Alter, ja. Ich jetzt. Plötzlich 40. Ich war doch aber gerade erst 29. Und jetzt, jetzt steht auf einmal eine große VIER vor meinem Alter (ich wollte schon sagen, Namen, aber so weit ist es glücklicherweise noch nicht gekommen).
Ich hab nicht lange gehadert, irgendwie habe ich ständig vergessen, dass ich bald 40 werde, da war erst dies, dann das, Arbeit, Familie, irgendwas mit Corona und dann hatte ich Dank Schaltjahr in diesem Jahr noch „Gnadenfrist“ und jetzt ist doch schon wieder alles vorbei.
Plötzlich 40 – in der Fastenzeit
Weil mein Geburtstag in die scheiß Fastenzeit fällt, bei der neuerdings irgendwie jeder seine „two cents“ am Start hat, habe ich beschlossen: ich feiere nicht rein. Wenn keiner trinkt (weil Fastenzeit) klappt das schon mal nicht und noch weniger klappt es, wenn das Kleinkind (egal ob Fastenzeit oder nicht) sowieso nicht schläft, ich stattdessen um 21 Uhr schnarchend auf dem Sofa liege (auch egal ob Fastenzeit oder nicht).
Altersgerecht ist also angesagt. Ganz klein. Und TAGSÜBER. Haha!
Kompliziert wird sowas dann: „Ja, Fastenzeit, ich bin jetzt bis Ostern Veganer, ich trinke nicht, ich mache Keto, Intervallfasten, ich esse keinen Kuchen, ich esse kein Fleisch…“
WTF kocht man denn bitte für so eine „Party„? Buffet geht immer und die ganz Harten bringen sich ausserdem ihre Sachen selbst mit. :)
Vorsorglich habe ich zum Anstoßen alkoholfreien Blubber bestellt, den ich auch in schwanger in Schweden getrunken habe. Und einen mit was drin. Tatsächlich gingen beide Varianten ziemlich gut weg. Der vegane Kartoffelsalat hingegen ging nicht so gut, die Gulaschsuppe (mit Fleisch) war der Renner. Vom Kuchen wurde auch wenig über gelassen und eigentlich war am Ende alles gar nicht so kompliziert wie oben rumgemeckert, Fastenzeit hin oder her. Ich glaube ja, alle haben geschummelt. Ich hab nicht viel mitbekommen, ich war zu sehr damit beschäftigt, mit der vier in meinem Alter klarzukommen – mit mindestens einem Glas (natürlich nur Wasser) in der Hand und altersgerechter Werbung, die auf einmal aufploppt:
Von den 40 sind 13 Jahre auch butterflyfish
Es ist ja so – als ich hier angefangen habe, was war ich jung! Freshe 27 war ich. Und als ich damals die ersten „Ü40“ Blogs entdeckt habe, dachte ich so: pppfffff. Weit weg. Und jetzt hat es mich selbst erwischt und NATÜRLICH muss auch ich meine sieben Sachen loswerden. Während ich früher von Do – So durchgehend wach war, schlafe ich heute um 21 Uhr auf dem Sofa vor der Glotze ein (wie meine Mutter!!!), wandere gegen 22:30 ins Bett und frage mich ab 5:30: wann klingelt der Wecker. Das liegt aber eher daran, dass das Kleinkind quer im Bett liegt und die Füße liegen immer in Mamas Gesicht.
Die Falten sind auch mehr geworden. Das ist leider unumgänglich wie mir scheint. Glücklicherweise habe ich meinem Leben weder viel gesoffen, noch geraucht, das kommt mir jetzt so langsam zu Gute. Nur mit dem Essen, das mit dem Essen ist schwer zu kontrollieren, aber ich habe mir sagen lassen, das ist halt so, wenn man alt wird. Ich arbeite dagegen. Mit Sport. Mit Yoga. Und ey: Intervallfasten – ist ja Fastenzeit.
So gesehen ist jetzt die Hälfte rum. Und eigentlich habe ich ziemlich Glück gehabt mit meinem Leben. Und sogar noch vor 40 geheiratet. Ole! :)
Ich habe ein paar gute Freunde, die auch an meinem Geburtstag an mich denken, ohne das Facebook sie erinnert. Ich hab eine tolle Familie, tolle Kinder und den besten Mann, den ich mir vorstellen kann. Der mir immer wieder das Gefühl gibt, immer noch 29 so sein (so alt war ich, als wir uns kennen gelernt haben).
Und jetzt? Naja, plötzlich 40 eben. Jetzt versuche ich mich also mit der vier vorne anzufreunden – oder einfach nicht dran zu denken. Das ist auf jeden Fall deutlich leichter, ist ja immer was los hier. Jetzt zum Beispiel: Bude aufräumen. Das ist schon mal ein Job, der niemals endet.
Ich freu mich, dass ihr mir hier so lange treu geblieben seid und nun ja, vielleicht auf die nächsten 13 hier und die nächsten 40 dort.