Ich habe in den letzten Wochen so ein bisschen die Diskussion im Netz verfolgt: Kinderbilder, ja oder nein. Viele Standpunkte wurden ausgetauscht, der meines Erachtens beste Beitrag kommt vom Leitmedium, der es eigentlich scho mit seiner Überschrift auf den Punkt bringt: Kinderfotos im Netz? Ja, bitte. Patricia von DasNuf hat es auch noch mal schön auf den Punkt gebracht, sie veröffentlicht übrigens keine Kinderfotos im Netz.
Mein Leben findet zu einem großen Teil im Internet statt. Seit mehr als sieben Jahren schreibe ich hier – zwar mehr oder weniger nur oberflächlich, das ist dann nämlich MEIN privater Schutz – im Blog über unser Leben, unsere Veränderungen und natürlich über unsere Reisen.
Und gerade auf unseren Reisen, aber auch bei der Mode, gehören Fotos für mich einfach dazu. Ich schreibe ein Familien(reise-lifestyle-irgendwas)blog, hier dreht sich alles immer irgendwie um die Familie und Mütter und manchmal auch Väter und gerade beim Reisen ist man so sehr auf Emotion angewiesen, die sieht man auf dem Hinterkopf meiner Tochter aber nicht.
Deswegen habe ich mich nach vielen seitlichen und Hinterkopffotos eben auch für voll-von-vorn entschieden, weil einfach NUR das gesamte Gesicht zeigt: „Mama, hier ist es so geil, ich will hier nie wieder weg“
Für mich spielen gute Fotos eine unglaublich gute Rolle. Ausserdem habe ich nun mal Kinder, die sind beide viel fotogener als ich und ich erzähle meine Geschichte sehr gern mit ihnen. Weil sie euch das Feeling auch viel besser transportieren können und weil sie ja auch der Grund sind, warum wir (und danach hoffentlich ihr) bestimmte Reisen machen – wer würde schon freiwillig ohne Kinder in einem Familienhotel übernachten?
Und wie sehr freue ich mich, wenn der ein oder andere schreibt: Du, ich habe jetzt auch eine Reise in die Türkei, nach Marrakesch, nacht xyz gebucht. Das ist ja genau das Ergebnis, das wir wollen. Ähnlich ist es bei der Mode: Am Kind sieht die Strickjacke/Hose/Bluse eben meist ein bisschen besser aus, als zusammengelegt auf dem Sofa.
Kinder gehören in meinem Bereich dazu und das dürft ihr auch sehen. Ich werde euch allerdings nicht mit schlechten, verrauschten Fotos langweilen, auch selten mit Selfies oder Schokoschnutenkindermündern und schon gar nicht werde ich meine Kinder nackig irgendwo zeigen.
Denn ich bin ehrlich:Â Dieses Geknipse verwackelter und verrauschter Handyfotos mit Schokschnuten von Kindern oder Selfies, die aus einem normalen Gesicht ein fettes Mondgesicht zaubern…ich kann sie nicht leiden – aber ich muss ei ja auch nicht angucken, deswegen haben sie aber dennoch eine Daseinsberechtigung.
Natürlich, das ein oder andere Foto (im Idealfall vor dem Spiegel des öffentlichen Klos) habe ich auch schon gemacht und neuerdings entdeckt auch der Nachwuchs seine Liebe zu Selfies.
Wie in anderen Bereichen auch: Ein Foto auf Instagram oder im Blog sorgt für Gesprächsstoff. Die Nacht mit dem Baby war scheiße? Passendes Augenringe-Foto gepostet und schon wissen wir Eltern: Wir sind nicht allein. Und ich sehe da keinen Unterschied zu einem Foto einer tollen Karre, die ich super finde. Auch hier wird fröhlich kommentiert und ich stelle fest: Ich bin auch hier nicht allein.
Leben und Leben lassen, das ist meine Meinung. Stellt Fotos eurer Kinder in´s Netz oder lasst es bleiben. Wichtiger finde ich, anderen Menschen nicht die eigene Meinung aufpressen zu wollen. Fotos sind schlecht und du bist eine Rabenmutter, du stillst nicht, du bist eine Rabenmutter, du lässt dein Kind schon mit 8 an den Rechner, geht ja gar nicht… ich denke mir schon auch meinen Teil, aber deswegen muss ich nicht alle daran teilhaben lassen.
Wie seht ihr das?
Kinderfotos ja, manchmal oder nein.
Nachtrag: Meine Kinder entscheiden übrigens durchaus mit, was es an Fotos hier zu sehen gibt, weiterhin auch der Mann. Auch wenn die kleine Chefin die Tragweite eines Fotos im Internet mit Sicherheit noch nicht gesamt erfassen kann, beziehe ich sie mit ein. Und mit dem Großen hat sie zudem einen sehr guten Lehrer.