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Woche 3 von vier – Den eigenen Stil finden

Wer Ordnung im Schrank haben will, die lange vorhält muss im Idealfall seinen eigenen Stil finden.

Mein Kleiderschrank ist jetzt zwar übersichtlich, aber irgendwie ist er auch weiterhin eine Katastrophe und so langsam verstehe ich auch, wie es kommt, dass sich ein ausgeräumter Kleiderschrank schneller wieder mit Schrott füllt, als einem lieb ist. In der letzten Woche hatte ich also Ordnung im Kleiderschrank auf der Fahne stehen. Ich habe eine Vielleicht-Schublade angelegt und sehr viel aussortiert. Einiges vom Aussortierten versuche ich gerade online zu verkaufen, aber wie nicht anders erwartet: Es geht schleppend. Es gibt einfach viel zu viele Klamotten überall, wer soll das schon alles weiter tragen.
Die Vielleicht-Schublade hat sich in der letzten Woche auch weiter und weiter geleert, meist schon nach der ersten Anprobe. An den Ärmeln zu kurz (WIESO sind mir eigentlich fast alle Ärmel zu kurz!? Wie kurz sind denn bitte die Arme derjenigen, die Model stehen für Kollektionen???), um den Bauch nicht schön oder das Material passt nicht. Also: Weg. Inzwischen sind nur noch Sommer- und Sportsachen in der Vielleicht-Schublade.

Mein Schrank ist aber weiterhin, wie oben genannt eine Katastrophe. Warum? Der Inhalt ist dunkelblau und schwarz. Und zwar für oben und unten. Beide Farben gelten eher als Basisfarben und gehören vielleicht mit etwas anderen Tönen kombiniert. Heute trage ich z.B. einen dunkelblauen Pullover zusammen mit einer dunkelblauen Hose. Die Blautöne treffen sich aber nicht ganz und vermutlich sehe ich aus wie ein Clown (interessanterweise fühle ich mich aber trotzdem wohl in beiden Teilen. Mir also erstmal egal.).

 

Den eigenen Stil finden – mit dem was da ist?

Ich habe mich nie besonders für Stil interessiert. Ich war immer die mit den Schlabberpullis und Hosen und den bunten Turnschuhen. Was ich dabei vernachlässigt habe: In gewisser Weise war das schon mein Stil. Ich war an meinen bunten Sneakern immer zu erkennen. Eine Art Markenzeichen also.
Stil sieht ja schließlich nicht nur gut aus, sondern irgendwie muss ich mich ja auch damit wohlfühlen. Und dazu gehören für mich keine hohen Schuhe.

Ich wüsste beispielsweise, dass ich NIEMALS mit Stilettos und Röcken glücklich werden würde. Zum einen habe ich es (mit Röcken) schon oft probiert, zum anderen fühle ich mich nicht wohl. Lieber trage ich das, was mir gefällt, ganz unabhängig davon, ob es gerade „in“ ist oder nicht. Schließlich ist Stil auch zeitlos und nun ja, mit einem dunkelblauen Pullover kann ich jetzt nicht so viel falsch  machen, den kann ich auch in fünf Jahren noch anziehen.

Mode ändert sich ständig und deswegen ist es – wie ich finde – gar nicht so leicht einen eigenen Stil zu finden und ihm dann auch treu zu bleiben.

Ich habe in den letzten zwei Wochen in einem Kleidertagebuch festgehalten was ich so anhabe und wie ich mich damit fühle. Definitiv ist mir eines leichter gefallen: Aufgrund der geringen Menge an Kleidung stehe ich nicht stundenlang ratlos vor dem Schrank. Ich bin schneller mit dem Anziehen. Und ich weiß, dass fast nur noch Sachen im Schrank sind, in denen ich mich wohl fühle und die passen. Damit habe ich schon mal einen großen Fortschritt gemacht. Ich habe neue Lieblingsteile entdeckt und weiß alte wieder sehr zu schätzen. Ich merke, welche Körperstellen ich lieber kaschieren würde und welche ich gern mehr zeigen würde. Ich habe festgestellt, dass ich finde, das die Schnitte bestimmter Marken grundsätzlich an mir ganz gut aussehen, während es bei anderen doch immer etwas auszusetzen gibt. Es gibt bestimmte Stoffe, die ich mehr mag als andere. Und das ich derzeit nur ein einziges Paar Schuhe trage (keine Sneakers übrigens :)).

Ich denke, je mehr ich mich in den nächsten Wochen noch damit auseinandersetze, welche Schnitte, Stoffe, Farben und Accessoires ich trage, desto eher habe ich die Chance einen Stil zu finden. Welche Kriterien müssen meine Klamotten grundsätzlich erfüllen? Ich brauche z.B. unbedingt Kleidung, die ich nicht mit der Hand waschen oder gar noch bügeln muss. Dazu bin ich zu faul. Es muss eben schnell gehen…

Ich kann also zumindest schon mal mit dem was da ist beginnen meinen eigenen Stil zu finden. Und klar, kann ich Dinge nachkaufen, mir fehlt z.B. definitiv ein helles Oberteil, das passt. Also eines mit langen Ärmeln. Witzigerweise hat die Ordnung-im-Schrank-Nummer bei mir folgenden Effekt: Derzeit trage ich viele helle Shirts (gern mit Streifen) und drüber eben noch eine dünne Strickjacke oder ähnliches. Und von meinem Kerl darf ich mir derzeit ständig anhören, dass ich neuerdings so viel jünger aussehe. Toll oder? 😍

Ungeschminkt und ungekämmt im Lieblingsshirt….

Den eigenen Stil finden – So könnte es gehen

Wie ich schon oben erwähnt habe: Mein Kleiderschrank ist noch recht finster. Schwarze und dunkelblaue Hosen. Dazu dunkelblaue Pullover. Maximal was grünes hat sich eingeschlichen. Dafür besitze ich helle Shirts. In gelb, mit pastellblauen Streifen oder schwarzen Streifen.

Wie finde ich jetzt meine Farbe? Ich bin kein Stilberater und habe daher beschlossen, dazu nicht so viel zu sagen, sondern das Wort hierfür eher an jemand anderen abzugeben. Es gibt jede Menge Lesestoff (siehe unten), der euch dabei helfen kann, eure Farben zu finden – und natürlich könnt ihr ja auch immer selber ausprobieren.

Ausserdem habe ich Saskia von Mummy Mag ebenfalls kurz nach ihrer Meinung gefragt. Sie ist für mich definitiv eine Ikone – ich liebe ihren Stil und wäre gern nur halb so mutig wie sie – ausserdem hat sie als Stilberaterin auch Ahnung von der Sache!

Liebe Saskia, ist es wichtig, seinen eigenen Farbtyp zu kennen?
Es ist in jedem Fall nicht schlecht, wenn man weiß was einem gut steht. Mehr braucht man nicht 😉

Kann ich meinen Farbtyp auch ohne großen Aufwand herausfinden?
Klar, am besten einfach ausprobieren würde ich sagen. Dabei kann man sich natürlich an den klassischen Typenklassifikationen orientieren.

Lohnt sich eine professionelle Stilberatung?
Wenn man noch nicht weiß was einem steht und sich unsicher fühlt in jedem Fall. Es geht dabei ja schließlich nicht nur um Farben…

Wusstest du schon immer, welchen Stil du hast?
Nein, das weiß ich ja bis heute nicht mal 😜
Naja ok, zumindest könnte ich ihn nicht so leicht beschreiben, wie mir der Griff danach fällt. Ich mache einfach. Und das ist schon immer so.

Ganz pauschal: Was würdest du Frauen bei der Kleiderwahl empfehlen?
Definitiv mehr Mut! – Zu Farben, Formen und dem Spaß an der ganzen Sache!

Wie viele Klamotten besitzt du ungefähr?
Ich gebe zu ich bin Jägerin und Sammlerin und habe mir in den letzten 25 Jahren einen kleinen Fundus zugelegt 😉
Und ich liebe es, dort alte Sachen rauszufischen und immer wieder anders zu tragen.

Wie Saskia sich kleidet, könnt ihr auf ihrem Instagramaccount Rockzipfel übrigens sehr gut nachverfolgen!

rockzipfel stil finden

Der Inhalt eines Kleiderschranks besteht meistens aus Grundfarben, die mit Stücken in Akzentfarben ergänzt wird. Also quasi schwarze Hosen und leuchtende Pullis. Oder andersrum. Oder große Ketten. Ringe. Bunte Schuhe…Grundfarben sind z.B. schwarz und blau oder auch braun, grau und beige. Die Akzentfarben können also natürlich knallig sein. Wenn dein Kleiderschrank weiterhin übersichtlich und minimalistisch bleiben soll, würde ich mir nicht zu viele Grundfarben aussuchen.

In meinem Fall ist das leicht: Blau. Schwarz. Diese beiden Farben sind die Farben, die in meinem Schrank am häufigsten auftauchen. Akzentfarben? Bei mir Fehlanzeige. Aber wenn ich sie gefunden habe, werde ich ihnen in Zukunft treu bleiben. Dafür schreibe ich jetzt also weiter fleissig in mein Kleidertagebuch und versuche, in den nächsten Monaten vielleicht auch noch eine richtige Akzentfarbe zu finden, die mir stehen könnte. Ich mag z.B. rot, blau, gelb. Ich mag keine nackte Haut, zumindest nicht zu viel davon. Auch auffällige Ketten und Ohrringe sind eher nicht so meins – dann lieber bunte Fingernägel. Und es ist ganz einfach: Alles was kaschiert werden soll, eher dezent halten und auch lockere Schnitte können da schon helfen. Das, was hervorgehoben werden soll kann gern Knallfarben tragen, enge Schnitte (oder weite Ausschnitte….) haben oder eben durch Accessoires hervorgehoben werden.

Bei all der Rumprobiererei: Immer dabei bleiben und das anziehen, was man selbst mag – nicht die anderen. Wenn du dich wohlfühlst, ist es schon gar nicht so verkehrt.

Ich werde – und das könnt ihr auch – weiter experimentieren und mich inspirieren lassen. Das Netz ist groß und die Range an Modeseiten und -zeitschriften ja auch. Was mag ich an den gespeicherten Modefotos? Die Kombi? Die Farbe?
Mit Sicherheit werde ich in den nächsten Monaten also noch mal das ein oder andere Teil nachkaufen. Aber bewusst. Und mit meiner vorhandenen Garderobe kombinieren. Idealerweise passt das Teil dann zu allem, ich fühle mich wohl und kann es immer wieder anziehen. Also: Los! Ausprobieren und wer möchte, kann sich die Styles ja auch in einem Board auf Pinterest sammeln oder ausschneiden und eine Collage bauen und sie ins Kleidertagebuch legen.

Den eigenen Stil finden – Lesestoff und Links

Die – wie ich finde – beste Farbberatung auf eigene Faust und alles zum Thema Draping
Ihr wollt euren Farbtyp rausfinden. Das geht z.B. mit einer Rettungsdecke (oder Alufolie und goldenem Bastelpapier)
Farbtyptest? Nun ja, kann man ja mal machen
Minimalismus trifft Kleidung – hier dreht sich alles um Ordnung im Kleiderschrank

Viel über Mode und Stil findet ihr auch bei der Modeflüsterin.
Das Kleiderschrank Projekt – auch hier wird ordentlich aufgeräumt
Einfach leben – nicht nur der Kleiderschrank hat ihr Ordnung, hier geht es generell um Minimalismus. Sehr inspirierendes Buch!
Und natürlich hat Google generell zum Thema Minimalismus jede Menge Blogs im Angebot

Den eigenen Stil finden – in wenigen Schritten
Ein Interview mit Anuschka Rees (Autorin von oben verlinktem Kleiderschrank Projekt Buch)

Den eigenen Stil finden – Fazit und To Do

Viele Wörter und immer noch keinen Stil gefunden? Auch in dieser Woche habt ihr wieder – wie ich – etwas zu tun.

  • Schreibe zusammen, was du magst, welche Stücke, Farben., Formen dir gefallen (und welche Kriterien deine Klamotten sonst noch erfüllen müssen – wie z.B. kein Bügeln)
  • Vielleicht findest du auch deinen Farbtyp raus (siehe Links)
  • Überlege dir, was du an dir und deinem Körper toll findest und eventuell betonen willst – und was willst du kaschieren?
  • Such dir im Netz ein paar Inspirationen für Klamotten raus. Probiere ausserdem weiter deinen Schrank durch und kombiniere neu.
  • Vielleicht findest du – wenn es dir so geht wie mir – ein Akzentfarben-Teil, das deine Garderobe ergänzt – alternativ kannst du es natürlich auch so machen wie ich und stattdessen Shirts anziehen, um nichts neues zu kaufen. Wird ja bald auch wieder warm…

 

 

 

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