Kinderschuhe kaufen ist derzeit mein persönlicher Mount Everest. Was heißt „derzeit“ – inzwischen schon seit mindestens drei oder vier Jahren. Wo es früher mit Schuhgröße 23 bis 25 noch noch einfach war, Schuh anprobiert, Schuh passt, Schuh gekauft spielen heute viele Faktoren eine große Rolle – das Kind wird ja älter.
Problem 1 beim Kinderschuhe kaufen: Die Schuhgröße
Nein, die Schuhgröße meines Kindes ist nicht das Problem – möchte man meinen, aber offenbar haben Schuhhersteller beschlossen, Kindergrößen zum Problem zu machen und es zu halten wie die Hersteller von Mobiltelefonen: Meine Marke, mein Anschluss meine Größe.
Größe 32 ist also bei Viking anders als bei Asics anders als bei Naturino anders als bei adidas anders….und das geht immer so weiter. Größe 32 ist nicht überall die Gleiche.
Und hat das Kind zudem einen breiten Spann, hat das Kind Pech gehabt – her mit den Birkenstocks.
Dabei war ich so stolz, dass es meine fast 10jährige immerhin bis zu dieser Größe geschafft hat. Inzwischen wird sie hier von all Familienmitgliedern und den Töchtern meiner Freundinnen (die zwischen 5 und 7 Jahre alte sind) überholt. Ich kann also nix weitervererben. Auch keinen Fehlkauf, der passt ja niemandem mehr.
Problem 2 beim Kinderschuhe kaufen: Der Geschmack
Während ich farbenfrohe Sneakers liebe (auch an meinem Kind), hat der Nachwuch eher ein Faible für einfarbiges Schuhwerk. Aber grundsätzlich: Fast alles was ich vorschlage gefällt erst mal nicht. Alles was gefällt, gibt es dann nicht in ihrer Größe. Neulich haben wir unsägliche zwei Stunden in E I N E M Schuhladen verbracht und ungefähr jeden Schuh in ihrer Größe anprobiert. Sogar die, die sie dann gar nicht mal so schön fand.
Danach müssen wir uns nur noch auf einen möglichst schmerzfreien Kompromiss für beide einigen – sie muss sie tragen – ich muss sie sehen.
Problem 3 beim Kinderschuhe kaufen: Die Breite und alles andere und überhaupt
Haben wir die Hürde von Problem Nummer 2 überwunden und uns auf ein Paar Schuhe geeinigt, geht die Größensuche los. Größe 31: zu eng. Größe 32: zu groß. Ok. Nächster Schuh. Größe 31: Komme nicht rein Größe 32: zu eng. Größe 33: zu groß. WTF!?
Dieses Schema kann ich jetzt unendlich fortführen, zuzüglich dem Problem: Schuh passt, ist aber an den Seiten zu eng, zu unbequem. Oder sieht halt scheiße aus oder hat Schnürsenkel (!) oder die falsche Farbe oder drückt irgendwo. Neulich für den Teenager Schuhe bestellt, bei denen es sich anfühlt, als hätten sie am Fußballen eine Einlage…total unbequem zu laufen (ja, ich passe in seine Schuhgröße – er trägt 43, ich 41/42 – je nach Marke, haha!
Viking beispielsweise macht die allerbesten Schuhe, aber wirklich bequem findet die Chefin nur die Gummistiefel (in Größe 31), alle anderen (in Größe 32) sind zu groß, Größe 31 aber zu klein, aber eines haben alle gemeinsam, an den Seiten sind sie sehr eng für ihre Füße. Während ich die Erwachsenengrößen nicht wieder ausziehen mag – egal ob es sich um Sneaker, Wanderschuhe oder Gummistiefel von Viking handelt.
Asics? Größe 32 ist so klein, dass sie nicht mal ansatzweise in den Schuh hineinkommt. Weiter sind wir noch nicht gekommen. Und das ist meine Marke. Blind kann ich sie mir kaufen. 41,5 passt immer.
UGG haben wir auch in Größe 32, die sind leider so groß, dass sie beim gehen rausschlupft. Dabei sind die soooo cool! Uaaaaah!
Die besten Schuhe dieses Jahr: Sandalen aus dem Billo-Schuhladen bei uns um die Ecke – die hat sie getragen, bis sie abgefault sind (Füße und Schuhe waren nicht mehr voneinander zu unterscheiden). Ihre Adidas Sportschuhe, die sie seit über einem Jahr im Sportunterricht trägt – und die ihr immer noch passen. Und die Sneakers von Mini Rodini passten ebenfalls – sie wurden oft getragen und das sieht man auch:
Neulich in Schweden ging dann die Suche nach Winterschuhen los. Wir hatten gerade etwas Luft und da war ein Schuhladen. Also nutzen wir die Gunst der Stunde und gingen rein.
Anprobierte Schuhpaare: 16. Davon haben gepasst: 1. Das haben wir auch direkt gekauft – am liebsten hätte ich es in doppelter Ausführung mitgenommen. Das Paar Bikerboots muss jetzt also bitte den ganzen Winter halten – damit ich dann wieder umsteigen kann auf Sandalen. Allerdings steht noch ein Skiurlaub an, da braucht es noch mal eine Runde dickere Schuhe. Und das heißt: Wir vergrößern ihre Schuhsammlung an ungetragenen oder selten getragenen Schuhen. Die inzwischen fast größer ist als meine!
Wie ist das bei euch? Ist Kinderschuhe kaufen bei euch auch die Krätze? Vielleicht habt ihr ja auch die ein oder andere Anekdote…