Auch ein halbes Jahr später zehre ich noch von unserer Reise auf die Malediven. Das Licht, die Temperaturen, der Sand, der schimmernde Ozean, sehr entspannte Kinder…alles Dinge, von denen ich heute nur noch träumen kann, denn draussen zeigt sich das Wetter gerade gar nicht von seiner besten Seite. Und Schule. Schule fängt einfach zu früh an.
Malediven mit Kindern – Beste Reisezeit ohne Regen
Eigentlich ist genau jetzt die beste Reisezeit für die Malediven, denn zwischen November und März soll es auf den Inseln kaum regnen. Und nach meinem Beitrag, in dem ich neulich vom Müllproblem der Malediven berichtet hatte, soll es im heutigen Beitrag wieder richtig traumhaft zugehen, denn wir hatten ja das Glück, in 15 Tagen drei Inseln kennen zu lernen.
Malediven mit Kindern – Kurumba my love
In meinen Augen für den Start die beste Insel für Reisende mit (kleinen) Kindern, denn Kurumba liegt nur 10 Minuten mit dem Schnellboot vom Flughafen entfernt. Soll heißen: Weder muss ich am Flughafen in Male noch lange auf meinen Anschlussflug in eines der weiter entfernten Atolle warten, weiterfliegen, in ein Motorboot steigen und zwischen 45 und 90 Minuten über den Ozean heizen, noch muss ich auf andere Reisende warten. Wir kommen an, steigen auf’s Boot und nach 10 Minuten sind wir da. Und ganz ehrlich: Nach einem 10 Stunden-Flug (oder gar einem Flug mit Zwischenstop) geht’s nicht angenehmer als einfach nur anzukommen.
Die Insel selbst liegt im Nord-Male-Atoll und 1972 wurde das erste Resort überhaupt hier auf dieser Insel (ursprünglich: Vihamanaafushi) eröffnet, damit ist Kurumba die älteste Hotelinsel der Malediven. 180 Bungalows haben hier ihren Platz, etwa 300 Gäste werden im Durchschnitt gleichzeitig bewirtet, heißt: Niemand tritt sich auf der 500 x 250 Meter großen Insel auf die Füße. Überfüllte Strände gibt es hier nicht, es ist eher schon ein Wunder, dass wir an unserem Strandabschnitt überhaupt andere Menschen gesehen haben.
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Was tun auf so einer Miniinsel
Wir hatten eigentlich erst mal gar kein Problem nichts zu tun. Runterkommen, ankommen, Sonne und Ruhe tanken und hervorragendes Essen genießen. Auf Kurumba gibt es 8 Restaurants und 3 Bars, so wäre auch ein längerer Aufenthalt foodtechnisch durchaus abwechslungsreich (aber auch teuer, denn bis auf das All-Inclusive-Restaurant kosten alle anderen extra – aber kulinarisch lohnt sich ein Ausflug in eines der Restaurants auf jeden Fall).
Kurumba bietet aber auch sonst eine Vielzahl an Möglichkeiten, die – wenn man es drauf anlegen möchte – durchaus in Freizeitstress ausarten können.
Schwimmen & Planschen
Auf der Insel angekommen passiert erst einmal folgendes: Stundenlang am Strand sitzen und auf dieses leuchtend blaue Wasser in der Lagune blicken und begreifen, dass das jetzt keine Fototapete ist, sondern der tägliche Ausblick für die nächsten Tage. Und natürlich auch rein da, denn das Wasser ist badewannenwarm und selbst wenn es schüttet (was in der Regenzeit ja immer mal wieder vorkommt), ist es im Wasser warm genug. Perfektes Schnorcheltiming.
Schnorcheln
Hätte ich den ganzen Tag machen können vom Anfang bis zum Ende unserer Reise. Das Hausriff ist quasi vor der Tür und irre viele Fische und sogar kleinere Haie unterwegs. Mit der kleinen Chefin unterwegs zu sein bedeutete also ständiges antippen und zeigen auf: Doktorfische, Drückerfische, Flötenfische, Falterfische (btw. in english that’s a butterflyfish – dem mein Blog seinen Namen zu verdanken hat) und sogar kleine Rochen.  Leider habe ich das Unterwassercase für die große Kamera zu Hause vergessen und dieses blöde wasserdichte Schutzsäckchen hat mit meinem Telefon nicht funktioniert…
Delfine gucken
Auf Kurumba gibt’s die Sunset Tours, die – wenn das Wetter passt – super romantisch und total schön sein können. Wir hatten leider nur grau in grau, aber die Delfine hat es trotzdem nicht davon abgehalten, sich zu zeigen und wie irre vor uns rumzuhopsen (ernsthaft). Ein wirklich schönes Erlebnis, nicht nur für Kinder! Die Garantie liegt bei fast 100%, auf jedem Ausflug ein paar Delfine zu Gesicht zu kriegen.
Wellness genießen
Der Wellnessbereich ist eine Oase der Ruhe und wer noch mal einen Ticken entspannter werden möchte, der gönnt sich definitiv eine der angebotenen Massagen – übrigens gibt es auch eine „Mother to be“ Massage, abgestimmt auf Mutter und Ungeborenes für Schwangere im zweiten und dritten Trimester.
Mit SUP oder Kanu um die Insel herumschippern
Wo ich schon in Berlin mit dem SUP um die Insel vor meinem Fenster auf der Spree herumschippere, musste ich das natürlich auch auf den Malediven ausprobieren. Ach, kein Vergleich, wenn alles leuchtet und schimmert und ich unter mir die Rochen vorbeiziehen sehe. In der Spree sehe ich ja eher so gar nichts. SUP und Kanu sind für Hotelgäste die erste Stunde inkludiert, finde ich sehr fair, denn ALLES auf den Malediven, was extra kostet, ist meist extrem teuer. Wer findet, eine Stunde ist doch viel zu kurz, dem sei gesagt, dass diese Zeit in der prallen Sonne durchaus ausreicht.
Am Strand spazieren gehen
Okay, kann ich auch an der Ostsee, aber hier umrunde ich in 25 Minuten eine ganze Insel und begegne auf meinem Weg jeder Menge kleiner Haie, die nah am Strand entlang schwimmen, Geckos, jeder Menge Palmen. Einen kleinen Orchideengarten gibt es auch zu bewundern.
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Einfach mal nichts tun
Die Insel ist dafür prädestiniert, einfach mal runterzukommen und eine angemessene Pause vom Alltag zu machen. Kurumba ist natürlich wunderschön, so könnte ich mir das Paradies vorstellen, aber auch das Personal sorgt dafür, dass es rundum an nichts fehlt und wir uns wohl fühlen. Der Lieblingsraum in unserem Bungalow war übrigens das Bad, denn dort ist alles offen und die Dusche an der frischen Luft. Während die Klimaanlage unser Zimmer auf eisige 20 Grad gekühlt hat, war der Gang ins Bad immer so: Oooooh, waaarm, ganz abgesehen von der freistehenden Wanne, dem oberflauschigen Teppich davor und den hauseigenen Seifen- und Creme-Kreationen aus Kokosnüssen (das roch so gut!).
Für die Reise nach Kurumba
Da wir nicht nur auf einer Insel sein wollten, haben wir unsere Reise komplett zusammengeschustert. Unser Flug mit Condor ging von Frankfurt in weniger als 10 Stunden bis nach Male. Ein Direktflug spart – gerade mit Kindern – Zeit und Nerven und wir mussten ja zusätzlich erstmal von Berlin nach Frankfurt (und wieder zurück…ächz). Wer sich aber lediglich einen Aufenthalt auf Kurumba gönnen möchte, sollte sich von den Preisen auf der Hotelwebseite erst einmal nicht abschrecken lassen, denn wenn ihr über ein größeres Reiseportal (z.B. TUI, ab-in-den-Urlaub, Dertour) bucht, findet ihr auch das ein oder andere Schnäppchen. Auch nicht zu verachten: es gibt für frisch Vermählte immer mal wieder Honeymoon-Angebote und auch (Klein)Kinder kommen in Ressorts das ein oder andere Mal günstiger unter.
All Inclusive empfiehlt sich in meinen Augen wirklich nur dann, wenn ihr wirklich sehr viel trinkt und ständig essen wollt oder eure Kinder ebenfalls kleine Säufer sind, die eine 0,5 Liter Cola in einem Zug leer trinken und pro Abendessen fünf davon haben wollen. Sonst reicht auch Halbpension (beim Frühstück sind Getränke inkl. – ausser ihr wollt unbedingt Sprudel) und die ein oder andere Extraflasche Wasser oder mal ein Snack an der Bar. Wir sind mit Halbpension sehr gut gefahren und hatten nach 5 Tagen zu Viert eine Getränkerechnung von 130 Dollar, da waren auch eine Flasche Wein und zwei Bierchen mit drauf (aber Achtung: andere Insel, andere Preise!).
Was ihr auf die Insel(n) von zu Hause mitbringt, nehmt ihr bitte auch wieder mit, insbesondere euren aus Deutschland mitgebrachten Müll. Warum? Eigentlich gibt es vor Ort auch alles und ihr könntet auf diverses Gepäck verzichten: Zahnbürsten, Seife, Cremes, Zahnpasta, etc. steht in allen Zimmern.
Was ihr auf jeden Fall braucht: STARKE Sonnencreme, für Kinder ist auch UV-Schutzkleidung keine doofe Idee! Es ist kaum zu merken, aber die Sonne brennt wie bescheuert und das wird ja gerne unterschätzt. Einmal einschmieren reicht nicht, das muss regelmäßig passieren. Uns ist es leider passiert, dass die kleine Chefin eine verbrannte Nase (mit Bläschen!) hatte, weil wir schlampig waren…auf Kurumba gibt es welche zu kaufen, ist aber teuer – mitbringen (und wieder mitnehmen!).
Malediven mit Kindern – Mein Fazit
Kurumba würde ich jederzeit immer wieder besuchen. Auch wenn der Flughafen um die Ecke liegt und es immer wieder mal ein Flugzeug zu hören gibt, das Riff kein Natürliches mehr ist und ich auch den ein oder anderen Blick auf die Häuserschluchten von Male und der daneben liegenden Müllinsel erhasche, ist die Insel definitiv grandios. Essen gut, Personal der Hammer, Flora und Fauna unglaublich schön, der Strand weich und ‚flauschig‘ und ach ja mensch: Fische überall! Ausspannen ist hier zu 100% möglich!
Für diese Reise wurden wir vom Kurumba Ressort unterstützt. Meine Meinung bleibt davon unberührt!
Judith, thank you so much again! It was a pleasure to meet you!