ihr eigenes Ding zu drehen, aber das passt der anderen eben womöglich nicht.
Ich frage mich, wieso überhaupt Körperkult betrieben werden muss. Wo wir Frauen uns über die sexistische Scheiße doch an allen Ecken und Enden beschweren, mit und ohne Hashtags. Mein Körper gehört mir und so weiter, aber letzten Endes sind wir Frauen auch die, die am lautesten brüllen: Du fette Sau.
Neulich habe ich mich mit einer Schwangeren unterhalten, es ist ihr erstes Kind, sie hat bisher 20 Kilo zugenommen und macht sich jetzt schon Sorgen um ihr Aussehen danach. „Niemand in meinem Umfeld hat so viel zugelegt“ und „Das werde ich doch alles nicht mehr los“.
Und wenn schon! Natürlich geht wieder runter und es dauert halt so lang wie es dauert. Wer Spaß am Sport hat, soll doch loslegen, sobald die Lust dazu wieder da ist. Wir sind ja nicht kaputt, nur weil wir ein Kind in die Welt gesetzt haben.
Jedenfalls: Ich ärgere mich, ich bin frustriert. Über uns Frauen, die ihr Leben lang damit beschäftigt zu sein scheinen, sich gegenseitig als Konkurrenz zu sehen. Das fängt im Teenageralter an und hört vermutlich erst im Sarg wieder auf. Denn dazwischen gibt´s ja so viele Gründe, sich zu hassen, Männer, Kinder, Enkel und natürlich das Gewicht.
Wie schön wäre es, wenn wir Frauen uns stattdessen so nähmen, wie wir sind. Mit und ohne Pfunde. Mit und ohne Kinder. Wenn wir einfach freundlich zueinander wären, uns unterstützten, im Alter so viel lachen, dass unser Höschen dank Inkontinenz …ach, ihr wisst schon… und dann: Live happily ever after….