cucinapiccina - Foto von Dani Doege - studioana

Die Neue

Es ist endlich so weit! Ich glaube, seit einem halben Jahr machen wir rum, suchen Ideen, haben gebastelt, gekocht, gegessen, gelacht, geweint und am Ende, am Ende darf ich jetzt verkünden: Ich bin nicht mehr ganz alleine hier. Lange habe ich nach „der perfekten Frau“ (oder dem Mann – es wurde halt eine Frau) gesucht, die mich hier im Blog unterstützt. Ich habe das Internet wochenlang durchsucht, alles musste passen, der Schreibstil, das Thema, die Fotos, das Blogdesign und natürlich müsste sie dann noch auf meine Mail antworten und „JA“ sagen.

Und dann fand ich Sophie, bzw. zuerst mal ihr Foodblog cucinapiccina. Genau meine Wellenlänge, ein absolut locker, flockiger und vor allem ansprechender Schreibstil und das Wichtigste: Sie kann kochen! Sollte man ja, wenn man ein Foodblog führt. Das sie das gut macht, fand wohl auch die Brigitte, denn im letzten Jahr war sie für den Food Blog Award nominiert. Denn darum geht es eigentlich. Ums Kochen. Es wird zukünftig einmal im Monat ein Rezept von Sophie hier im Blog geben und ihr dürft es an euren Kindern ausprobieren oder an euch selbst. Unser erstes Rezept – gekocht in meiner Küche! :) – gibt es inzwischen bei mir fast jeden Morgen.

Bevor das erste Rezept morgen an den Start geht, dürft ihr Sophie aber noch kurz kennenlernen:

cucinapiccina - Foto von Dani Doege - studioana

Du bist ja viel rumgekommen. Wo warst du und wo bist du jetzt und wo willst du hin? 
Sagen wir mal so: Ich war in den letzten Jahren etwas unstet. Eigentlich komme ich ja aus München, damals nach dem Abitur wollte ich aber unbedingt weg aus Bayern. Nach einem halben Jahr Auszeit in Neuseeland mit Zelt und Campingkocher habe ich zunächst 4 Semester in Giessen studiert. Das war zwar nicht unbedingt meine Traumstadt, auf der anderen Seite habe ich in dieser sehr intensiven Zeit ganz tolle Menschen kennen gelernt, von denen einige auch heute noch zu meinen engsten Freunden zählen. Nach dem Grundstudium bin ich dann nach Leipzig gezogen, das war im Herbst 2005, und das war genau die richtige Entscheidung. Leipzig ist ein ganz wunderbarer Ort, die Mentalität der Leute, das Leben dort, die Szene und auch die sehr berlineske Kunst- und Kulturszene haben mich stark geprägt. Ohne Leipzig wäre ich heute sicherlich nicht die, die ich bin. Irgendwie habe ich es geschafft, noch zwei Semester in Florenz einzubauen, das kam ganz überraschend durch einen Stipendienplatz, den ich mir einfach nicht engehen lassen konnte. Und dann bin ich ja noch für ein halbes Jahr nach Hamburg, obwohl ich mit einem Bein noch in Leipzig hing, der Abschlussprüfungen wegen. Aber ich musste einfach das Praktikum bei der Effilee machen, da habe ich das nächtliche Büffeln und die Doppelschichten gerne in Kauf genommen. Dass ich vor einem Jahr wieder in München gelandet bin, war so ganz und gar nicht geplant. Aber manchmal kommt es eben anders …… Mal sehen, wohin mich die Reise als nächstes führt.

Dein eigentlicher Beruf?
Studiert habe ich Geschichte, Journalistik und Germanistik – und mich im Laufe der Semester mehr als nur einmal gefragt, ob ich das alles nicht schmeißen und dafür eine Kochlehre anfangen soll. Letztlich fehlte mir aber der Mut dazu. Schade eigentlich. Ich würde mich daher als kreative Texterin und spaßgeleitete Autodidaktin bezeichnen. Für meinen Arbeitgeber bin ich (bislang noch) Interior Design-Redakteurin. Irgendwann wäre ich gern Food-Fotografin, Food-Stylistin und Food-Journalistin in Personalunion. Ich könnte mir aber auch gut vorstellen, Kochbücher zu entwickeln und zu konzeptionieren. Hauptsache, mein Beruf hat etwas mit Optik/Ästhetik und Genuss zu tun – beides ist mir unheimlich wichtig.

Wie kamst du zum Kochen, wer hat es dir beigebracht? Wie lange kochst du schon?
In unserer Familie hatte gemeinsames Essen schon immer einen sehr hohen Stellenwert, gerade auch weil ich einen großen Teil meiner Kindheit in Italien verbracht habe. Diese mediterrane Begeisterung für das Kochen und Essen habe ich irgendwann für mich wieder entdeckt, genauso wie die italienische Sprache. Wirklich beigebracht hat mir das Kochen aber keiner, es war mehr ein neugieriger und sehr autodidaktischer Zugang, der mich an den Herd geführt hat. D.h. es gibt keine klassische kulinarische Familiengenealogie in dem Sinne, dass mir schon die Oma das Risotto kochen gezeigt hat. Natürlich ist meine Mutter eine ganz großartige Köchin, wirklich abgeschaut habe ich mir von ihr allerdings eher das Genießen. Heute frage ich sie manchmal nach klassischen Zubereitungsarten, gerade bei Fleischgerichten, Braten und so, da ist sie nämlich sehr viel besser als ich. Dafür kocht sie inzwischen viel bunter als früher und schaut auch regelmäßig auf meinen Blog. Seit wann ich koche, ist schwierig zu sagen. Wahrscheinlich hat es mit der Reise durch Neuseeland angefangen, da musste nach einer langen Trekking-Tour mit Trockennahrung oft etwas enorm Leckeres her – auf einem Kocher ein Drei-Gänge-Menü zaubern ist insofern heute kein Problem mehr für mich. :-)

Ist es anders für Kinder zu kochen? So ohne Kinder?
;) Ja und nein. Da ich in meine Salate oft Obst mische, Gemüse mit Nüssen und Käse pimpe, salzig, süß, bitter und sauer gut ausbalanciere und verschiedene Geschmacksrichtungen austeste, würde ich mal behaupten, dass mein Essen auch Kindern schmeckt. Scharf kochen ginge für Kinder natürlich nicht, und für mich alleine mache ich auch keine Fischstäbchen oder Grießbrei mit Sirup. Ich könnte/würde aber. Wenn ich mal Kinder haben sollte.

Hast du ein Lieblingsgewürz?
Chili! In allen Variationen, aus allen Anbaugebieten. Ich mag es einfach gern scharf. Ansonsten liebe ich marokkanische und orientalische Gewürze wie Kardamon, Cumin, Koriander, Senfkörner, Zimt und Pfeffer.

Gibt es ein Gericht, das du gar nicht runterbringst?
Labskaus. Da ist alles vertreten, was ich nicht mal für Geld essen würde. Brrrr!

Was fehlt dir noch in deiner Küche?
Och, da fällt mir so einiges ein. Ganz vorne und ziemlich profan: Schöne Topflappen, z.B. von Ferm Living. Meine Messerfamilie würde sich mal wieder über Zuwachs freuen. Toll wären auch ein Le Creuset-Topf in Weiß und ein neuer Toaster. Der ist nämlich kurz vorm Abkratzen, genau so wie mein alter Ossi-Kühlschrank. Da träume ich natürlich schon seit Jahren von einem Smeg ;-) Berufskrankheit.

Was rätst du jemandem, der nicht kochen kann.
Gut einkaufen. Clever schummeln. Keine Berührungsängste haben! Mein letzter Freund hat mit dieser simplen Strategie einen hitverdächtigen Nizza-Salat gezaubert. Wichtig sind gute Öle, frisches Obst und Gemüse und die Lust, etwas auszuprobieren. Und eigentlich gibt es das doch gar nicht, „nicht kochen können“: Eine frische Pasta mit cremigem Büffelmozzarella, bunten Tomaten und gerösteten Pinienkernen ist kein Hexenwerk und sieht nach Meisterklasse aus.

Und zu guter letzt: deine Lieblingslektüre(n – online, Blogs oder Magazin oder…)
In letzter Zeit komme ich leider nur noch selten dazu, meine Blogroll regelmäßig durchzugehen. Wenn ich zwischen meinem Jobballett mal Muse und Ruhe finde, schaue ich (nicht nur, aber mit Vorliebe) bei Alex von foto e fornelli, Christina von New Kitch on the Blog, Steph vom Kleinen Kuriositätenladen, Juliane von Schöner Tag noch! und Stevan Paul von NutriCulinary vorbei – aus ganz unterschiedlichen Gründen. Magazine kaufe ich je nach Cover, Thema, Lust und Laune. Inspirieren lasse ich mich z.B. gern vom Olive Magazine, der deutschen wie der Originalausgabe der Saveurs und (ich gebe es zu) dem Jamie Oliver Magazine. Seit dem Relaunch bin ich auch wieder ein großer Fan der Essen & Trinken. Weniger fürs Auge, dafür fürs Hirn: Die Effilee, der Port Culinaire und hin und wieder auch der Foodhunter. Neuentdeckungen bleiben natürlich nicht aus, schwer begeistert haben mich in letzter Zeit das Sweet Paul-Magazine, die Mixology und das „Essen Spezial“ des Greenpeace Magazins. Bei Kochbüchern fange ich besser gar nicht erst an, das würde eine Liste so lang wie die Chinesische Mauer ergeben. Ansonsten halte ich einfach die Augen offen. Das Thema Food und Genuss ist für mich überall präsent, in der Literatur, in der Kunst, in der Musik.

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