Schwanger im Urlaub ist eine super Sache. Schwangere Reisebloggerin sein dahingehend auch, denn ich war ja viel unterwegs. Erst in Leogang, dann noch kurz in Nürnberg und im Anschluß warteten drei Wochen Schweden im Wohnwagen auf mich.
Schwanger im Wohnwagen zu leben ist zum einen eine Herausforderung, weil, wenn ich komme, kommt im Wagen keiner mehr an mir vorbei ;). Und umdrehen im „Bad“? Nun ja ;)…
Aber ich war unglaublich dankbar, dass wir in diesem Jahr mit diesem silbernen acht Meter Schiff unterwegs waren, anstatt auf dem Boden im Zelt zu schlafen – das war nämlich mit weniger Bauch auf dem Floß schon nicht soooo der Hit (würde ich schwanger ehrlich gesagt auch nicht nochmal machen – umschwanger aber sofort).
Und der Urlaub selbst? Durchwachsen! Vier Menschen auf engstem Raum, über 4000km in drei Wochen, zwei pubertierende Kinder, eine hormonell und später auch körperlich eingeschränkte Schwangere und der arme Mann, der den Wagen ja alleine fahren musste (ich habe ja leider nur B und darf daher nichts mehr über 3,5 Tonnen fahren – ich bin also die Städtetrips und Ausflüge ohne Wohnwagen gefahren).
Kulinarisch ebenfalls eine Herausforderung, denn – sorry – ausser Zimtschnecken (die waren aber eigentlich nur am ersten Campingplatz richtig geil) und Lakritze halten sich die kulinarischen Highlights in Grenzen – aber glücklicherweise gab es ein paar hervorragende Ausnahmen, dazu aber in einem anderen Beitrag.
Schweden ja, aber in den Ferien nicht zu südlich
Fürs nächste Mal würde ich aber den Ort wechseln. Wir waren schlicht nicht nördlich genug, hieß: Die Ratschläge, die ich vorher von vielen Schwedenreisenden erhalten habe, es sei nicht nötig, auf Campingplätzen zu buchen, ist in den Sommerferien eine ganz schlechte Idee (aber mein Mann hat mir ja glücklicherweise nicht geglaubt und überall reserviert) – denn so ziemlich alles war bumsvoll. Bis hoch nach Götheborg.
Und am Ende landet der geneigte Wohnwagenfahrer auf jedem Platz im Marzahn der Wohnmobile. Manchmal waren die Plätze so klein, dass ich mich fühlte, wie auf einem begrünten Parkplatz – und wenn die Nachbarn gleich zwei pubertierende Mädels dabei haben, die sich morgens und abends gegenseitig und ihre Eltern anmaulen, dann wünscht man sich durchaus ein bißchen mehr Abstand. Oder wenigstens eine Hecke (ist aber immer wieder froh, dass die eigenen Kinder so viel cooler sind).
Schwanger mit dem Wohnwagen durch Schweden zu fahren, hieß auch, dass wir alle zwei bis vier Tage zwischen 200 und 400km weit gefahren sind. Klingt nach wenig, aber fahrt die mal mit maximal 80 Stundenkilometer (ich muss ja auf Schwedens Autobahnen schon mit einem normalen Fahrzeug bei 120 aufpassen, dass ich vor Langeweile nicht einschlafe). Heißt aber auch: alle zwei bis drei Tage immer wieder alles einpacken, sicher verstauen, weiterfahren, ausparken, einparken, wieder aufbauen…
Wir haben viel gesehen, aber waren am Ende durchaus auch geschlaucht von der vielen Fahrerei. Kopenhagen war toll! Götheborg war toll, der Vätternsee und Gränna sind wunderschön und auch rund um Ystad (ganz im Süden also) ist die Natur sehr, sehr schön.
Erstaunlicherweise habe ich trotz tausender vertilgter Zimtschnecken und Gummibärchen über die drei Wochen kaum an Gewicht zugelegt. Und bin also aktuell immer noch unter +10 Kilo (Vergleich 1. Schwangerschaft: Zum Ende waren es 11 Kilo plus) – das darf gern noch eine Weile so bleiben, umso weniger jetzt drauf kommt, desto weniger muss ich im Anschluß â€žabarbeiten“ – ihr wisst ja, die Hochzeit nächstes Jahr (Juli).
Aber sonst? War eigentlich alles gut. Ab und an hatte ich geschwollene Füße, dagegen helfen aber kalte Duschen und hochgelegte Füße. Gegen nächtliche Wadenkrämpfe hatte ich Magnesiumtabletten dabei und wenn ich mal völlig fertig war, habe ich eine Eisentablette eingeworfen – dann war ich auch wieder auszuhalten.
Nur zum Ende hin fing mein Rücken leider an, extrem zu nerven und so wie es aussieht, lässt der Ischias diesmal grüßen. Zum Ende war es so schlimm, dass ich nur noch vor mich hin gehumpelt bin, weil das Auftreten mit dem rechten Fuß kaum auszuhalten war – aber hey, immerhin konnte ich damit meine Familie erfreuen :). Der humpelnde Walfisch.
Die Rückreise haben wir daher etwas verkürzt und sind statt aussenrum einfach in Rodby auf die Fähre und nach Puttgarden geschippert. Das sparte uns noch mal ein paar Kilometer und etwas Zeit und gab dem Fahrer die Möglichkeit auf eine Pause und den anderen auf: Aufstehen!
Und nach dem Urlaub ist fast vor dem Mutterschutz. Es wird also langsam Zeit sich ein wenig zu schonen und schöne Dinge zu tun, wie Babykram kaufen, organisatorisches erledigen und sich schlicht einfach mal mit dem Bauch beschäftigen. Ist ja schließlich das letzte Mal, dass ich schwanger sein werde…