Ich habe ja im letzten Jahr und davor schon des öfteren von meinen Laufschuhen von On geschwärmt. Die kommen aus der Schweiz, heißen bei einigen Sprachgebrauch schlicht „On’s“ und sind die besten Schuhe, die ich beim Joggen oder auf Reisen je getragen habe. Ich hatte sie in der Schweiz dabei, in Thailand und zwei- bis dreimal die Woche beim Joggen.
Caspar Coppetti, David Allemann und Olivier Bernhard starten 2010 das Unternehmen On in Zürich und haben – in meinen Augen – die Sportschuhwelt mit ihren neuen Produkten revolutioniert. Entworfen übrigens mehr oder weniger aus der Not, denn die Idee hatte einer der Designer einem größeren Unternehmen angeboten. Die lehnten ab, also mussten sie selber ran. Der Erfolg der Marke ist nicht ausgeblieben und wächst konstant weiter.
Erst 2015 habe ich das erste Mal von der Marke gehört und durfte auch eines ihrer ersten Modelle tragen (in Form einer Kooperation) – extra für das Joggen im Winter an der frischen Luft konzipiert. Soll heißen: Trotz Schnee und Kälte warme Füße. Damals hat es bei Regen/Schnee noch beim Joggen unter den Füßen gequietscht, das Material war generell „mehr“ und wenn ich die beiden Paare – das Neue und das Alte – heute nebeneinander stelle, sieht man eigentlich schon den Unterschied.
Bis heute hat sich On extrem nach vorn entwickelt und ist in der Schweiz bei den Verkäufen auch ganz vorne in der Beliebtheitsskala. Keine Marke hat sich in der Schweiz mehr verkauft. Ein Grund stolz zu sein. Auch in Deutschland und den USA lösen On auch den ein oder anderen Hersteller ab! Und seit 2017 gibt es auch die passende Sportbekleidung. Und 2018 gab es schon 2 ISPO Awards für neue Produkte.
Zu Besuch bei On
Letztes Jahr durfte ich mir das Büro der Marke ansehen – denn ich war ja sowieso schon in der Schweiz – und ein bisschen neue Kollektionen schmulen, Mitarbeitern beim Arbeiten zugucken und feststellen: Solche Büros bräuchten wir eigentlich überall. Das Büro ist hell, offen und sehr großzügig. Für Gespräche, die keiner mithören soll, gibt es Glascubes, für kleinere Gespräche oder auch mal die Möglichkeit, sich aus dem Gemurmel des Raums auszuklinken kleine Tischchen mit Lehnen, die sich so zusammenschieben lassen, dass man seine Ruhe hat. Ein Kicker steht auch da – der wird allerdings nur noch nach Feierabend genutzt: zu laut.
Das Büro ist zugleich Showroom – nicht nur für On, sondern z.B. auch für Vitra – und hat dafür ganz abgefahrene Installationen, so lassen sich beispielsweise auch schnell mal vor Ort Schaufenster für Händler gestalten, damit die auch ungefähr einschätzen können, wie sich so ein Schuh ordentlich präsentieren lassen kann.
Das Büro selbst ist eine Art „Long Distance“ Büro, ein langer Schlauch, in dem viel Platz für die eigene Kollektion vorhanden ist. Wer hierher kommt, landet vom Aufzug direkt im Büro – einen klassischen Empfang gibt es übrigens nicht.
Wer etwas tiefer im Büro eintaucht, kann es sich entweder auf einem Sofa gemütlich machen und die arbeitssame Atmosphäre beobachten oder sich in die Grüne Ecke setzen! Jeder Platz kann hier eigentlich für kleine und spontane Meetings genutzt werden – und wenn es ungestört sein soll, gibt es natürlich auch abgeschlossene Räume – in die man aber trotzdem hineinsehen kann.
Einzig das LAB ist komplett dicht und da darf auch nicht jeder rein. Hier wird nämlich die nächste Kollektion entwickelt und das ist natürlich noch streng geheim!
Gemeinsam statt einsam
Ich habe in meinem Leben schon viele Büros und Gemeinschaften kennenlernen dürfen, aber hier fühlt man sich sofort wohl. Gefühlt gibt es hier keine Ellenbogengesellschaft und auch flexible Arbeitszeiten sind möglich. Flexibilität auf beiden Seiten – sie wird nicht nur vom Mitarbeiter erwartet. Ein Traum. Die Kollegen von On scheinen mehr zu sein als das. Hier wird sich auch oft nach der Arbeit zum Laufen verabredet – klar, bei einer Sportschuhmarke steht Sport natürlich ganz weit oben auf der Liste.
Ich habe schon angemerkt, dass wäre ein toller Ort zum Arbeiten – leider ist Zürich nicht gerade um die Ecke…:)