Ich war mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, wir haben uns auf unserer Tour durch Istanbul verlaufen. Irgendwo hoch oben standen wir mitten in der Metropole Istanbul auf einem Spielplatz mit einem grandiosen Blick auf den Bosporus. Um uns herum lagen Männer mit Zeitungen auf dem Kopf herum, überall verstreut Sonnenblumenkerne, bzw. deren Reste, Bierflaschen, -deckel und Scherben. Wo genau wir da waren, weiß ich nicht, ein paar Stufen weiter oben war alles noch voller hübscher Cafés, die Treppe runter war überall Müll.
„Nach unten“ wird schon richtig sein, dachte ich mir und wir tigerten weiter in Richtung Wasser.
Ursprünglich war unser heutiger Weg durch Istanbul genau geplant, mit der U-Bahn vom Hotel nach ÅžiÅŸhane, von dort mit der Seilbahn runter zur Galatabrücke – die wollte ich zu Fuß überqueren – um auf der anderen Seite mit der Tram bis Aksaray zu fahren, etwas abseits des großen Touriansturms.
Dort dann ein bisschen durch die Gassen und am Wasser entlang laufen, eine Haltestelle weit (Kumkapı), wieder zurück zur Galatabrücke, mit dem Schiff noch kurz rüber nach Asien und später wieder nach Hause…so einfach war das.
Große Runde, aber viel Fahren, wenig Laufen. War der Plan. Dachte ich. Er scheiterte schon, als wir die Bahn verlassen hatten, denn die Bahn runter zur Galatabrücke haben wir nicht gefunden, stattdessen standen wir dann oben auf diesem Spielplatz und sind am Ende zu Fuß bis zur und über die Galatabrücke. Die Tram nach Aksaray war immerhin einfach zu finden, aber auch hier scheiterte ich am Weg zurück. Statt mit dem Zug – wie geplant – von Kumkapi zurück nach Sirkeci zu fahren, sind wir lange 4 Kilometer am Wasser entlang gelaufen. Das kann zwar ganz nett sein, schließlich ist da Wasser, es gibt immer was zu sehen (von angelnden Männern über Schießstände bis hin zu jungen Herren, die ihre Sixpacks in die Richtung junger Damen strecken), es ist aber halt auch irgendwie warm. Besonders im Juli. Glücklicherweise gibt es – wie überall – den ein oder anderen Wasser- oder Sesamringverkäufer.
Am Ende hatten wir zwar schmerzende Füße, aber viel gesehen. So kann ich aber sagen: Istanbul mit Kind ist eine Reise wert. Auch als Frau allein mit Kind kommen wir gut durch die Stadt, die ein oder andere Frage nach dem Ehemann gibt es zwar, aber ich winke immer mit meinem „Ehering“ und nuschle etwas von „Dermusstearbeiten“.
Übernachten in Istanbul mit Kind
Übernachtungsmöglichkeiten in Istanbul gibt es viele. Mit Kind kommt man sowohl in Hotels, Pensionen oder auch bei Einheimischen gut unter. Diverse Dienste, die beispielsweise in Zimmer im eigenen Haus oder eine kleine Ferienwohnung anbieten, gibt es ja inzwischen einige. Auch für kleines Budget. Flüge lassen sich ebenfalls im Netz finden oder man fragt einfach mal im Reisebüro, die übernehmen die Suche dann komplett.
Istanbul bietet auch mit Kind viel Abwechslung und jede Menge Attraktionen. Je nach Interesse und Zeit muss eben die ein oder andere Entscheidung gefällt werden, wenn die Zeit nicht für alles reicht. Definitiv ist für alle was dabei. Ich kann mich zum Beispiel auch prima ganz ohne Sinn und Verstand durch die Stadt treiben lassen, es gibt nördlich von Istanbul die Möglichkeit, sich auch am Strand zu vergnügen – oder die Prinzeninseln aus dem letzten Beitrag. Museen ohne Ende sind vor Ort, es ist eben eine Großstadt in der so viel erlebt werden kann, wie man unter so vielen Millionen Menschen eben erleben kann.
Hier geht es zum ersten Teil „Sechs Tage Istanbul mit Kind“ und zum zweiten Teil Istanbul geht es hier entlang.