Der Schwarzwald rief! Das war so eine Einladung zu einer Familienpressereise nach Baiersbronn, bei der ich zugegebener Maßen anfangs dachte: Hm. Schwarzwald. Wo ist der Schwarzwald eigentlich? Gibt es im Schwarzwald Sehenswürdigkeiten? Und Ausflugsziele im Schwarzwald? Was fällt mir dazu ein? Das, was vermutlich erst einmal allen einfällt, die – so wie ich – noch nie da waren. Erstmal: Von Berlin ganz schön weit, wie komme ich denn da überhaupt hin? Dann wären da natürlich diese Bommelhüte, die korrekt eigentlich Bollenhut heißen, die es in schwarz (für Verheiratete) und rot (für die ledigen Madeln) gibt – wieder was gelernt. Da ist die Schwarzwälder Kirschtorte, die ich (aber pssst) noch nie besonders mochte, weil ich ein Problem mit „schmeckbarem“ Alkohol in Essen habe, ganz abgesehen von diesen Schattenmorellen…uäh! Und dann, klar, die Kuckucksuhr. Und na gut: Kirschwasser und natürlich Schwarzwälder Schinken.
Und jetzt nehme ich es gleich vorweg: Ich hätte mir TOTAL gern so einen Bollenhut-Anhänger gekauft, der hing im Tourismus-Fahrzeug der Gemeinde Baiersbronn am Spiegel und baumelte mir den ganzen Tag vor den Augen rum. So lange bis ich dachte: DAS will ich auch. Dabei habe ich gar kein Auto. Und dann, dann fährt mir die Kuckucksuhr ein. Okay, ganz klassisch ist sie nicht, aber bitte, ist sie nicht schick?
Und ja, ich habe dann auch an einem Kurs für Wie ich eine Schwarzwälder Kirschtorte backe teilgenommen und weiß jetzt, wie ich auch ohne Faden Tortenböden einigermaßen gleichmäßig in ein oben und ein unten teilen kann und WIE VIEL VIEL VIEL VIEL SCHNAPS da reingekippt wird. Da hilft es auch nix, dass der Konditor immer gesagt hat: Sie essen da ja nur ein Stück, da dürfen Sie hinterher noch Autofahren.
Na gut: Kirschwasser gibt es auch. War lecker. Topinamburschnaps wird dort auch verteilt, weniger obstlastig eben. Aber ist ja ein Familienblog, reden wir nicht zu viel über Schnaps. Den gab´s und ich habe ihn an einigen Tagen gern getrunken, ganz besonders nach langen Wandertagen, nach Diskussionen zwischen oder mit den Kindern. Und einmal habe ich mir ein Brotzeitbrettl bestellt, nur weil da auch ein Schnaps dabei war. Der muss ja weg! Und erwähnte ich, dass 6 Tage Schwarzwald auch 2 Kilo mehr auf der Waage bedeuteten? OBWOHL ich joggen war (im SCHWARZWald, geiler Scheiß!) und trotz der vielen Wanderungen und ach…menno.
Â
Aber eigentlich wollte ich ja gar nix von den Klassikern erzählen, weil, wer den Schwarzwald nicht kennt, verbindet ihn vermutlich schlicht mit Kuckucksuhr, Bollenhut, Schnaps, Schwarzwälderkirschtorte und Schinken. Ich also auch. Und ich war sehr skeptisch. Was machen wir denn da ausser wandern und Kuckucksuhren beim rufen zuhören (und „Schnapseln“)?
Tja. Ich durfte viel lernen, vor allem, dass die Ausflugsziele im Schwarzwald alles andere als uninteressant sind, ganz besonders im Herbst. Da leuchten die Blätter, da knallen die Farben. Peng! Aber hallo! Und natürlich kann eine Familie mit Kindern dort deutlich mehr erleben, als Wanderungen und Schwarzwälder Kirschtorte. Jetzt müsste nur noch der Altersdurchschnitt von 60+ weiter gesenkt werden, durch mehr Familien zum Beispiel, die Bock auf Mountaincarts haben, Segway fahren, Gleitschirm fliegen, Bogenschießen und ja, auch ein bisschen Affinität für Wald, Natur und Wandern mitbringen.
Denn im Schwarzwald – und besonders in Baiersbronn – lässt es sich prima Essen, auch ganz ohne Sternerestaurants (von denen es hier mehrere gibt). Was genau ihr alles unternehmen könnt und warum es sich lohnt, unbedingt mal in den Schwarzwald zu fahren, das erzähle ich euch nächste Woche!
Vielen Dank an Baiersbronn Tourismus für die Einladung. Meine Meinung bleibt davon unberührt!