Ihr wisst ja, ich hab es so ein bisschen mit dem Skifahren. Seit ich München verlassen habe ist es allerdings nicht mehr so leicht, die nächsten Skigebiete sind halt nicht mehr um die Ecke. Mit dem Zug sind wir in Richtung Alpen locker mal 10 Stunden unterwegs, mit dem Auto nimmt sich das nicht viel. Trotzdem wollte ich auch in diesem Jahr die Skisaison wieder eröffnen und habe es mir diesmal einfach gemacht: Ich flieg einfach hin.

Flug mit easyjet - Eggental

Geflogen bin ich mit easyjet von Berlin Schönefeld nach Venedig und von da mit einem Mietwagen 190 Kilometer ins Eggental gefahren, eine Woche vorher wurden die Pisten für die diesjhärige Saison eröffnet.
Ich fahre ja gern und ich liebe diese Bergstraßen, auch wenn ich auf dieser Strecke dann kurz ein bisschen Angst gekriegt habe, weil: Kein Navi im Auto, vermutlich horrende Roamingkosten auf meinem Telefon, aber viel schlimmer: 190 Kilometer Navigation lutschen den Akku meines Nokia Lumia einfach mal leer…was…wenn…der…Akku…nicht…reicht…

Wir haben unser Hotel aber gefunden, denn der Akku hat es gerade so bis zum Hotel geschafft.
Auf dem Weg bot sich uns schon der erste traumhafte Anblick, die glühenden Felsen in der Abenddämmerung. Das kann der Rosengarten ja auch ganz gut. Und zehn Minuten später. Fast schon dunkel.

Eggental - Fahrerei
Abenddämmerung Eggental

Unser Hotel, die Moseralm, befindet sich auf einer Höhe von knapp 1600 Metern mitten im UNESCO Weltnaturerbe und gleich neben der Skipiste! Näher dran geht nicht. Das ist insofern praktisch, dass ich unsere Ausrüstung nicht jeden Tag vom Hotel zur Gondel tragen muss, wir können sie einfach direkt vor der Haustüre anschnallen und uns zum Lift schieben. Weil, mal ehrlich: Mutti macht jetzt nicht so die Superfigur als Packesel für die Skiausrüstung kleinerer Familienmitglieder.

Carezza Skigebiet am Morgen

Die Skisaison ist noch recht frisch an diesem Wochenende, erst vor einer Woche (am 29. November 2013) hat das Skigebiet prächtigst präpariert die Saison eröffnet. Unser erster morgendlicher Einstieg in den Tellerlift dauert etwa 40 Minuten. Der gute Mann vom Skiverleih hat es mit der Einstellung der Kinderski und der möglichen Verletzungsgefahr sehr ernst genommen: Sie öffnen sich so ziemlich bei jeder Bewegung, ein Einstieg in den Lift ist damit allerdings so gut wie unmöglich.

Skifahren mit Kind

Weil ich ein Großmaul bin packe ich meine Tochter mit einem „Des geht scho“ zwischen die Beine und hänge nur mit den Armen am Tellerlift. Ich habe natürlich nicht bedacht, dass der Teller nicht für beide reichen wird und ein Lift nun mal nach oben fährt…und NATÜRLICH bleibt er auf halber Strecke stehen.

Großes Kino wäre das für diverse Zuschauer, wie ich hechelnd und schwitzend am Seil hänge, und ich fürchte mich jetzt schon vor dem Muskelkater am Abend. Glücklicherweise war keiner da der uns sehen konnte.

Oben erst mal Arme ausschütteln, im Anschluss Bindung fester schnallen. An jedem Lift gibt es die guten Schraubenzieher und für die, die nicht wissen wie es geht: einfach den Liftmann fragen. In dieser Gegend sprechen alle noch Deutsch.

Und dann kann es endlich mit der eigentlichen Fahrerei losgehen. Im Großen und Ganzen ein sehr schönes und für Familien gut geeignetes Skigebiet. Der Schnee ist ordentlich, die Sonne strahlt vom Himmel und die Pisten bieten genug Platz für entspannte Schwünge im Skikurs oder allein.

Meine Ski

Während ich früher Mittagessen beim Skifahren für absolut verzichtbar hielt (die Lifte haben schließlich nur bis kurz nach 16 Uhr geöffnet, da ist eine Stunde rumsitzen und essen doch totale Zeitverschwendung…), bin ich heute froh, wenn es so weit ist und muss zudem zugeben, dass es mir inzwischen auch nicht immer leicht fällt, nachmittags wieder aufzusteigen.

Eingeladen waren wir im Hennenstall und zu Essen gab es eine monströse Fleischplatte. Lamm, Schwein, Rind in verschiedenster Verarbeitung lag da auf der Platte, dazu Polenta (♥) und ein bisschen Gemüse. Ging aber unter vor lauter Fleisch. Wie soll ich mich nach so einem Gelage wieder auf die Skier rollen?! Gebrutzelt wird stilecht auf dem Grill. Mahlzeit!

Mittagessen im Hennenstall

Der Nachmittag war dann nach diesem ausladenden Mittagessen nicht mehr so lang und dann habe ich den Fehler begangen, mich auf einen Ortsansässigen zu verlassen. Folgendes Gespräch:
Er: Kommt die kleine da runter?
Ich: Sieht ok aus, probieren wir. Und schau, da fahren Kinder runter. Das passt dann schon. Sie soll ja was lernen.
Wenn nicht, nehme ich sie zwischen die Beine.
Er: Gut, dann nehmen wir den Lift.

Carezza

Oben angekommen fahre ich am schwarzen Pistenschild vorbei. Zum Muskelkater in den Oberarmen wird also noch ein Muskelkater in den Oberschenkeln kommen. Dumm nur, dass Kinder wachsen. Vor drei Jahren in der Wildschönau wog das Kind nix und die Skier waren kurz. Jetzt alles schwerer, größer, länger und passt da nicht mehr so gut zwischen die Beine.

Aber immerhin haben wir beim Fallen ein bisschen Schnee aufgewirbelt. Am Ende war ich fertig mit der Welt und das Kind wollte den Rest des Berges zu Fuß runterlaufen. Nachdem ich ihr charmant (räusper) klar gemacht hatte, das ich ganz sicher nicht warten werde, bis sie morgen früh dann im Hotel ankommt, hat sie sich noch ein letztes Mal aufgerappelt. Und ich sage es noch einmal: Familienmitglieder sollten nie versuchen sich gegenseitig Skifahren beizubringen! Nie!

Im Hotel dann erst mal Pause. Schwimmbad. Sauna. Abendessen. Und wieder Sport. Eisstockschießen.

Moseralm Pool
Eisstockschießen
Eisstockschießen
Carezza bei Nacht

Die Nacht endete spät aber wunderschön. Wo sonst kriegt man als Stadtkind schon mal so einen Haufen Sterne zu Gesicht. Allein für diesen Ausblick komme ich immer wieder gern in die Berge.

Und was machen wir morgen?
Das lest ihr bald.

Die Reise wurde unterstützt von Eggental Tourismus. Meine Meinung bleibt davon unberührt.
Alle Fotos ausser die letzten drei sind übrigens mit dem Nokia Lumia 925 entstanden.

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