Jaja, 2023 ist schon da und ich, ich war noch nicht fertig. Ich habe zum Ende des Jahres immer nur: bald ist es geschafft! gehört. Und dabei frage ich mich dann immer, was denn? Was ist dann geschafft? Wird alles auf Null gestellt? Sind zum 1.1. alle gesund, Medikamente wieder lieferbar, die Intensivbetten aufgestockt und alle guten Vorsätze gehen uns so leicht von der Hand, dass wir alle das vom Arzt vorgeschriebene Idealgewicht erreicht haben? Nicht? Och menno! Und ich dachte schon, alles wäre wieder schön.
Das Jahr war geil und so krass angstrengend gleichermaßen
Ihr habts sicher gemerkt, weniger Input überall. Weniger Insta, weniger Blogbeiträge und Facebook sowieso nur dann, wenn ich es nicht vergessen habe. Ich hatte halt auch ein bisschen mit meinem Leben zu tun. Das war nicht immer ganz schicki und dabei hatte ich nach den Superscheißjahren 2020 und 21 eigentlich echt die Hoffnung, ey, JETZT wirds wieder toll. Und ich stelle fest: nur dann, wenn man sich dafür auch noch anstrengt. Oder rausgeht. Und eben drauf verzichtet, durchzuschlafen. Ganz nach dem Motto, schlafen kann ich, wenn ich tot bin. Fand ich früher witzig, heute müdes Lächeln.
Rein in die Depression
Es gibt Tage, da fällt es mir schwer aufzustehen. Weil irgendwas ist ja immer und wann kann ich schon mal einfach nicht aufstehen. Da ist so viel zu tun und jeder will dauernd irgendwas. Je weniger man tagsüber auf die Reihe kriegt, desto mehr werden Versagensängste geschürt. Ein Kreisverkehr, aus dem es irgendwie keine Ausfahrt zu geben scheint. Und Hilfe von Außen? Nun ja, zum einen: wann denn, zum anderen: wer hat denn jetzt gerade Platz? Also versuche ich mich einfach irgendwie über Wasser zu halten. Muss ja. Aber so richtig gut geht es gerade nicht. Aber solange ich mich über Wasser halte, bin ich dann doch auch ganz zufrieden…
Hilft immer – raus
Dabei hat das letzte Jahr so gut angefangen. Mit 32 Grad zum Beispiel. Das macht schon was aus. Und einem darauf folgenden Urlaub in einer Villa auf einer klitzekleinen Insel. Die Villen sind offen, wir sind also quasi so gut wie immer an der frischen Luft. Das Meer vor der Nase. So frei wurde da der Kopf. Was will man mehr. Zum Ende nochmal ein paar Tage in Bangkok und schon starte ich hoffnungsvoll ins letzte Jahr. Das mir dann doch privat noch einiges abverlangt hat. Und das ich auch ins neue Jahr mittrage, aber immerhin wieder über und nicht unter Wasser – ein wirklich großer Fortschritt.
Reisetechnisch wars super und geil und super und hach!
Wir hatten so viel vor! Und haben so viel gesehen. Auch wir sind nämlich unter die Camper gegangen und haben uns einen Van gekauft. Schon alles drin, statt selbst umzubauen. Auch wenn ich ein paar Dinge gern anders hätte, ich bin insgesamt schon froh, dass wir da nicht selbst ran müssen. Jetzt steigen wir einfach ein und fahren los.
Vorher war ich mit den Mädels noch in Warth-Schröcken – Skifahren. Es war das letzte Wochenende vor Saisonschluss und ich habe zu der Zeit als PR und Social Media irgendwas bei einer Müncher Agentur gearbeitet. Ich gebe aber zu: Festanstellung war dann doch nicht so meins. Aber wie schön bitte ist Warth-Schröcken. Fahrt da mal hin. Es ist eine wunderschöne Ecke!
Da war die erste große Reise nach Südtirol. Denn da stand ja unsere Hüttenwanderung auf der Dolorama an. Definitiv ein Highlight, auch wenn ich es so nicht mehr machen würde (zwei Wegstrecken zu kurz, eine zu lang ist nicht so ideal mit Kleinkind). Nach der Hüttenwanderung gönnten wir uns dann schon noch eine verdiente Auszeit im Alpenhof Family Resort in Meransen – definitiv eine Empfehlung!
In den Sommerferien habe ich dann meine beiden Mädels eingepackt und wir sind mit dem Van einfach los. Einziges gestecktes Ziel war Venedig. Alles andere war offen. Und so war meist der Weg das Ziel und wir wussten morgens noch nicht, wo wir abends anhalten würden. Dank Landvergnügen und natürlich dem klassischen Campingplatz ausserhalb Deutschlands sind wir aber auch „ganz gut gefahren“.
In Venedig habe ich den Bus ausserhalb auf einem Campingplatz geparkt, ein klassischer Parkplatz war mir dann doch zu unsicher. Von dort ging es dann mit dem öffentlichen Bus in die Stadt, wir hatten uns ein Appartement gemietet. Und das in einem Zeitraum, in dem Venedig wohl nicht voller sein konnte – denn es stand ein großes Fest an: Festa del Redentore. Unfassbar schön war es trotzdem oder gerade deswegen?
Die nächsten Tage verbrachten wir um den Gardasee herum. Und dann wieder in die Dolomiten, in der Hoffnung, etwas Abkühlung zu finden, denn mit 40 Grad war es im Bus ohne Klima schon ganz schön warm. Highlight war definitiv die Seceda und die Übernachtung auf den Drei Zinnen (da war es dann schon wieder so kalt, dass ich nachts geheizt habe ;)).
Tja, und dann waren die drei Wochen auch schon fast rum und ich musste mich so langsam auf den Rückweg machen, weil: mein nächstes großes Projekt stand in den Startlöchern. 3800 Kilometer sind wir gefahren und ich zehre heute noch davon. Ich rate euch, macht sowas auch und dann druckt ein Fotobuch, das ihr immer wieder anschauen könnt, wenn ihr es braucht.
Den Rest des Jahres habe ich tatsächlich bis fast zum Schluss in Berlin verbracht bis auf ein kurzes und schönes Mädelswochenende im bayerischen Wald. Der Grund folgt im nächsten Absatz. Nur zwischen Weihnachten und Neujahr musste ich nochmal raus. Mädels ins Auto und an die polnische Ostsee. Wir waren um die Ecke von Kolberg und es hat uns nochmal den Kopf leer geblasen. Nachdem der Dezember nochmal richtig krass anstrengend war (Kita zu, Kinder krank, Dezembergeschäft…) hat diese Auszeit gut getan und lässt mich hoffentlich gestärkt ins neue Jahr starten!
Mal was Neues – ich hab jetzt einen Laden
Ich habe ein neues Baby! Der halbe meter – ein Traum, den ich schon so lange hatte, hat sich dann tatsächlich erfüllt. Ich hab einen Kids Concept Store in Berlin Köpenick aufgemacht und bin so froh, dass ich mich getraut habe – auch wenn ich Dank des Jahresverlaufs immer mehr in Panik verfallen bin. Ob das was wird. Mit der starken Rezension. Den Preisen für Gas und Strom. Freude und Panik sind auch immer noch gleich geblieben. Die meisten Tage laufen gut. Einige wenige lassen mich verzagen, aber ey, dafür, dass ich bisher noch so gut wie keine Werbung gemacht habe, läuft es verdammt gut.
Ihr könnt mich also jetzt entweder im Laden besuchen oder online auf meiner Webseite. Oder bei Instagram. Es gäbe sogar einen Onlineshop – mit Abholfunktion (oder Versand, as you like).
Es gibt also eigentlich keinen Grund zu klagen, aber ich bin trotzdem sehr, sehr, sehr müde. Jetzt schiebe ich noch ein paar Puzzleteile hin und her und fiesle mir mein Leben wieder irgendwie schön zusammen. Jawohl!
Also, 2023 wird super. Mein Mantra. Heute wird gut. Morgen auch. Und übermorgen auch – irgendwie.