Für mich ist ja der Muttertag noch nie wirklich was besonderes gewesen. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber bestimmt habe ich in den sieben Jahren hier schon mal rund um dieses Datum den Satz fallen lassen, dass ich – insbesondere in der Pubertät – nicht verstanden habe, warum ich an einem Tag scheinheiliges und liebes Mama-Mädchen spielen und Geschenke zum Muttertag machen sollte, während ich an allen anderen 364 Tagen mein Umfeld gerade absolut nicht leiden konnte und mich auch dementsprechend verhielt. Zumindest die meiste Zeit.
Immerhin: Weil meine Mutter die Beste ist hat sie das damals auch so gesehen. Lieber soll ich öfter nett zu ihr sein, als an einem dafür vorgefertigten Tag.
Meine Mama ist da nämlich eher praktisch veranlagt, sie nimmt es, wie es kommt und ich glaube, wir sind beide froh, dass das Verhältnis heute um so vieles besser ist, als es in der Teenagerzeit (die die Erinnerung an die Kinderzeit zum größten Teil ausgelöscht hat), in der das Verhältnis eben alles war, nur nicht muttertagsmäßig.
Heute ist es sogar so, dass meine Mama meiner Tochter und mir von München nach Berlin gefolgt ist, damit da keine 600 km mehr zwischen uns liegen. So ist das! Und so viel Wert ist das! Und auch wenn sie NIE in da hinzieht, dass ich sagen könnte, sie ist um die Ecke, bin ich sehr froh, dass sie näher dran ist als früher meine Omas. Da musste ich nämlich immer alleine mit dem Zug von München nach Nürnberg fahren (was heißt musste, ich hatte das Privileg, dass mir schon in jungen Jahren zugetraut wurde, dass ich das auch alleine schaffe, in Nürnberg wieder aus einem Zug auszusteigen…)
Und auch wenn ich es ihr damals nie geglaubt hätte, dass bei so einer Erziehung überhaupt jemals was aus mir wird, ist doch was aus mir geworden. Ich habe viele Macken, muss an einigen Ecken und Enden echt noch an mir arbeiten, aber ich bin mir halt auch bewusst, dass ich was kann. Klar, gibt´s überall jemanden, der kann das auch, im Zweifel sogar besser, aber ey, mir egal, weil: Ich kann auch was.
Ich finde, alle Mütter da draussen können was. Allein, wenn ich mich in der Welt der Mütter mal umschaue, da sind so viele, die auch mit Kindern viel auf die Beine gestellt haben. Oder vielleicht auch, gerade, weil sie Kinder bekommen haben. Ist ja oft ein geeigneter Zeitpunkt, das alte Leben über Bord zu werfen und einiges – insbesondere die Zeit – noch einmal neu zu sortieren und vielleicht auch für ganz neue Dinge zu nutzen.
Und für alle Supermamas hab ich hier noch ein kleines Printable zum Muttertag zum selber ausdrucken. Könnt ihr eurer Mama schenken, der Oma oder einfach euch selbst. Passt in einen 13x18cm Bilderrahmen. Oder einfach an die Pinnwand.