Die Symptome der Menopause sind neben Hitzewallungen und hardcore Stimmungsschwankungen auch eine Veränderung der Haut. Was eben das Alter so mitbringt, während der Alterungsprozess einsetzt. Unsere Haut ist ein sehr hormonaktives Organ und das sieht man dann auch in den Wechseljahren. Die Veränderung unserer Hormone kann uns also im Zweifel als Rundumpaket zu schaffen machen – auch der Haut. Denn klar, altersbedingt verlieren wir Spannkraft und Kollagen. Ich hab mir heute mal ein paar Gedanken dazu gemacht und euch gleich auch ein paar Tipps rausgesucht – es betrifft mich inzwischen ja selbst.
(Eigentlich krass. Also ich mit diesem Blog angefangen habe war ich 27 Jahre alt. Jetzt stecke ich mit Mitte 40 in der (Peri)Menopause und muss zugeben, sie macht mir mehr zu schaffen, als mir lieb ist.)

Was passiert mit unserer Haut in den Wechseljahren?
Willkommen in den Wechseljahren, schließlich ist (Peri)Menopause grad ein richtig großes Ding – ich stecke auch mitten drin. In einer Zeit, in der unsere Hormone feiern, was man nur als Achterbahnfahrt bezeichnen kann. Erst die hormonellen Schwankungen in der Perimenopause, später das dauerhaft niedrige Level in der Postmenopause: All das spiegelt sich direkt auf unserer Haut wider. Und zwar deutlicher, als uns manchmal lieb ist.
Eigentlich kennen wir das Spiel schon. Sobald Hormone im Takt tanzen, tanzt unsere Haut mit: Pubertät, Schwangerschaft – selbst unser monatlicher Zyklus hat einigen von uns gezeigt, wie sensibel unsere Haut auf Östrogen & Co. reagiert. Steigt das Östrogen zu Zyklusbeginn, wirkt die Haut prall und rosig. Rund um den Eisprung gibt’s diesen berühmten Glow. Und kurz vor der Periode? Pickel, mehr Öl und jede Menge Zickerei – bei mir eher trocken statt Pickel, aber jeder ist ja anders. Mit dem Einsetzen der Menstruation wird die Haut dann oft oberempfindlich.
Die Menopause – ganz egal ob frühe Perimenopause oder spätere Postmenopause – ist im Grunde dasselbe Spiel, nur in XXL. In den Vierzigern entwickeln etwa 25 % von uns hormonelle Akne. Mit 50+ sind es immerhin noch rund 15 %. Dazu kommen in der frühen Phase oft Rötungen, Irritationen, Unverträglichkeiten. Die Haut wird sensibler – und lässt sich von so ziemlich allem schneller aus der Ruhe bringen.
Und dann, ungefähr ein Jahr nach der letzten Periode, startet die Postmenopause. Das Östrogen rauscht in den Keller – und mit ihm die Hautpolsterung, die uns früher diese jugendliche Frische beschert hat. Jetzt zeigt sich die Haut oft trockener, dünner und etwas glanzloser. Kurz: Sie braucht uns mehr denn je. Und ich möchte Shiseido jetzt. Immer. Weil macht so schön weiche Haut.

Rückgang der Kollagenproduktion
Als wäre das Hormon-Hin-und-Her nicht schon genug, verabschiedet sich mit den Jahren auch unser gutes altes Kollagen. Genau das, was unsere Haut straff, elastisch und schön prall aussehen lässt – und nebenbei auch Gelenke, Sehnen & Co. bei Laune hält. Solange genügend Kollagen da ist, wirkt die Haut frisch, gesund und deutlich glatter.
Die schlechte Nachricht: Der Kollagenabbau startet viel früher, als die meisten denken – nämlich schon Mitte 20. Ab da verlieren wir rund ein Prozent pro Jahr. Ein Prozent klingt harmlos … bis die Perimenopause kommt. In dieser Phase rauschen nämlich etwa 30 % des Hautkollagens in den Keller. Und mit 80 Jahren haben wir nur noch ungefähr ein Viertel davon übrig. Kein Wunder also, dass Kollagenabbau ein echter Hauptdarsteller der Hautalterung ist.
Aber auch Elastin (für Spannkraft), Hyaluron (für Feuchtigkeit), Keratin (für Schutz & Stärke) und einige Vitamine werden mit dem Alter immer weniger. Das Ganze ist also eher ein Team-Effekt – allerdings einer, der mich nicht besonders glücklich macht.
Die Mischung aus sinkendem Östrogen, weniger Kollagen, weniger Elastin, weniger Hyaluron und einer müderen Vitaminsynthese sorgt dafür, dass die Haut dünner, noch trockener und manchmal ein bisschen papierartig wirkt. Furchtbar, weil ich sowieso schon so trockene Haut habe. Also: Meine (und eure?) Haut braucht jetzt extra Liebe – und die richtige Hautpflege in den Wechseljahren.
Feuchtigkeit, Baby! Warum deine Haut jetzt nach mehr Durst schreit
Mit den Jahren – und ganz besonders in den Wechseljahren – verliert die Haut so ein bisschen ihren Superpower-Modus, wenn es ums Speichern von Feuchtigkeit geht. Das Ergebnis? Juckreiz, trockene Stellen, diffuse Irritationen und dieses unangenehme Spannungsgefühl, das uns daran erinnert: Unsere Haut braucht jetzt richtig gute Pflege. Mein Mann würde bei meinem Pflegeaufwand aktuell sagen: viel hilft viel. Aber wenn ich morgens in den Spiegel gucke und aussehe wie meine Mutter, dann gefällt mir das nicht. You know what I mean.
1. Reinigung: Sanft statt scharf
Deine Haut will Fürsorge. Setze auf cremige, feuchtigkeitsspendende Reinigungsprodukte oder milde Gesichtsöle wie Arganöl (mein Favorite sind die Produkte von moroccanoil). Herkömmliche Seifen können den pH-Wert ruinieren und dir noch mehr Feuchtigkeit klauen.
Und falls sich hin und wieder ein Pickel meldet: Bitte nicht zu Teenager-Produkten greifen! Aggressive Reiniger trocknen die Haut in diesem Lebensabschnitt nur zusätzlich aus. Viel besser funktionieren milde Formeln mit Grüntee oder sanften Fruchtsäuren. Die lösen tote Hautschüppchen und bringen den Teint wieder zum Leuchten. Und klar: Make-up vor der Reinigung immer gründlich entfernen – Pads oder eine leichte Reinigungsmilch reichen völlig.
2. Feuchtigkeit: Jetzt zählt jedes Prozent
Antioxidative Seren sind deine neuen Besties. Sie schützen die Haut vor Umweltstress und helfen, Trockenheit und ersten Fältchen den Kampf anzusagen. Besonders effektiv: Hyaluron, Vitamin C, Grüntee-Extrakt oder Resveratrol aus Trauben. Ein Serum auf Wasserbasis zieht schnell ein und versorgt die Haut intensiv mit Feuchtigkeit – perfekt als erster Schritt unter deiner Pflegecreme.
3. Cleopatra-Approved: Wellness in der Wanne
Genial für trockene Haut: Ein Bad mit Milch und Honig. Das Milchfett beruhigt, die Milchsäure hilft der Haut, Feuchtigkeit zu speichern, und Honig wirkt dazu noch antibakteriell. Empfehlenswert ist auch eine Körperpflege mit Hyaluron oder Glycerin – Glycerin funktioniert wie ein kleiner Wassermagnet und macht die Haut geschmeidig.
4. Peelings: Weniger Schorf, mehr Glow
Sanfte Peelings – betont sanft! – entfernen abgestorbene Hautzellen und geben der Haut wieder Luft zum Atmen. Gleichzeitig wird die Durchblutung angekurbelt, was die natürliche Regeneration unterstützt. Ein schöner Nebeneffekt: Die nachfolgenden Pflegeprodukte wirken besser, weil sie tiefer eindringen können.

Niemals ohne: Sonnenschutz – auch schon weit vor der Menopause
Wenn es einen Hautpflege-Schritt gibt, der in den Wechseljahren absolute Pflicht ist, dann ist es Sonnenschutz (aber am besten schon viel früher damit anfangen, also immer). Und zwar nicht nur im Sommer, nicht nur im Urlaub, nicht nur „wenn ich dran denke“ – sondern jeden einzelnen Tag. UV-Strahlen sind immer da.
Gerade ab der Perimenopause wird die Haut empfindlicher für Pigmentstörungen, dunkle Flecken und Verfärbungen – i can sing a Lied für dich. Und wenn sie einmal da sind, sind sie wahre Kletten – superschwer wieder loszuwerden. Dazu kommt – und das ist viel wichtiger – ein erhöhtes Hautkrebsrisiko, das wir wirklich nicht auf die leichte Schulter nehmen sollten. Mit anderen Worten: Vorbeugen ist hier nicht nur besser als heilen.
Worauf solltest du achten?
- UVA und UVB-Schutz – beides ist wichtig. Besonders UVA, denn: A wie Ageing.
- Ein Lichtschutzfaktor von mindestens 30, noch besser 50.
- Bonuspunkte, wenn deine Sonnencreme zusätzlich Antioxidantien enthält – die fangen freie Radikale ab, bevor sie Schaden anrichten.
Kurz gesagt: Sonnenschutz ist nicht nur Hautpflege. Es ist deine tägliche Versicherung für gesunde, glatte und gleichmäßige Haut in den Wechseljahren.
Und sonst so in der Menopause?
Natürlich spielen noch andere Faktoren eine Rolle, das richtige Essen zum Beispiel. Möglichst darmschonend sollte es sein, denn unser Hautbild wird ganz wesentlich von unserem Mikrobiom bestimmt, der Gesamtheit aller Mikroorganismen, die unseren Körper besiedeln. Dabei geht es also um die Besiedlung von Bakterien in unserem Darm. Kommt der aus dem Gleichgewicht (also die Mikroben-WG), kann auch sowas Hautprobleme auslösen. Akne oder Rosazea werden gern damit in Verbindung gebracht – aber auch allergische Reaktionen. Ihr könnt euren Darm mit Probiotika und Präbiotika unterstützen. Und eben mit gutem Futter und weniger Scheiß.
Ich hoffe jetzt, ich habe mir mit diesem Beitrag über Pflege in der Menopause wieder ein bisschen selbst geholfen und euch natürlich auch. Fragen? Fragen!



