Wir hatten für unseren Urlaub im Schnee in diesem Jahr gar nicht viel geplant. Nur ein Ziel: Mal ohne Skifahren. Unsere Route führte uns erst nach Leogang, Zell am See und Kaprun bis ins Pongau, nach Altenmarkt-Zauchensee.
Wer in den Winterferien einen dieser Orte besuchen will, sollte früh buchen. Denn durch die ziemlich exponierte Lage sind Hotels und Ferienwohnungen ziemlich früh ausgebucht und die „Reste“ sind nicht immer das, was man sich eben so vorgestellt hat.
Urlaub in Zell am See, Kaprun und Leogang
Unser erstes Hotel hätte direkten Seeblick gehabt, allerdings habe ich kurzfristig noch einmal umgebucht (diesmal über Trivago), da den Kindern der Pool fehlte. Das gebuchte Hotel hatte jetzt also einen Pool. Und Russen, die ohne Handtuch mit Badehose in die Sauna hopsen und im Anschluss ohne zu Duschen in den Pool. Kann man mögen. Oder auch nicht.
Das Hotel selbst lag direkt an der Landstraße zwischen Zell am See und Saalfeld, es war gut gepflegt, aber die Straße morgens um vier irre laut, die Fenster undicht (und bei Minus 10 Grad draussen war es schnell ordentlich zapfig). Und dafür war es dann gar nicht so günstig (zwei Übernachtungen, ein Apartment für vier: 450 Euro zzgl. Essen und Getränke. Frühstück war inkludiert).
Egal: Wetter war traumhaft und das Angebot vor Ort ist vielfältig und abwechslungsreich. 2013 hatte ich ja schon mal die Ehre mit den Kindern eine Woche in Zell am See zu verbringen. Das geht auch mehrmals.
Zell am See – Kaprun – Erlebnisse für die ganze Familie
1 – Skifahren
Geht natürlich immer. Direkt in Zell am See befindet sich die Schmittenhöhe, ein sehr entspanntes und schönes Skigebiet für Familien. Wer direkt an der Piste schlafen will, dem sei das familotel amiamo empfohlen. Näher dran geht nicht!
Wer hoch hinaus will, fährt rüber nach Kaprun und hinauf auf das Kitzsteinhorn, der Gletscher geht bis auf 3029m. Es besteht auch die Möglichkeit, ohne Ski zum Gipfel hochzufahren. Für uns vier (2 Erwachsene, ein Kind (11) und ein Kind (16) kostet das 140 Euro! – nur um hoch- und wieder runter zu fahren….)
2 – Rodeln
Geht im Winter wie im Sommer. Im Winter gibt es vom Gasthof Köhlergraben eine 1,5 km lange Rodelbahn durch das Schmittental. Dienstags gibt es auch einen Rodelbus und wenn die Schneelage passt, ist die Bahn täglich bis 22 Uhr offen. Noch mehr Rodelbahnen gefällig?
3 – Skitouren gehen
Nur die Harten kommen in den Garten, denn wer sich für eine Skitour entscheidet steht früh auf. Das Schöne: Weg von der Piste! Mittendrin in der Natur und das in kleinen Gruppen. Zum Beispiel: Skitour auf den Ronachkopf. Der Aufstieg dauert etwa 1 bis 1,5 Stunden. 550 Höhenmeter geht es hinauf und mitmachen können Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen. Oben gibt es dann Ausblick und natürlich eine ordentliche Einkehrmöglichkeit.
4 – Schneeschuhwandern
Noch mal abseits der Piste – aber wieder mitten im Schnee. Schneeschuhwandern funktioniert in Zell am See auch ganz ohne Führer, das Equipment kann überall geliehen werden. Wer aber lieber nicht alleine wandern möchte: Es gibt von Montag bis Freitag geführte Wanderungen! Generell: Für kleinere Kinder eher anstrengend, aber ein bisschen was geht schon – einfach immer wieder Pausen einlegen. :)
5 – Winterwandern
Spazieren gehen geht ja eigentlich überall. Die Kinder ordentlich einpacken und los laufen. Am See entlang oder einen der vielen schönen Winterwanderwege aufsuchen. Die gibt es in unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden und Längen. Am besten vorher noch mal überprüfen, ob Kinderwagen auf den Strecken funktionieren.
6 – Klettern
Wetter schlecht, aber es braucht dringend Bewegung? Bouldern geht immer! Auch richtig Klettern wäre möglich (mit Anmeldung), ebenso der Besuch eines Hochseilgartens (indoor!) – direkt über der Turnhalle. Generell gibt es in der Umgebung eine ganze Menge Klettermöglichkeiten. Am besten vorher checken, welche für Kinder gut geeignet sind. (Die in Zell am See war super).
7 – Wellness für alle – Tauern Spa
Die Kids können planschen, die Eltern planschen mit oder entspannen bei einem Gang in die Sauna. Das Tauern Spa bietet einen tollen Blick in die verschneite Bergwelt und wer sich direkt einmietet, kann den Knallerpool auf dem Dach mitbenutzen. Offen von 9 bis 22 Uhr, Freitags sogar bis 23 Uhr. Preise starten bei 21,50 Euro für drei Stunden (am Samstag und in der Wintersaison 24 Euro…), Kinder zwischen 3 und 14 starten bei 10,75 (bzw. 12 Euro). Familientageskarten starten bei 2 Erwachsenen und einem Kind – die Saunawelt kostet extra und ist leider erst für Kinder ab 15 Jahren offen.
Leogang – 100% Urlaub im Schnee auch ohne Ski
In Leogang habe ich mich sofort verknallt. Unter anderem lag das natürlich am herrlich sonnigen Wetter und dem HAMMER Blick auf das „steinerne Meer“. Und dem weißen Schnee überall. In Leogang waren wir diesmal nur sehr kurz, denn eigentlich haben wir uns nur ein, zwei Locations angeguckt – wir wollen ja nächstes Jahr hier in der Gegend heiraten. Leogang bietet aber noch viel mehr als gnadenlos tolle Hotels (wie z.B. das mama thresl, das Forsthofgut, der Krallerhof oder der Kirchenwirt ), es gibt auch jede Menge zu erleben – abseits der Skipiste. Ich mach es kurz, denn natürlich wiederholen sich einige der Punkte von oben. Schneeschuhwandern geht ja schließlich eigentlich überall und auch geführte Skitouren für Anfänger werden hier angeboten.
Was es hier ebenfalls gibt: Eine Fackelwanderung! Auch so etwas haben wir in Südtirol schon gemacht und das war durchaus toll – besonders für die Kinder. Mit der Fackel in der einen, dem Nachwuchs an der anderen Hand, könnt ihr euch auch in Leogang in die Sagenwelt entführen lassen.
Und eine Fahrt mit dem Pferdeschlitten. Das ist sogar mit Kindern ganz romantisch!
Für die, die ein bisschen mehr Bewegung als Spaziergang und Pferdegehoppel brauchen: Es gibt Langlaufloipen und auch jede Menge Möglichkeiten Ski zu fahren. Absolut beeindruckt hat mich dabei übrigens nicht die Skipiste, sondern eine Alm oben am Berg: Die hendlfischerei. Die gehört zum mama thresl, liegt allerdings oben direkt neben der Seilbahn und hat nur im Winter offen. Schade drum, denn da würde ich immer sitzen wollen!
Alles in allem lässt sich der Urlaub im Schnee in dieser Gegend hervorragend verbringen, egal ob auf oder abseits der Skipiste. Ballonfahrten gäbe es übrigens auch noch, ich schätze, das ist nur vernünftig eingemummelt zu ertragen ;)
BTW: Diese Teil der Reise wurde von niemandem ausser uns selbst finanziert!