Der Taxifahrer lachte, als ich ihm sagte, Berlin mit seinen knapp über drei Millionen Einwohnern sei die größte Stadt Deutschlands. Er lachte auch, als ich gefühlte hundertmal die imaginäre Bremse auf dem Beifahrersitz betätigte, weil vor uns einer die Spur wechselte, plötzlich ein Wasserverkäufer mitten auf der Autobahn stand oder unser Taxi immer weiter nach rechts Richtung Busfahrer driftete, weil mein Taxifahrer auf seinem Telefon nach einem englischen Wort suchte.
Das Autofahren funktioniert irgendwie genau so wie das Benutzen der öffentlichen Verkehrsmittel: Alle gleichzeitig rein und raus, aber keiner mault, ist unentspannt oder unhöflich. Der Blinker wird nur sporadisch genutzt, die Anderen merken schon, wenn ich die Spur wechsle. Es sieht irre aus, aber es scheint zu funktionieren. Ausser zu den Hauptverkehrszeiten. Dann sind alle Straßen überfüllt.
So viel könnte ich schreiben, aber ich kann meine Eindrücke derzeit kaum in Worte fassen, es würde nur ein buntes Durcheinander werden. Berlin ist ein Dorf und Istanbul ist groß, voll, viel, bunt, rasant, berauschend und die Vorstellung, wieder zurück ins kühle und – ja, leider – wesentlich unfreundlichere Deutschland zurückzukehren, macht mir gerade etwas zu schaffen. Aber mein Herz ist halt in Berlin, auch wenn ich ein Stück davon hier lassen werde. Und ich muss wiederkommen. Unbedingt!
Ich kann bisher vom ersten Gefühl her sagen: Diese Stadt ist unglaublich. Ich hatte ein paar Bedenken hierher zu reisen (und damit meine ich nicht die Unruhen auf dem Taksimplatz), so ganz ohne Mann und nur mit kleiner Tochter. Fremdes Land, fremde Sprache, was, wenn das schief geht.
Aber die Stadt hat uns sofort eingesogen. Für´s erste. Und ich bin gespannt, was da noch kommt! Mehr gibt´s bald.