Vor etwas mehr als einem Jahr wurde ich gewarnt: Alles was du vor deinem Umzug nicht wegschmeißt, wirst du NIE wieder los.
Also habe ich vor meinem Umzug sehr viel weggeschmissen. Unter anderem auch meinen Keller. Komplett und ungesehen habe ich ihn entrümpeln lassen – samt alter Kassetten, Fotos, drei Kisten alter Schallplatten und Babyklamotten und Dingen, die ich vergessen habe (was eventuell besser ist, Zeugnisse z.B.). Das war im ersten Moment nicht so schlimm, weil ich vergessen hatte, dass ich dort auch ein paar Dinge gelagert hatte, die was mit meiner Vergangenheit zu tun hatten – und eventuell auch Dinge, die ich womöglich noch einmal brauchen werde.
Aber: Was weg ist, ist weg und ich habe weder die Kassetten noch die Babyklamotten vermisst und die meisten Fotos sind sowieso digitalisiert. Daher war das eine gute Entscheidung.
Nach nur einem Jahr muss ich dieser Person leider recht geben. Die neue Bude quillt über. Bücher, CDs, Klamotten, Schuhe, hier liegt so viel ungenutztes Zeug von vier Personen herum, dass ich manchmal nicht mehr weiß wo vorn und hinten ist. Und ich habe das Gefühl, es bremst mich aus! Das hatte ich ja auch hier schon beschrieben.
Am schlimmsten ist mein Kleiderschrank
Während ich in meiner alten Wohnung ein riesen Teil stehen hatte, in dem jede Menge Kleidung Platz hatte, schrumpfte der Schrank in der neuen Wohnung auf weniger als die Hälfte.
Angefüllt ist er mit Dingen aus verschiedenen Epochen: „Da passe ich schon irgendwann wieder rein…wenn die 10 Kilo wieder weg sind“ über „Irgendwann ist das wieder hipp“ und schlicht und Edel: jeder Menge Fehlkäufe, 85392948 Jacken, von denen ich mich nicht für eine oder zwei entscheiden kann und ja, dann sind da auch noch ein paar wenige Kleidungsstücke die mir auch tatsächlich passen.
Der Kleiderschrank ist genau hinter mir – weil mein Büro ja auf einem Podest im Schlafzimmer steht und hinter mir also STAPEL an unbrauchbaren Klamotten – im Nacken.
Alles muss raus – und zwar schnell
Wenn mich die Ausmistwut packt, dann läuft das meist aber so, dass ich keine Lust habe, mein Zeug im Internet zu verkaufen, schlicht, weil ich BEI JEDER VERDAMMTEN HOSE gefragt werde: Duuhuuuu, kannst du mir mal die Hüftbreite und/oder Beinlänge ausmessen? (WTF, kaufe ich meine Hosen falsch?). Und wenn das Ding erst mal verkauft ist, war es das ja noch nicht. Ich muss es erst mal irgendwo lagern, dann verpacken – aber bloß nicht in einer Cornflakesschachtel, das fließt nämlich negativ in die Bewertung a la: Da hätte sie sich aber schon mehr Mühe geben können – und dann zur Post bringen. Wenn ich 50 Teile verkaufe (oh Gott, die Zeit für Fotos und Einstellen und Beschreibungen schreiben…), dann renne ich im schlechtesten Fall auch 50 Mal zur Post, weil ja jeder zu einem anderen Zeitpunkt zahlt und der Paypaler kotzt, wenn er mehr als 24 Stunden auf seine gebrauchte Hose warten muss.
Schnell und schmutzig: Momox rettet mich
Ich bin also sehr pragmatisch. Natürlich gäbe es die Möglichkeit, jedes Teil einzeln in den verschiedensten Plattformen einzustellen, Kinderklamotten hier, Designerklamotten da, Billozeugs dort.
Aber: ich bin faul und wie schon gesagt, wenn mich der Fimmel packt, muss es raus, am besten jetzt gleich. Ich habe also Momox für mich entdeckt. Damit werde ich zwar nicht wirklich reich (ein Shirt von H&M bringt sage und schreibe 0,18 cent), aber mein Kleiderschrank wird dafür superschnell und einfach leer. Und nicht nur mein Schrank, denn ich kann hier direkt ALLES zusammensuchen, was nicht mehr passt, Mädchenklamotten, Jungsklamotten, Männer und Damen. Genau mein Ding.
Ich wähle online die Klamottenart und Marke aus, schmeiße das Teil anschließend mit allen anderen in einen Karton, drucke ein Versandetikett und frage meinen DHL-Mann ob er es mitnehmen kann – macht er immer! Damit habe ich z.B. für 41 Teile 150 Euro gemacht und zwei neue leere Fächer im Schrank! Als nächstes also noch Bücher und CDs!
Mein Nachteil ist jetzt nur: Ich kann wählen, lasse ich mir die 150 Euro auszahlen oder nehme ich den Gutschein, mit dem ich mir direkt neue Klamotten anschaffen könnte (über ubup.com) …ah oh.