Fast 4 – alles zum letzten Mal

Ey, gerade ist mir bewusst geworden, dass ich alles das, was ich gerade habe, wirklich zum allerletzten Mal durchmachen werde. Durchmachen ist vielleicht ein großes Wort, aber Eltern von Dreijährigen Kindern wissen vielleicht, was ich meine. Eine Retrospektive.

Da kommt kein Kind mehr

Als die kleine Rakete da war, war wieder alles schön. Schnell nach Hause, ankommen. Mit 38 nochmal Mutter werden, obwohl man eigentlich niemals ne alte Mutter sein wollte. Und dann selbst da rein rutscht. Aus Gründen.

Es war klar, dieses Kind wird das letzte sein. Mir war das nur lange nicht klar, aber heute hat es mich wie der Blitz getroffen, ey, so jung kommen wir nicht mehr zam. Nie wieder wird so ein kleiner Mensch bei mir wohnen und mich so abknutschen, wie meine eigenen Kinder das bei mir gemacht haben. Ist ja jetzt schon bei der Großen so ganz anders als noch vor wenigen Jahren.

Kein so kleines Kind mehr wird bei mir wohnen. Ich werde bestimmte Fotos, die auf meiner „die möchte ich mal machen“-Liste stehen, nicht mehr machen können, weil das Kind irgendwann zu groß dafür ist.

Niemand wird mich in meinem Leben einfach so hinnehmen, wie ich bin, weil „die ist halt so“. Irgendwann wird auch der Kleinen auffallen, dass ihre Mutter ein Mensch mit Fehlern ist – ich hoffe, mit weniger groben Schnitzern als meine Eltern.

Dieses letzte Kind, die Kleine, die, die so viel mehr darf, als alle anderen. Die eigentlich auch nicht erwachsen werden darf, weil: was mach ich denn dann. Ja, ich arbeite. Aber trotzdem wird mir das später fehlen. Das am Rockzipfel geziehe. Die Mama-Rufe alle 30 Sekunden. Aber vor allem die Patschehände in meinem Gesicht, die nassen Küsse auf meiner Wange, die Arme um meinen Hals und LEUTE, DER GERUCH!!! Wie gut riechen diese Kinder bitte!

Man wächst mit den Aufgaben

Kinder kriegt man einfach. Und keiner sagt einem, wie es geht. Man wächst da so rein. Also mit gut Glück. Manchmal auch nicht. Aber unter Umständen merkt man das selbst gar nicht so richtig, bis einem das eigene Kind den Spiegel vorhält.

Es gibt Momente, in denen frage ich mich jetzt schon: alter, WANN habe ich so krass versagt. Habe ich? War ich das etwa? Oder hätte ich gar nichts machen können? Und man lässt das Leben des Kindes Revue passieren. Je älter die sind, desto mehr lässt sich da abspulen, desto länger wird die Liste vermeintlicher Fehler. Oh Boy. Ich sag es euch: tut es nicht. ;)

Ich wachse also. Mit der Kleinen. Da steht der Geburtstag vor der Tür. Mit der Großen sowieso. Sie wird bald schon 16 und ich frage mich: wann ist das passiert.

Und klaro, das gehört ja alles zum Leben dazu. Wie schon gesagt: man wächst mit seinen Aufgaben. Jetzt plane ich jedenfalls erstmal die letze Party, die ich meinem Leben für eine Vierjährige ausrichten werde. Konfettikanone ist schon gekauft!

Ducksday

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