Märchenstunde oder: Steak im Glück mit 7-Kräuterbutter

Würde ich in Argentinien leben, gäbe es das hier mindestens zweimal pro Woche, so aber packt mich meist die deutsche Tugendhaftigkeit am Schlawittchen und holt mich auf den Boden der Speisekammer zurück.

Hin und wieder aber muss es sein: Ein schönes Steak mit viel Kräuterbutter druff. Vielleicht noch ein dicker fetter Pfannekuchen Salat dazu und schon bin ich im kulinarischen Wunderland, irgendwo zwischen „Es war einmal…“ und „wenn sie nicht gestorben sind…“. Bei der Zubereitung des perfekten Steaks kann man allerdings durchaus tausend Tode sterben, erst recht wenn man mehrere Esser mit verschiedenen Vorlieben am Tisch sitzen hat.

Ich zum Beispiel mag mein Steak manchmal durchaus noch blutig, mein Freund präferiert rosa, meine Freundin gibt ihres ab und isst die Ofenkartoffel. Es soll sogar noch Leute geben, die ihr Steak durchgebraten ordern – ist nicht schlimm, mach ich auch, allerdings nur mit Schmerzen.
Bei der Kräuterbutter dagegen sind wir uns einig: Je mehr, desto besser.
Das gilt auch und vor allem für die Kräuter: Mindestens sieben müssen es sein, um so ein Steak glücklich zu machen, zum Beispiel Pimpinelle, Kerbel, Schnittlauch, Koriander, Basilikum, Petersilie und Sauerampfer. Im Frühling darf gerne Bärlauch rein, im Sommer Zitronenverbene, Rosmarin dann gen Herbst. Dill dagegen, ohhh, der geht gar nicht, egal zu welcher Jahreszeit. Wir essen hier ja Steak, nicht Lachs.

Was noch Tabu ist: Mistige Billigware. Und eigentlich auch: Ketchup!
Betrifft natürlich nicht den Kindertisch (und wer ganz schlau ist, dippt dort heimlich mal in den Heinz rein).

Und die Moral von der Geschicht? Iss dein Steak niemals ohne Kinder nicht!

Steak im Glück mit 7-Kräuter-Butter

Zutaten

Steaks nach Wahl (vom Rind oder vom Lamm)
etwas Butterschmalz
frisch gemahlener Pfeffer, Fleur de Sel

Für die 7-Kräuter-Butter:
125 g Butter
1 Knoblauchzehe
4 EL frisch gehackte Kräuter, z.B.: Pimpinelle, Kerbel, Schnittlauch, Koriander, Basilikum, Petersilie, Sauerampfer
Salz, schwarzer Pfeffer und gemahlener Chili

Zubereitung

Erst die Butter:
1. Die Butter aus dem Kühlschrank nehmen, sie sollte etwas kühler als Zimmertemperatur, aber nicht eiskalt sein. Kräuter waschen, trocken schütteln und fein hacken. Knoblauchzehe ebenfalls fein hacken.

2. Butter geschmeidig rühren. Zusammen mit dem Knoblauch und den Kräutern in eine Küchenmaschine geben und alles zu einer glatten Masse verrühren (es geht natürlich auch per Hand mit einem Schneebesen, ist aber etwas schwieriger). Mit Salz, Pfeffer und 1 Prise Chili abschmecken. Gut schmeckt auch etwas frisch abgeriebene Zitronenschale darin.

3. Eine Lage Frischhaltefolie auf der Arbeitsplatte ausbreiten. 1/3 der Masse längs auf der Folie verteilen, Folie überschlagen und die Butter zu einer Rolle formen. Im Kühlschrank fest werden lassen.
Die Butterrollen evtl. in gehackten Kräutern wälzen. Vor dem Servieren herausnehmen und in Scheiben schneiden.

Dann das Vergnügen:
1. Ofen auf 80-100 °C erhitzen.
Die Steaks salzen und pfeffern (manche machen das erst zum Schluss, ich mache es vorher). In einer (Eisen-) Pfanne das Butterschmalz erhitzen und die Steaks darin von beiden Seiten ca. 2-3 Minuten scharf anbraten.

2. Die Steaks in der ofenfesten Pfanne oder einer Auflaufform je nach Dicke ca. 8-10 Minuten (bei 80-100 °C) im Ofen gar ziehen lassen – so wird es schön rosa.

Zubereitungszeit: schnell wie der Wind!

Froh zu sein bedarf es wenig: ★★★★★

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