Letzte Woche startete ich mein Schrankcleaning für 2018 – mehr Ordnung im Kleiderschrank muss her. Wie ich im ersten Beitrag schon erzählt hatte, hat sich seit 2015 schon wieder jede Menge Zeug angesammelt. In der ersten Woche habe ich mir nur angesehen, was in meinem Schrank eigentlich so drin ist. Welche Teile davon passen überhaupt noch? Welche ziehe ich so oder so nicht mehr an? Und jetzt, in Woche zwei geht es ans Eingemachte:
Entrümpel deinen Schrank, Baby!
Ihr wollt das auch? Ihr braucht etwas Zeit. Am besten einen Tag am Wochenende. Im Schlafanzug. Ohne andere Pläne. Ich habe mir ein Kleiderschranktagebuch erstellt, das ich mit Zielen und Plänen für meinen Schrank befüllt habe.
Mit einem Moodboard und ein paar Inspirationsfotos und natürlich mit Antworten auf folgende Fragen:
Was möchte ich in meinem Kleiderschrank und wie soll er sein – Meine Ziele
- Ich möchte einen übersichtlichen Kleiderschrank
- In meinem Kleiderschrank sollen viel mehr Klamotten hängen, in denen ich mich auch wirklich wohlfühle
- Ich möchte morgens nicht stundenlang & frustriert Klamotten anprobieren und dann doch in die Ecke werfen
- Alle Stücke sollten sich im Idealfall miteinander kombinieren lassen
- Und wenn möglich: ein paar dunkle Farben weniger
- Stilvoll (aber wie finde ich meinen Stil?)
Um das ganze Ausmaß meines Kleiderschrankinhalts erst einmal vor Augen zu haben, habe ich einfach alles ausgeräumt. Wenn ihr nach der ersten Woche so ein bisschen auf eurem Schrankinhalt rumgedacht habt, solltet ihr das auch so tun.
Ausserdem braucht ihr für den aussortierten Kram im Zweifel Kartons und/oder Müllsäcke.
Meine Hosen und alles andere was hängt flogen aufs Bett, ebenso die Pullover darunter und meine vier Schubladen. In einer befinden sich Shirts, in der zweiten Unterwäsche, in der dritten Sport- und Skiunterwäsche und in der letzten dicke Winterpullis, die oben keinen Platz haben. Ursprünglich war angedacht, im Winter die Pullis hochzuholen und den Sommerkram unten reinzuräumen. Hat super funktioniert…nicht.
Der Haufen war riesig! Ohne Schuhe allerdings. Ein Accessoires- oder Handtaschenproblem habe ich glücklicherweise nicht: Eine Handtasche, eine Clutch, zwei Rucksäcke. Und was noch nicht auf dem Haufen liegt, weil ich es schlicht vergessen hatte:Â Alle meine Jacken! Ich besitze sage und Schreibe folgende Jacken:
– Einen Parka
– Zwei Allwetterjacken
– einen Wollfilzmantel
– einen roten Mantel
– einen Winterparka
– eine dünne und eine Winterjacke der gleichen Marke
– eine „vegane“ Lederjacke (wtf, aber so steht es in der Jacke…)
– eine dünne Winterlaufjacke (die ist tatsächlich super und oft getragen)
– drei dünne Sommerlaufregenjacken (! hm)
Hat jemand mehr? (Ja, ich glaube mein Mann 😂)Â
Viele der Jacken trage ich auch tatsächlich immer wieder abwechselnd – je nach Tagesgefühl. Dennoch landeten zum Ende auch immerhin ein paar der Jacken auf dem Das muss weg Stapel.
Danach erstmal was Schönes: Schrank auswischen. Hrhr. War bei mir nicht wirklich nötig, denn unser Schrank ist erst Ende Oktober bei uns eingezogen, daher ist er tatsächlich noch recht sauber.
Klamotten sortieren – Juhu.
Macht am wenigsten Spaß, muss aber sein: Klamotten sortieren. Ich habe viereinhalb Haufen angelegt:
- Das kann weg
- Das wird verkauft (oder ich versuche es zumindest)
- Das kommt vielleicht weg (und das kommt vielleicht im Sommer weg, deswegen halb)
- Trage ich oft und gerne – kommt also wieder in den Schrank
Der Das kann weg Haufen enthält Klamotten, die entweder viele Jahre auf dem Buckel haben (mein ältestes Kleidungsstück ist sage und Schreibe um die 20 Jahre alt. Eine kurze Adidas-Trainingshose, passt erstaunlicherweise immer noch 😂), nicht mehr passen, aber alt/scheiße/ausgeleiert/verwaschen sind und Dinge mit Löchern oder Flecken. Wohin solche Sachen am besten kommen, folgt etwas weiter unten.Â
Der Das wird verkauft Haufen ist mein hoffnungsvolles Unterfangen, mit den Kleidungsstücken Geld zu machen. Die Plattformen, auf denen auch ihr versuchen könnt, eure gebrauchte Kleidung loszuwerden, folgen.
Der Vielleicht Haufen funktioniert folgender Maßen: Alle Teile, die hier liegen, werde ich in den nächsten zwei Wochen mal probehalber anziehen. Wenn ich mich wohlfühle – und sie passen – können sie wieder in den Kleiderschrank wandern. Andernfalls: Weg damit auf einen der beiden anderen Haufen.
Und klar, was ich oft und gerne trage, kommt natürlich wieder in den Schrank.
Auf dem Vielleicht Haufen landen eventuell auch die Teile, bei denen dir die Entscheidung nicht ganz leicht fällt. Zum Beispiel, weil eine Erinnerung dran hängt (ich habe z.B. noch die Jacke im Schrank, die ich bei meinem Rollerunfall getragen habe. Schließlich hat sie mich vor größeren Schäden bewahrt). Deswegen hilft es dir vielleicht, die Teile einfach noch einmal zu tragen. Wenn du nicht die ganze Zeit daran herumzippelst und es in Form ziehen musst, ist das schon mal ein guter Anfang. Wenn du dich damit im Spiegel auch nicht so scheiße findest und vor allem: wenn du nicht die ganze Zeit darüber nachdenkst, WAS du da eigentlich anhast. Dann lass es wieder in deinen Schrank wandern. Andernfalls: Raus damit!
Ich habe für meinen Vielleicht Haufen eine Schublade im Schrank frei gelassen. Da räume ich jetzt erstmal alles wieder ein und trage mich in den nächsten Tagen und Wochen durch die Klamotten. Bevor ich das Zeug aber endgültig einräume, gehe ich noch mal durch den Stapel durch. Vielleicht kann ja doch noch was direkt weg…
Ich habe bei der Entrümpelungsaktion übrigens erst einmal nichts anprobiert. Daher ist der Vielleicht-Stapel wohl auch etwas größer als gedacht. Denn an sich sind ein paar Lieblingspullis dabei, bei denen ich mir aber nicht sicher bin, ob sie überhaupt noch passen. Ich habe für das Sortieren, Auswischen, wieder einräumen auch so schon fast den ganzen Tag gebraucht. Und ich fürchte, hätte ich mich noch ständig umgezogen, wäre ich auch morgen noch nicht fertig.
Was ich so aussortiert habe – und wie ich mich selbst verarsche
In meinem Kleiderschrank hängen einige Klamotten, die noch immer das Etikett am Kragen haben – das hat mich am meisten erschreckt. Die gestern erwähnten Kleider z.B. – zwei davon sind laut Ebay also sogar noch „Neu mit Etikett“. Ich habe alte Shirts und Hosen zum Malern oder Schlafen aufgehoben. Und auch jobbedingt sind noch einige Klamotten im Schrank: Muss ich mal noch schön fotografieren. Nur, wenn es nicht passt, wird das nie was mit den Fotos. Ich besitze sage und schreibe sechs Jogginghosen. Dabei trage ich daeim eigentlich nur eine. Und eine Hose habe ich aufgehoben. Knopf fehlt. Sonst ist sie in Ordnung. Aber ich habe gar keinen Knopf. Ich gebe ihr und mir jetzt also noch eine Woche….
Alles in allem war das heute ein bitterer Tag für mich, weil viele der Klamotten so gut wie neu sind. Ich bin gefühlt quasi die Königin der Fehlkäufe. Ich habe Hosen aufgehoben, in die ich vielleicht wieder reinwachse, wenn ich ein paar Kilo abnehme, einen Pulli musst ich schmerzhaft aussortieren, weil er mir einfach zu kurz ist – dabei habe ich ihn gern getragen. Aber: Er. passt. halt. nicht. Auch Säcke habe ich rausgeworfen. Große Pullis, die alles kaschieren sollen, aber letztendlich sind sie unbequem oder kratzen oder sehen irgendwie immer kacke aus, wenn ich sie anhabe. Und zu Guter Letzt: Brauche ich wirklich 10 blau/weiß gestreifte Pullover?! Und einen Badeanzug in Größe 36 (den ich mir vor vier Jahren schon in zu klein gekauft habe, als Belohnung fürs baldige Abnehmen. WTF!)? Meine Klamotten aus dem Schrank sind voller Geschichten und nur wenige sind erfolgreich oder erfreulich.
Jetzt ist mein Schrank allerdings wieder leer und übersichtlich. Aber auch sehr dunkel irgendwie. Monodrobe habe ich neulich irgendwo auf Pinterest gelesen. Na gut, geht auch…
Alles muss raus – wohin mit den alten Klamotten
Oh wie hasse ich diese „Ebay-Sessions“ – egal ob auf Ebay oder auf anderen Plattformen. Die Wochen in Anspruch nehmen. Insbesondere bei Klamotten ist es so unfassbar nervig. Man bekommt 9320942049 Anfragen, die sich meistens um irgendwelche „Wie lange ist xyz und abc“ Dinge drehen und am Ende wird dann auch noch gemeckert, weil ein gebrauchter Artikel kommt – so wie es ja auch in der Beschreibung steht. Hölle? Ja! Willkommen, bitte treten Sie ein.
Klamotten wieder loszuwerden ist viel schwerer, als andersrum – aber ich sehe das jetzt mal als meine gerechte Strafe. Im letzten Jahr habe ich mich mit zwei großen Koffern auf das RAW-Gelände gestellt. Ich war schockiert, wenn Leute sichtbar gutes und fast neues (und manchmal auch neues mit Etikett) für drei Euro haben wollten. Wo man eh schon nur sieben für den Pulli von Karl Lagerfeld aufgerufen hat. Da verschenke ich das Zeug dann doch lieber.
Für jede Kategorie das richtige Portal -Â Klamotten verkaufen
Gleich vorne weg: Keine Designerware heißt meist auch, kein bis wenig Geld. Aber ist immer noch besser als nichts und für die anstehende Hochzeit muss jetzt erst einmal jeder Cent her und gespart werden.
Online geht es z.B. über
- Kleiderkreisel.de
- modekiez.de
- percentil.de
- ubup.com
- Mädchenflohmarkt.de (lief bei mir allerdings gar nicht – hier wird hauptsächlich der heiße Scheiß gefeatured – der ist aber nicht in meinem Schrank, deswegen soll er ja weg – aber ich probiere es auch dieses Mal wieder)
- ebay.de
Nerviger geht kaum – wie oben angedeutet. Alles wird hinterfragt, auch wenn man die Jeans für einen Euro ersteigert hat. Dann sind die Versandkosten wieder zu hoch und könnte man nicht dies und ….nerv. Aber geht auch – bei Kinderklamotten noch die beste Lösung)
Ihr könnt ja mal gucken:
Wenn ihr Designer-Ware habt, nutzt ihr z.B.
- buddyandsally.com
- rebelle.com
- webuyfashion.de (nicht online, für Berliner)
- Forxo.com (kaufen auch andere Ware)
- cash4brands.de
Wenn es schnell gehen soll funktioniert auch ein einfacher Textileinkauf, wie z.B.
- momox.de
- kleiderfuchs.de – kauft allerdings gerade nichts an
Oder tauschen statt verkaufen
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit seine Klamotten auf dem Flohmarkt zu verkaufen oder eine Kleidertauschparty zu besuchen – oder selbst eine zu organisieren. Mit ein paar Freundinnen und ein paar Flaschen Prosecco wird das sicher auch ganz nett :). Vielleicht gibt es auch die ein oder andere Freundin, der eines eurer Teile deutlich besser passt als euch und die sich drüber freut (einfach fragen, nein sagen erlauben).
Und auch online gibt es Flohmärkte wie Shpock oder ebay kleinanzeigen. Auch spenden ist eine Möglichkeit. Hier würde ich mich vorher erkundigen, was mit der Ware im Anschluss passiert und wo sie landet. Von Altkleidercontainern rate ich persönlich ab, es sei denn, es steht auch wirklich drauf, von wem er ist (mit Adresse und Telefonnummer). Hier um die Ecke steht beispielsweise ein Container ohne jegliche Beschriftung. Auf Privatgrund. Da kann ich mir sicher sein, dass das Zeug nicht da landet, wo es soll.
Besser hier spenden:
Denkt bei der Spende bitte daran, dass auch hier gilt: Würdest du das noch tragen (wenn es passt) oder ist es eher Müll? Müll braucht niemand!
Was sich für mich gelohnt hat – oder auch nicht, fasse ich dann nächste Woche, im dritten Teil kurz zusammen. Ausserdem genieße ich jetzt erst einmal meinen leeren Kleiderschrank – und hoffe natürlich, dass er eine Weile so bleibt. Und nicht: Ach, da ist ja jetzt wieder Platz für Neues! Und widme mich meinen Aufgaben:
- jeden Tag ein Teil aus meiner Vielleichtschublade zu tragen
- und im Zweifel jeden Tag eines auszusortieren
- den Rest zu verkaufen, zu spenden oder zu entsorgen.
- Und klar: Ich schreibe immer schön auf, was ich so trage und wie es so ist. Oy!
Aber: Je weniger im Schrank, desto weniger stehe ich vor der „Qual der Wahl“ und habe erstmal wieder Ordnung im Kleiderschrank. Nächste Woche finde ich dann ein bisschen meinen Stil. Oder den Besen. Und ihr natürlich auch.