Für Gran Canaria gibt es eigentlich keine beste Reisezeit ausser: Immer! Jede Jahreszeit hat ihren eigenen Charme und zu jeder Jahreszeit herrschen mindestens 21 Grad. Auch im Dezember. Nur für den Fall, dass ihr noch nach einer angenehmen Winterflucht sucht. Oder gerade euren nächsten Urlaub im Frühling oder Sommer plant.
Vom Nordosten wird stets eine angenehme Brise angeweht. Es kann zwar warm werden (wir hatten im August definitiv mehr als 30 Grad), aber es bleibt Dank Wind immer angenehm (deswegen im Sommer NIEMALS die Sonnencreme vergessen und unbedingt regelmäßig nachcremen).
Gran Canaria ist die drittgrößte der kanarischen Inseln und hat für Familien neben den Strand-Hotel-Bunkern in Maspalomas wunderbar viel abwechslungsreiches zu bieten. Mein Tipp: Kein teures Hotel im Süden buchen – zumindest nicht, wenn ihr nicht zwei Wochen rechts und links große Hotels direkt am Strand sehen wollt und euch gemeinsam mit 284929420 anderen an den Strand oder den Pool klatschen wollt. Für ein paar Tage tut der Luxus eines ordentlichen Hotels sicher gut, aber zwei Wochen durchgehend…eher Käfigfeeling.
Ferienwohnung oder Hotel auf Gran Canaria
Ich habe vor dem Urlaub etwas länger recherchiert, wo und wie wohnen. Meine Favoriten für Gran Canaria waren dann folgende Unterkünfte:
Villa Leonor – ab 65 € / Nacht (gefunden über booking.com – leider dauerhaft geschlossen)
In einem Dorf in Tafira Alta, etwa 20 Minuten mit dem Auto bis Las Palmas ist eine wunderschöne, gut ausgestattet und günstige Ferienwohnung mit einem supernetten Vermieter! Zur Auswahl gibt es verschiedene Apartments. Wir hatten zu Zweit ein geräumiges Apartment (fünf Tage für 325 Euro in der Hochsaison). Die Ausstattung ist schick - es fehlt an nichts, sogar eine große Terrasse ist dabei. Nötig ist allerdings ein Mietwagen (für den es einen Parkplatz gibt, aber auch in der Umgebung ist genug Platz zum Parken).
First Line Sea Penthouse – ab 95 € / Nacht (gefunden über fewo-direkt.de)
Tolle Aussicht, direkt am Strand, super Ausstattung und jeden Morgen den Sonnenaufgang beobachten? Dann ist das Penthouse am Strand von Caleta mit Sicherheit der Hit. Das Haus liegt im Norden der Insel, meines Erachtens durchaus die schönere Seite der Insel.
Radisson blu Hotel – ab 193 € / Nacht
Okay, dieses Hotel liegt mittendrin in der Hotelbunkerwüste in Maspalomas. Rechts und links habe ich von meinem Zimmer den Blick auf andere Kolosse, aber wenn ich gerade aus gucke, dann sehe ich das Meer. Auch sehr schön: hier geht die Sonne unter. Es gibt jede Menge Pools (Salzwasser, beheizt, unbeheizt, Babypool) und natürlich auch Zugang zum eigenen Strand. Ein super gut ausgestattetes Fitnessstudio und ein sehr gutes Frühstück – allerdings eine krasse Umgwöhnung für die, die vorher eine Woche mehr oder weniger einsam und allein verbracht haben, denn hier ist man alles, nur nicht allein.
Die Zimmer sind großzügig und sehr hell ausgestattet, wer kann, der kann: Whirlpool auf dem eigenen Balkon. Ich glaube, entspannter geht nicht!
Sheraton Gran Canaria – ab 165 € / Nacht
Luxus ist gegeben, aber das Hotel liegt im Grünen, nicht in der Hotelschlucht von Maspalomas. Für mich ein ausschlagender Grund für eine Buchung und die Bewertungen waren auch sehr gut.
AC Hotel Gran Canaria – unter 100 € / Nacht (gefunden über booking.com)
Von aussen ist das Hotel ein klobiger Klotz aus den 70er Jahren – aber vielleicht ist genau das der Charme. Es sticht aufgrund seiner Höhe sofort heraus und die Aussicht aus den oberen Zimmern ist mit Sicherheit super, denn rechts und links: Meer. Neben dem Pool auf dem Dach und dem günstigen Preis. Wer hier schläft ist mitten im Geschehen und kann eigentlich innerhalb Las Palmas alles gut zu Fuß erreichen. Das Hotel gehört zur Marriott Kette und hat einen Strand direkt vor der Haustür.
Finca Paraiso – ab 150 € / Nacht für 2 Personen
Der Name kommt nicht von ungefähr: mitten im nirgendwo liegt dieses Traumferienhaus. Ruhe. Entspannung. Natur und sonst nichts! Ausser jede Menge Stil. Die Finca Paraiso ist ein kleines in kanarischem Stil gebautes Landhaus und mit sehr schickem Interior mordern ausgestattet.
Fortbewegen auf Gran Canaria
Wer sich auf Gran Canaria fort bewegen will, de sei gesagt: Ohne Auto macht es keinen Spaß bzw. ist unmöglich. Die Insel ist so klein, an sich findet man sich nach ein paar Tagen gut zurecht. Nach drei Tagen war ich auch ohne Navi in der Lage unsere Unterkunft zu finden.
Gut, günstig und von zu Hause aus gebucht: Goldcar. Schließlich sind wir in Spanien, bleiben wir bei einem Spanier. Wir hatten einen Golf, der uns zuverlässig sieben Tage über die Insel gebracht hat. Gebucht zu Hause, abgeholt ganz easy und ohne lange Wartezeit am Flughafen. Ohne Zicken hat er uns sieben Tage etwas mehr als 1000 km hin und her und rauf und runter über die Insel gefahren (zumindest, wenn der Tachostand nicht lügt). Einzig: im Sommer sollte rechtzeitig gebucht werden, sonst ist die Wunschkategorie längst ausgebucht.
Wir wurden nicht einmal kontrolliert, zugegeben, ab und an lag ich 20km/h über der erlaubten Höchstgeschwindigkeit… Hätten sie mich erwischt, wären das bereits 100 Euro gewesen. Bei mehr als 25km/h zu schnell: 300 Euro und 2 Punkte. Also lieber ordentlich fahren!
Die Straßen auf der Insel machen wirklich Spaß. Lieblingsstrecke: von Puerto de las Nieves auf der GC200 durch den Parque Natural Tamadaba bis nach Puerto de Mogan. Fahrzeit: etwa drei Stunden rauf und runter, kurvenreich, manchmal sehr schmal und die besten Aussichten aller Zeiten. Wem bei vielen Kurven schlecht wird, für den ist das allerdings eher eine Qual…
To Do auf Gran Canaria
Fast hatte ich etwas Angst, die Woche wäre womöglich zu lang für so eine kleine Insel (klar, am Strand rumliegen geht immer, aber das hatte ich schon die zwei Wochen davor in unserem privaten Sommerurlaub, jetzt wollte ich wieder „was tun“), aber beim Stöbern durch den Reiseführer drehte sich das ganz schnell in: Oh Gott, die Woche ist bestimmt viel zu kurz. Wir hatten uns pro Tag etwa eine Sache vorgenommen, die wir sehen wollten und wenn noch Zeit blieb, eine weitere Sache, die wir tun wollten. Zum Beispiel:
Roque Nublo
Eines der Wahrzeichen von Gran Canaria. 70 Meter hoch, früher Kultplatz, heute Tourimagnet. In der Mitte der Insel. Eine Wanderung vom Parkplatz zum Felsen dauert etwa eine (halbe) Stunde. Und wieder: Aussicht. Wir haben tatsächlich den einzigen bewölkten Tag der Woche erwischt…verhältnismäßig nah: der Pico de Las Nieves, mit etwas über 1900 Metern der höchste Berg der Insel.
Botanischer Garten – Jardin Canario
Wer Blüten sehen will, kommt wohl eher im Frühjahr hierher. Im Hochsommer ist vieles schon längst vertrocknet. Wer ausserdem schlau ist parkt UNTEN und nicht OBEN (und muss dann nicht noch mal rauf laufen). Im unteren Teil befindet sich ein riesiger und durchaus faszinierender Kakteengarten. Der Eintritt ist übrigens frei.
Cenobio de Valerón
Ein bisschen Kultur darf auch nicht fehlen, dazu gehört der Cenobio de Valerón. Im Norden der Insel, östlich von Santa MarÃa de GuÃa befindet sich die archäologische Fundstätte, die vor über 500 Jahren von Ureinwohnern angelegt und genutzt wurde. Hier wurden Getreide und andere Vorräte vor Wind und Wetter und anderen Dörfern versteckt. Mit drei Euro Eintritt ein wahres Schnäppchen. Allerdings können sich hier auch nur wahre Fans der Getreideaufbewahrung länger als eine halbe Stunde aufhalten. Trotzdem sollte man sich die unter Denkmalschutz stehende Stätte ansehen.
Dünen von Maspalomas
Wer kann schon von sich sagen: Ey, wir haben da ein Stück Wüste auf der Insel. Ja, die Kanaren können das. Da tut sich im Süden der Insel einfach ein Haufen Sand auf, der für alle frei zu bewandern ist. Würde ich jetzt allerdings auch nicht in der größten Mittagshitze durchführen. Eine gute Zeit ist ab 17/18 Uhr (im August), kann durchaus auch etwas später sein – dann ist es nicht mehr ganz so heiß. Alternativ läuft man einfach morgens mit Sack und Pack vor bis zum Strand, verbringt dort den Tag und tigert abends wieder zurück.
Palmitos Park
Offenbar das Highlight auf der Insel. Wer nicht rechtzeitig kommt, steht ewig an. Ich rate zu einem frühen Besuch, denn der Park liegt in einem Tal, das sich durchaus ordentlich aufheizen kann. Der Park öffnet um 10 Uhr, die erste Show startet um 10:30 (hier fahren Papageien auf Fahrrädern hin und her…). Für Kinder ist der Park durchaus ein schönes Erlebnis, aber auch Erwachsene können hier auf ihre Kosten kommen. Und wie überall auf der Insel: Die Pflanzenpracht ist schlicht der Hammer!
Der Eintritt ist leider auch nicht ohne, ein Familienticket (nur online bestellbar) kostet 90 Euro und beinhaltet zwei Erwachsene und zwei Kinder – wer also einen Besuch plant, sollte UNBEDINGT online so eine Karte vorbestellen (an der Kasse würde eine vierköpfige Familie 104 Euro zahlen – und dann habt ihr noch nix gegessen…).
Der Preis für einen Erwachsenen an der Kasse beträgt 30 Euro, für Kinder zwischen 5 und 10 Jahren 22 Euro, sogar Minis zahlen schon 10 Euro Eintritt. Enthalten ist dabei die ein oder andere Vogelshow und eine Delphinshow. Wer seine Tickets vorher online bestellt, kann beim Preis pro Karte jeweils noch mal 2 Euro sparen. Nehmt euch ein paar Snacks und auf jeden Fall Getränke mit!!! Um das Eis im Park werdet ihr aber nicht herumkommen, im Zweifel auch nicht um die bunte, supersüße Flüssigkeit in Delphinflaschen, die zünftige 6 Euro kostet.
Einen leeren Strand finden
Das war easy. Die Insel hat so viele Strände, dass es sogar in der Hauptsaison möglich ist, einen Strand fast für sich allein zu finden – na gut, im Süden der Insel bei Maspalomas vielleicht nicht mehr so easy. Besonders im Norden, wo es deutlich rauher und windiger ist, liegen ein paar vereinsamte Strände für entspannte Nachmittage. Sonnencreme und Hut sind hier allerdings unerlässlich, noch besser wäre ein Sonnenschirm oder mind. ein Badeshirt. Durch den Wind wird die Hitze nämlich gefühlt ganz schnell zur Nebensache…dann brennt die Haut halt am Tag danach. Ein Liste mit „Geheimtipps“ für Strände gibt es übrigens auch an dieser Stelle.
Durch Las Palmas spazieren
Jo, die Hauptstadt der Insel wollten wir uns natürlich auch mal angucken. Es lässt sich hervorragend flanieren, Eis essen, Kaffee trinken, Tapas naschen und bei Bedarf auch shoppen!
Puerto de Mogán
Im Reiseführer findet man zu Puerto de Mogán die folgende Beschreibung: Es ist das „Klein-Venedig“ von Gran Canaria. Das liegt an den vielen Kanälen und der ähnlichen Brückenbauweise. Die Stadt gilt als eine der schönsten Städte der Insel. Die Aussicht von oben ist auf jeden Fall schon sehr schick. Im Dorf lassen sich auch viele Ferienwohnungen mieten. Für sportliche Treppensteiger geht es auch weit oben.