weniger ist mehr

Weniger ist mehr

Weniger ist mehr, dieser Gedanke spukt mir schon eine ganze Weile im Kopf herum. Mein Leben ist voll und – auch wenn ich das nicht gern zugeben möchte, mir wird es zu viel. Ich merke das insbesondere an meiner Laune, die ein Garant für mein Wohlbefinden ist. Wie damals, als die jobmäßige Pendelei zwischen Hamburg und Berlin irgendwann sehr, sehr anstrengend wurde, ich zwischen drei Wohnungen hin und her zog und irgendwie überall und nirgends zu Hause war und mein Umfeld mit meiner schlechten Laune genervt habe.

Das Gefühl geht weiter, über meinen Besitz, die Bude, die voller Kram ist, den ich zum Teil aus nostalgischen Gründen aufhebe, zum Teil…tja, ich weiß es eigentlich gar nicht. Ich kann die Frage nicht beantworten, warum ich Miffy aus Lego in meinem Regal stehen habe. Die Klamotten, die den Kleiderschrank zum überquellen bringen. Und das war es auch noch nicht, Gewohnheiten, die Dinge komplizierter machen, bis hin zur Art und Weise wie ich einkaufe. Nicht zu vergessen, die Arbeit, die dafür sorgt, dass ich eigentlich stetig unter Strom stehe – Baustellen…ich weiß schon gar nicht mehr wie viele, ich habe den Überblick längst verloren. Da gibt es natürlich welche, die ich zu Ende bringe, aber andere, die nie zu einem Ende kommen, weil sich nichts ändert – und was sich nicht ändert, kann nicht besser werden.
weniger ist mehr

Dann hatte ich Ende Juni einen Unfall mit meinem Roller und war (und bin) gezwungen, eine körperliche Pause einzulegen und langsam zu machen. Nichts tragen, nicht bücken, nicht drehen, nicht zu lange sitzen, usw. – ich kann also auch nicht arbeiten.

Und ich stellte fest, dass mir diese Pause seelisch gut tut. Ich war ja quasi gezwungen, zu Hause zu hocken – das Einzige, was ging war: Spazierengehen. Stundenlang bin ich gelaufen. Zum Müggelsee und zurück, zur Post und zurück, zum Arzt, zur Schule meiner Tochter, und so weiter (Pokemon Go wäre also genau mein Spiel, wäre es mit meinem Telefon kompatibel…).

Weil mich das nachträglich beeindruckt hat, wie gut eine (Zwangs)Pause tut, mache ich jetzt gleich weiter und sortiere mein Leben aus – langfristig mehr Zeit für die Wichtigen Dinge, besser organisiert für die notwendigen Dinge und weg mit den Dingen, die mich belasten und nerven. Das bringt – hoffe ich – auch das Blog nach vorne, denn auch hier gilt, weniger ist mehr, denn ich habe mehr Zeit für Qualität.

weniger ist mehr
Hier konzentriert arbeiten?

Weniger ist mehr – Wie fange ich an?

Keiner sagt, dass ich mich jetzt von allem Trennen muss, was unnötig erscheint, schlecht für die Umwelt ist oder an dem ich schlicht hänge. Aber es schadet auch nicht, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, ob es nicht einige Kleinigkeiten (oder größeres) gibt, auf das ich verzichten will und meine Seele und die Bude etwas leerer kriege.

Irgendwo muss ich ja anfangen, denn ich bin überzeugt davon, dass mich weniger Krempel zu Hause und im Kopf zufriedener macht.

Nummer 1: Rigoros alles aussortieren

Das vermeintlich leichteste zuerst: Unmengen an Kleidung besitze ich, dazu gehören vor allem Kleider, die ich mir irgendwann mal gekauft habe, um es für einen besonderen Anlass aufzuheben. Ich bin kein Kleidermensch und der besondere Anlass…nun ja, da wurde es dann doch fast immer eine Hose.

Am besten, alles weg, was ich über ein Jahr nicht mehr getragen habe, was ich nur aufhebe, in der Hoffnung, irgendwann wieder reinzupassen…

Nummer 2: Weniger kaufen

Wenn wieder Platz im Schrank ist, ist die Verlockung groß, neues nachzukaufen. Haltet euch auf. Kauft nur Dinge, die ihr auch wirklich braucht. Dafür kann es auch mal teurer sein – lieber weniger und bessere Qualität, als eine erneute Sammlung von Krimskrams und Klamotten in euren Fächern.

Und vielleicht ist stattdessen ein Umbau sinnvoll. Ein Regal ist leer? Dann raus damit aus der Wohnung.

Nummer 3: Organisiere dich

DAS wird mein schwerster Punkt. Denn ich habe so viele Baustellen, hier als Grafiker, dort als Redakteur, hier als Blogger – ich muss definitiv eine bessere Organisation für meinen Tagesablauf finden – so, dass es mir möglich ist, abends ohne vollen Kopf mit meiner Familie zu verbringen. Ehrlich gesagt, hier suche ich noch nach einer guten Lösung…

Nummer 4: Nächste Schritte festlegen

Regale und Kleiderschrank sind aufgeräumt? Der Schreibtisch ordentlich? Dann weiter: Versicherungen, Newsletter, die digitale Welt. Accounts löschen, die ich nicht brauche, Newsletter, die ich nicht lese und Facebook-Gruppen, die mich kirre machen (oder vom arbeiten abhalten).

Nummer 5: Genießen und runterkommen

Ausgemistet, umdisponiert, sortiert und geordnet? Dann genieße ich den Moment. Ein leerer Schreibtisch tut der Seele gut, ebenso wie weniger Zeug. Und wenn ich merke, mensch, hier ist ja schon wieder alles so voll, dann fange ich einfach wieder von vorne an.

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