Gestern, beim Thailänder um die Ecke, da fiel es mir wieder ein. Das sagenhafte Limetten-Zitronengras-Curry von Donna Hay, das ich vor 2 Jahren mindestens einmal pro Woche gekocht habe. Weil es so gut ist und weil es so schnell geht und weil es nach einem langen Arbeitstag einfach nichts Besseres gibt als ein cremiges, wärmendes und sättigendes Hähnchencurry, das einen so richtig zufrieden in die Feierabendzone gleiten lässt.
Das Beste an der ganzen Sache ist das Schreddern der Zutaten für die Würzmischung, das bei einem fingersafen Standmixer auch ruhig die Kleinen übernehmen dürfen. Innerhalb weniger Minuten wird per Knopfdruck aus Zitronengras, Kaffirlimettenblättern, Ingwer und Chili (mit der Menge rumprobieren, Kinder mögen es nicht allzu scharf) eine wahre Powerpaste, die sich (Achtung: Geheimtipp) super einfrieren und nach Bedarf aus dem Tiefkühler holen lässt. Womit wir dann eindeutig unterhalb der 30-Minuten-Grenze lägen – an einem voll gestopften Arbeits- und/oder Kindernervtöttag durchaus begrüßenswert (wahlweise auch an einem Abend voller Zweisamkeit – so ganz ohne Kinder!).
Ich mag das Curry gern schön dick, daher lasse ich die Sauce immer ein wenig einkochen und genehmige Fleisch und Gemüse ganz zum Schluss noch mal ein Bad im cremigen Kokosssud. Man kann natürlich auch eine zitronengraslimettige Hähnchen-Kokos-Suppe draus zaubern, dann einfach die Kochzeit verringern.
Zuckerschoten oder -erbsen passen prima dazu, weil sie so schön süß und knackig sind und weil man sie auch schon während des Köchelns roh naschen kann. Wer keine findet, sollte das Rezept mal mit frischem Babyspinat probieren. Und für alle, die keinen Koriander mögen, gibt es den ultimativen Trick: Einfach weglassen.
Limetten-Zitronengras-Hähnchen
Zutaten
6 große Scheiben Ingwer
6 Kaffirlimettenblätter
4 Stängel Zitronengras, der weiße Teil
1 große rote Chilischote, entkernt
1 EL Pflanzenöl (ich nehme für Asiagerichte gerne Kokosöl)
4 Hühnerfilets, in mundgerechte Stücke geschnitten
400 ml Kokosmilch
1 EL Fischsauce
150 g Zuckerschoten oder Zuckererbsen
entweder Koriandergrün oder aber eben nicht
Zubereitung
1. Für die Curry-Würz-Paste:
Den Ingwer schälen und in Scheiben schneiden, Zitronengras putzen, den weißen Teil in Ringe schneiden. Ingwer, Kaffirlimettenblätter, Zitronengras sowie die entkernte Chilischote in einen Mixer geben und auf „Schreddern“ drücken. Alternativ kann man natürlich eine Stunde lang mit dem Messer alle Zutaten per Hand hacken, bis es ultrafein ist– aber das bedarf eines langen Atems.
2. Eine Pfanne erhitzen, das (Kokos-)Öl hineingießen und die Würzpaste dazugeben. Unter Rühren ca. 4 Minuten anschwitzen, bis sie zu duften beginnt. Dann das Hähnchenfleisch hinzugeben und von jeder Seite ca. 1 Minute schön anbraten.
3. Alles mit Kokosmilch und Fischsauce ablöschen bzw. aufgießen, Deckel drauf. Besser noch: einen Kochlöffel zwischen Deckel und Topf/Pfanne schieben, damit alles leicht einköcheln kann. Über den Daumen gepeilt dauert das so in etwa 5-7 Minuten.
4. In der Zwischenzeit einen Topf mit Wasser zum Kochen bringen, die Zuckerschoten/-erbsen hineingeben und max. 2 Minuten im heißen Wasser garen. Abgießen und sofort mit kaltem Wasser abschrecken, damit sie ihre schöne grüne Farbe und den knackigen Biss behalten.
5. Inzwischen sollte das Hähnchenfleisch auch gar sein. Bitte herausfischen (evtl. warm stellen) und das Gas/den E-Herd/Induktion/Feuerstelle auf volle Pulle stellen. Die Kokosmilch-Limetten-Mischung bei starker Hitze ca. 3-5 Minuten reduzieren lassen, bis die Sauce etwas eingedickt ist.
6. Das Fleisch wieder hineingeben, die blanchierten Zuckerschoten/-erbsen ebenfalls, alles nochmal ganz kurz erwärmen/durchschwenken…
… und fertig ist das limettigste Hähnchencurry aller Zeiten. Es schmeckt wundervoll mit frischem Koriander bestreut, ganz fantastisch auch ohne und wer es wirklich richtig machen will, serviert dazu duftenden Jasminreis.