Okay, zugegeben, die Schwangerschaft nimmt durchaus derzeit großen Raum hier ein, heute auch, denn es geht um eine Capsule Garderobe in der Schwangerschaft. Warum? Weil es sich in meinen Augen nicht lohnt, seinen Kleiderschrank für die paar Monate komplett umzubauen und zu viel Geld in zu viele nutzlose Teile zu investieren. Klar, jeder hat andere Vorlieben – wer z.B. keinen Sport machen will oder darf, braucht sicher keine Sporthose für die Schwangerschaft und im Sommer ist der dicke Umstands-Wollpulli vielleicht auch (oder hoffentlich) nicht unbedingt notwendig.
Und klar, auch das ist unterschiedlich, aber wenn ich mich jetzt so ansehe: ich trage noch immer meine normalen Jeans und ein, zwei Shirts aus meiner „normalen“ Zeit. Meine Tops sind lang genug, die gehen an sich immer.
ABER: Ein paar schöne Teile sollten trotzdem nicht fehlen, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass es für mich das letzte Mal ist, das sich eine Kugel vor mir hertrage. Und das möchte ich noch einmal gebührend mit schönen und ordentlichen Klamotten zelebrieren! Daher ist meine Idee: Lieber in weniger, aber gute Stücke investieren – im Idealfall lassen sie sich auch noch kombinieren. Und: Diesmal ist Sommer, während ich in meiner ersten Schwangerschaft die Riesenjacken des Mannes tragen musste (weil ich keine Lust/Kohle hatte, mir für wenige Wochen eine Umstandswinterjacke zu kaufen), habe ich mir einen Mantel gegönnt, der mich an kühleren Tagen durch den Sommer bringt. Noch kriege ich ihn sogar zu, wenn es sein muss, aber er sieht auch offen sehr hübsch aus. Finde ich.
Capsule Garderobe in der Schwangerschaft
Meine Ideen für eine erfolgreiche Umsetzung einer tollen Capsule Garderobe in der Schwangerschaft habe ich zusammengeschrieben – ich hoffe, ihr könnt damit etwas anfangen und es gilt natürlich wie immer: Gern in den Kommentaren um Ideen, Tipps oder Kritik erweitern.
Für mich gilt: Weniger ist mehr, dafür ein paar Do’s and Don’ts
DO: 10 Basics, die sich untereinander mixen lassen und mit denen ihr verschiedene Outfits während der Schwangerschaft zaubern könnt, machen schon was her. Egal ob Tag oder Nacht.
DON’T: Klamotten zu groß kaufen. Jetzt das Lieblingsshirt in L? Würde ich lassen. Denn damit tragt ihr nichts weiter als ein Zelt und ihr seid ja nicht unbedingt um eine oder zwei Größe gewachsen (ausser vielleicht um die Beine herum). Lieber ein, zwei schöne enge Shirts, die den Bauch zur Geltung bringen anschaffen. Denn auch wenn ihr das oft selber nicht findet: Eure Umwelt findet euch und vor allem die Kugel toll (mein Mann sagt zur Zeit ständig: „Diese Schwangerschaft steht dir so gut“).
DO: Traut euch an verschiedene Farben. Neutrale Farben lassen sich prima mit farbenfrohen Accessoires mixen, egal ob ihr zum knalligen Top eine dunkelblaue Strickjacke (oder umgekehrt) tragt oder eine große Kette oder…probiert aus, was euch gefällt – vielleicht findet ihr ja jetzt sogar einen neuen Style für danach, in dem ihr euch wohlfühlt. (ich habe beispielsweise eher dunkle und neutrale Jeans/Hosen, liebe aber bunte Shirts, lange Ketten und natürlich bunte Sneaker/Schuhe).
DON’T: Gebt nicht zu viel Geld für zu viele Klamotten aus. Es ist so: Es sind dann doch nur NEUN Monate und erste Umstandsmode ist nicht direkt von Anfang an notwendig. Arbeitet mit dem was ihr habt und ergänzt es um das, was ihr braucht!
Ich habe bisher noch gar nicht so viel Umstandsmode gekauft, schlicht, weil ich noch in meine alten Klamotten gepasst habe, bzw. auch, weil ich ein bisschen verzweifelt bin, denn günstige Umstandsmode ist manchmal auch günstig, aber von schön eben weit entfernt. Ich habe mir inzwischen lieber gemütliche Stoffe angeschafft und trage das, was noch über den Bauch passt. Aber jetzt, so im sechsten Monat, brauche ich dann doch ein paar Teile, die mich schwanger durch den Sommer schaffen ;)
Meine Highlights für die Capsule Garderobe in der Schwangerschaft
Das kleine Schwarze
Gut, ich habe schon zwei, eines davon ist ausserdem dunkelblau, aber egal – beide übrigens selbst gekauft.
Nummer 1 ist von Noppies, für etwas edlere Anlässe oder fürs Büro, funktioniert aber auch einfach so. Liegt nicht so eng an, ist knielang und hat einen schönen, weichen Stoff. Schnieke! Auch wenn ich nicht so dürr bin, wie das schwangere Model…
Nummer 1 ist von mama licious, eng und lang und ich fühle mich unglaublich wohl. Es ist übrigens gerade im Sale und kostet nur noch 19 Euro.
Beide Kleider haben eines gemeinsam: Sie sind gemütlich und haben einen schönen Schnitt. Beide lassen sich mit ein paar Accessoires easy aufpimpen, z.B. mit einer tollen Kette oder einer bunten Clutch.
Die Umstandsjeans
Oh, wie ich sie hasse, diese Überbauchhosen mit dem fetten Schlauch am Bund, der es torpediert, enge Shirts zu tragen, weil sich der Bund ja immer unter dem Shirt abzeichnet. Glücklicherweise gibt es aber auch UNTERbauchjeans. Preisklassen: Alle da. Für welche Form ihr euch entscheidet, bleibt euch überlassen. Ich habe aktuell noch keine, trage aber derzeit nur eine schwarze Jeans von Closed zu hellen Shirts und eine helle Jeans von Levi’s zu dunklen Shirts. Ich bin nämlich sehr langweilig. ;). Jeans ohne krassen Gummizug gibt es unter anderem bei Mamarella, bellybutton oder Mango.
Sportmode
Ich mache Sport und will daher gern Hosen tragen, die zumindest bequem sind. Bei meinen Sporthosen ist es so, dass sie so hoch geschnitten sind, dass sie über den Bauch gehen – zur Hälfte. Das ist auf Dauer durchaus unbequem. Mein persönliches liebstes Fundstück ist die superweiche und sehr bequeme Sporthose von BeeBee, die eigentlich gar nicht für Schwangere gedacht ist. Ist aber egal, sie passt trotzdem. Unter dem Bauch. Andernfalls gäbe es natürlich auch Brands, die Sportmode Schwangere anbieten, z.B. hat mamalicious eine ganz brauchbare Auswahl, ebenso boob, die ja sogar den Vorteil haben, dass sie sich während der Stillzeit weiter verwenden lassen. Und ein guter Sport-Bra ist unerlässlich – erst recht in der Schwangerschaft! Grundsätzlich ist es aber gar nicht so verbreitet, ordentliche Sportbekleidung für Schwangere zu produzieren, die meisten Hersteller schwenken auf „weich und soft“ um, was ich ein bisschen schade finde.
Das Kleid
Ich mag ja eigentlich keine Kleider, aber ich finde: In der Schwangerschaft kann ich sie auch mal tragen. Und ich finde mich tatsächlich schön. Ich persönlich liebe ja Streifen, würde mich aber gern auch an mehr Farbe und Prints trauen – meine zwei Favoriten für Kleider sind auch sehr bunt. Im Idealfall ist es schon ein Wickelkleid (für den nächsten Stillsommer und ausserdem wächst es so besser mit) – aber wenn nicht: Hauptsache mal was mit Farbe. Das gelbe Kleid von Monki (rechts im Bild) habe ich mir gegönnt und ich liebe die Knallfarbe und noch passt es auch hervorragend.
Die Shirts
Wer zu früh kauft, den bestraft die Größe: Ich habe meine klassische Größe auch für Umstandsshirts genutzt und alles was kam, waren fürchterliche Zelte. Daher würde ich fast zum Abwarten raten (auch nicht zu einer Größe kleiner bei Umstandsmode, der Bauch wächst und das Shirt wird dann kürzer und kürzer und das Maurerdecollete im schlechtesten Fall immer tiefer …daher: Lieber etwas später, dann in gemütliche und weiche Baumwollshirts, im Zweifel nicht zu labbrig – je nachdem was ihr bevorzugt. Manchmal lassen sie sich auch einfach über dem Bauch verknoten. Und Shirts lassen sich mit fast allem kombinieren.
Hosen
Für die, denen Jeans irgendwann zu unbequem werden: komfortable HOSEN sind die Rettung. Ich überlege ja seit Wochen, mir die Hose von Fragile zu bestellen, die hat es preislich allerdings ganz schön in sich. Alternativ am besten noch eine gemütliche Chino- oder Jogginghose. (Aktuell trage ich aber auch ganz gern meine Thaihosen vom letzten Thailandurlaub – die sind super, weil sie sich so wickeln lassen, wie sie passen müssen).
Die Bluse/das Hemd
Ich hätte auch Tunika schreiben können, aber ich persönlich finde Tuniken ganz schrecklich und besonders in der Umstandsmode gibt es in diesem Bereich ordentliche Verbrechen. Ich tendiere dahingehend eher zu Blusen und Hemden, auch hier gibt es z.B. ganz tragbare Teile von Mango. Wunderschön finde ich auch die Kombi, bestehend aus Hemd und Rock von Legoe. Ob man sich das Zeug aus Australien bestellen muss/will, kann man sich ja überlegen. Gute Alternative ist auch das Hemd von Mango, das lässt sich bei Bedarf unten über zwei Schnürchen zuziehen.
Unterwäsche
An mir selbst fällt mir auf, dass ich zur Zeit am liebsten ganz leichte und weiche Unterwäsche tragen möchte, am liebten eine, die man kaum spürt. Ich habe mir nämlich durchaus schon den ein oder anderen BH bestellt, auch schon in Vorbereitung auf später (total bekloppt eigentlich), aber die sind so dick und so gefüttert, dass ich sie nicht gern trage. Würde es nach mir gehen, würde ich eher gar keinen tragen, allerdings kann man nicht nur den Bauchnabel durch meine T-shirts sehen, also bin ich quasi dazu gezwungen – Nippelgate möchte ich dann auch nicht. Und ganz ehrlich: die richtige Lösung für mich habe ich noch nicht gefunden.
Bademode
Nach der Unterwäsche eigentlich die schwerste Entscheidung. Es gibt wirklich ein paar sehr schöne Badeanzüge und Bikinis für Schwangere (mein Favorit ist z.B. Cache Coeur), die allerdings auch preislich in dementsprechenden Sphären schweben. Mein Gedanke war: Wie oft ziehe ich das Teil wirklich an und will ich dann wirklich 90 Euro oder mehr für nur eine Saison ausgeben – und wer weiß, ob es in Schweden überhaupt warm genug dafür ist?
Und sonst so?
Jeder mag styletechnisch anders gepolt sein, ich trage z.B. weiterhin auch keine Röcke – fürchte ich, ich tendiere da lieber zu Shorts. Die fehlen daher in dieser Liste. Ebenso Tops, da denke ich, die gehören zu Shirts, sind im Sommer aber unverzichtbar. Ich musste bisher keine kaufen, weil meine Uralt-Tops lang genug sind, dass ich sie vermutlich bis zum Ende der Schwangerschaft tragen könnte, aber da ist das Wetter dann ja schon zu kühl dafür. Pullover habe ich hier erstmal auch rausgelassen, stattdessen würde ich auch tatsächlich auf Strickjacken oder Blazer setzen. Die müssen ja nicht unbedingt zugehen. Und ein Oversize-Strickpullover kann auch schon was.