Noch 23 Tage bis Weihnachten – Einfache Wichtelstreiche für Kinder

I know, bei Wichtelstreichen gehen die Meinungen auseinander. Muss wirklich ein Wichtel einziehen? Dieses neumodische Zeug! Keine Tradition! Wer hat den Scheiß überhaupt erfunden.

Und ich so: ICH LIEBE ES!
Leider habe ich den Wichtelkram bei meinem ersten Kind komplett verpasst, dafür lebe ich ihn jetzt umso mehr aus. Wir haben eine eigene Wichtelkiste und seit Jahren sammle ich Kleinigkeiten und packe sie in jedem Jahr wieder aus. Einige gut funktionierende Ideen wiederholen sich, andere werden ausgetauscht oder ergänzt.

Warum ich das mache? Weil ich das Gesicht meines Kindes liebe, die sich jeden Morgen auf einen Brief, Streich oder ein Geschenk vom Wichtel freut. Die sogar (mit mir zusammen) ihr Zimmer aufräumt, weil er es sich wünscht. Die backt und bastelt. Und eigentlich geht es ja dabei genau um das: Dinge zusammen tun, im besten Fall ein paar Erinnerungen schaffen oder zumindest wohlige Wärme – denn wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, verbinde ich Weihnachten immer mit Wärme, Plätzchen, einem ganz bestimmten Licht und meiner Oma! Und klar, man wird irgendwann erwachsen, die Prioritäten verändern sich, aber mit Kindern kehrt man manchmal wieder zu alten Dingen zurück. Und schafft eben auch neue Traditionen – wie den Wichtel.

Der Wichtel – gar nicht so neumodisch

Und so neu ist der Wichtel übrigens gar nicht. Die Figur stammt ursprünglich aus alten germanischen und skandinavischen Erzählungen, in denen er als kleiner, unscheinbarer Hausgeist beschrieben wird, der nachts heimlich hilft – beim Putzen, Backen oder Reparieren. Kennen wir, solche Geschichten, richtig?

Diese kleinen Helferlein galten als gute, aber empfindliche Wesen: Sie unterstützten fleißige Menschen, konnten aber extrem nachtragend werden, wenn man sie beleidigte oder ihre Arbeit nicht wertschätzte. In Skandinavien finden sich verwandte Figuren wie der dänische und norwegische Nisse oder der schwedische Tomte, die alle ähnliche Eigenschaften besitzen – hilfsbereit, naturverbunden und frech.

Die ersten Überlieferungen von Wichteln reichen bis ins Mittelalter zurück, etwa in das 12. oder 13. Jahrhundert. Damals erzählte man sich Geschichten von kleinen Wesen, die in Höfen, Wäldern oder unter der Erde lebten. Im 19. Jahrhundert erhielt der Wichtel dann eine neue Rolle – als kleiner Helfer des Weihnachtsmanns. Vor allem in skandinavischen Weihnachtsgeschichten taucht er als Begleiter auf. Und auch wenn sich seine Gestalt verändert hat, bleibt der Kern gleich – der Wichtel verkörpert Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und ein bisschen Spaß!

Und ich hab ein bisschen Spaß gesammelt, den ihr auf die Vorweihnachtszeit verteilen könnt. Die meisten Ideen sind wirklich einfach und stressfrei umzusetzen und funktionieren mit dem Zeug, das ihr auch zuhause habt. Übrigens: mit der myelfbox spart ihr euch ganz viel Arbeit. Da sind einfach schon 24 Wichtelstreiche fertig verpackt! Supersweet!

Einfache Wichtelstreiche für die Weihnachtszeit

1 – Der Wichtel zieht ein. Tür/Haus aufstellen und ein paar kleine Umzugskartons davor. Erster Brief: „Hallo! Ich bin dein Weihnachtswichtel und wohne nun hier. Bitte störe meine Tür nicht – aber schreib mir gerne!“
Einen individuellen Namen könnt ihr euch natürlich selbst überlegen. Auch ob der Wichtel allein oder mit seiner Frau einzieht!

2 – Die Disse! Kleine Lichterketten und Diskokugeln aufhängen und die heimischen Kuschel- oder Spielzeugtiere (Lego, Schleich, Playmobil, was eben so da ist) schmeißen eine Party. Können auch Playmobilfiguren! Wer will noch Konfettischnipsel oder Luftschlangen (weniger Arbeit) drapieren und schon steigt die Party.

3 – Katerstimmung
Der Wichtel wünscht sich einen Teebeutel, weil er zu doll gefeiert hat – das steht im kleinen Briefchen. (Am nächsten Morgen könnten dann Mini-Teetässchen vor dem Häuschen stehen).

4 – bunte Milch in die Cornflakes. Das funktioniert am besten mit fast leeren Milchtüten, da kann dann getrost etwas Lebensmittelfarbe rein. Wichtelstreich. Hihi.
Briefchen: „Ich wollte Farbe in deinen Tag bringen!“

5 – Wichtel hilft dem Nikolaus: kleiner Schokonikolaus + Brief „Ich durfte helfen, die Stiefel zu füllen!“

6 – Der Wichtel hat kleine Papiersterne vor seinem Haus vertreut – „Sternenregen in der Nacht!“

7 – der Wichtel wünscht sich Eier, Mehl und Zucker – er möchte gern backen – am nächsten Morgen gibt’s dann echte Kekse in die Brotdose oder vor das Wichtelhaus.
„Hoffe, dir schmecken meine Plätzchen“ (das geht aber nur, wenn ihr Zeit und Muße dafür habt!)

8 – Wichtel malt ein Bild vom Weihnachtsmann und wünscht sich vom Kind einen Wunschzettel. Der Weihnachtsmann hat ihn beauftragt! (Kinder müssen den nicht schreiben, sie können ihn entweder diktieren oder aus Spielzeug-Katalogen ihre Lieblingsteile ausschneiden – gleich ne Übung wie mit Scheren geschnitten wird!)

9 – Wichtel wünscht sich vom Kind einen Badeschaum. Am nächsten morgen steht eine kleine Schale mit Schaumbad und Badeente vor der Tür: „jetzt riech ich wieder frisch!

10 – kleine Leiter führt zur Keksdose, krümel liegen überall. „War lecker, aber jetzt ist mir schlecht“.

11 – Der Wichtel hat mit Zahnstochern und Marshmallows kleine Türme gebaut.

12 – Der Wichtel informiert darüber, dass das Rentier geliefert wird und er dringend einen Zaun braucht, damit das Tier nicht abhaut. (Zaun aus dem Spielfundus oder Bausteine tun es!)

13 – Das Rentier ist da. Das Kind soll ein Salatblatt (oder Blatt von draussen) als Futter hinlegen! „Bitte fütter Kurt das Rentier, ich habe vergessen, Futter zu besorgen“.

14 – Der Wichtel hat eine kleine Bastelaufgabe dagelassen („Kannst du mir ein neues Bild malen?“ „Kannst du mir einen Stern basteln“ – etwas dem Alter des Kindes Angemessenes und was euch/dem Kind Spaß macht).

15 – Der Wichtel hat alles Obst in der Obstschale mit Gesichtern (essbare Augen z.B.) verziert.

16 – Schneepulver an der Scheibe mit einem Umriss vom Wichtel / Mehl auf dem Boden mit Fußspuren geht auch

17 – „Bin im Urlaub“ (passt z.B. an Tagen, an denen man weiß, dass man die nächsten zwei, drei Tage keine Zeit/Lust hat), einfach Skier und Koffer vor das Wichtelhaus stellen, das verschwindet dann und der Wichtel ist dann zwei/drei Tage weg. Bei Bedarf kann er auch eine Aufgabe hinterlassen, z.B. aufs Rentier aufpassen.

 18 – Is klar: Das Rentier ist ausgebüchst und will gesucht werden!

19 – Der Wichtel hat eine Mini-Schatzkarte gezeichnet (führt zu einer Süßigkeit).

20 – Eiswürfel im Glas vor dem Wichtelhaus – „Ich habe ein Eisbad genommen!“

21 – Der Wichtel hat das Klopapier abgerollt. Wünscht sich vom Kind einen Tannenast oder ähnliches (am nächsten Tag steht ein Weihnachtsbaum vor dem Wichtelhaus)

22 – Der Wichtel hat Mini-Schneeflocken ans Fenster gemalt (mit Kreidestift oder Schneespray oder Fensteraufklebern).

23: Der Wichtel wünscht sich Geschenkpapier, weil er Geschenke einpacken muss und der Weihnachtsmann hat das Geschenkpapier verschlampt.

24 – Der Wichtel hat ein Herz aus Legosteinen gebaut und ein kleines Weihnachtsgeschenk fürs Kind hingelegt mit einer Karte: „Ich hab dich lieb bis zum Nordpol!“

25 – Der Wichtel hat ein Foto vom Kind aufgehängt („Mein Lieblingsmensch!“) und/oder eine Mini-Urkunde gebastelt: „Mutigste Wichtelfreundin des Jahres!“

26 – Je nachdem wann ihr ihn loswerden wollt, verabschiedet er sich jetzt einfach.
Der Wichtel packt kleine Koffer/Kartons aus Pappe – Abreisevorbereitung. Der Wichtel verschwindet – und lässt nur winzige Fußspuren, einen kleinen Stern und einen Abschiedsbrief zurück.

Viel Inspiration findet ihr auf jeden Fall auch auf Instagram. Es gibt inzwischen diverse Kanäle, die sich nur mit Wichtelstreichen auseinandersetzen. Man kann richtig was auffahren, wenn man Zeit hat und das möchte oder es auch recht klein halten – eben so, wie man sich das zutraut.


Ich habe im letzten Jahr mit dem Kind zusammen ein Haus für den Wichtel gebaut, dafür waren wir einfach vorher im Wald und haben etwas Rinde, Stöcke und Moos und andere Waldkleinigkeiten mitgenommen und daraus dann ein Haus zusammengeschustert. Wir haben auch die Scheibe bemalt, da ist jeden Tag ein bisschen was Neues dazukommen. Aber das geht nur mit Zeit und Muße. Und für kleine Kinder wäre das dann auch echt übertrieben. Und mal sehen, was er dieses Jahr Neues ausheckt!

Bei wem zieht der Wichtel auch ein?