Bangkok ist eine pulsierende Metropole. Die Stadt ist so groß, dass es fast unmöglich ist, sich nicht zu verlaufen. Seit diesem Jahr ist Bangkok touristisch auch wieder so voll wie vor der Pandemie. Zu sehen und zu erleben gibt es für alle etwas – und Kids kommen einfach mit.
Ich habe gelesen, dass es ab 2023 (Juni) eine Touristengebühr geben soll. Wer nach Thailand reist, zahlt zwischen 4 (Schiff, Landweg) und 8 (Flug) Euro bei Einreise. Ist zu verschmerzen, denke ich.
Mit Kindern in Bangkok
Ihr findet an dieser Stelle eine kleine Auswahl kinderfreundlicher Hotels in Bangkok. Grundsätzlich ist es ziemlich warm vor Ort und damit solltet ihr immer einige Kleinigkeiten bedenken:
– am besten einen leichten Reisebuggy dabei haben wenn die Touren mal länger werden sollen
– denkt an Getränke, in einer Thermoskanne bleiben sie auch den ganzen Tag kühl, aber es gibt auf den Märkten auch einiges durchzuprobieren. Aber Achtung: auch oder gerade Kindermägen müssen sich vielleicht erst ein bisschen umgewöhnen – frisch war das Essen mit ziemlicher Sicherheit. Wir waren drei Tage in Bangkok, da hat das Kind einen kompletten Tag durchgekotzt ;) (aber in jeder Apotheke gibt es Hilfe, superfreundliche Beratung und Medikamente)
– Sonnenhut und Sonnencreme sind unverzichtbar – denkt an luftig leichte Stoffe
– macht langsam und denkt an Pausen. Kinder brauchen keinen 10Stunden-Sightseeing-Tag
Bangkok Highlights – echt schön bei dir
Wat Paknam Phasi Charoen
Mein persönliches Highlight war definitiv der inzwischen nicht mehr ganz so neue große Buddha in Bangkok. 69 Meter ist er hoch und ich habe ihn aus dem Fenster unseres Hotels entdeckt und dachte: mensch, da muss ich hin. Auch die kleine Rakete hatte Spaß, da sich hier einiges an Menschen versammelt, um im Schatten auszuruhen, Mittag zu essen oder zu beten. Kinder inklusive – also konnte sie direkt mit Gleichaltrigen spielen und rumrennen.
Der Buddha selbst ist halt echt groß, daneben gibt’s ein kleines Museum und ein Stupa – und alles ist absolut sehenswert. Diese Farben sind einfach der Wahnsinn – es knallt. Und natürlich kommt die besondere Ausstrahlung von Tempeln dazu.
Hat allen wirklich gut gefallen – es war an einigen Stellen kühl und schattig.
Königspalast in Bangkok
Der Königspalast ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Früher (bis Mitte 20. Jh) haben hier auch die thailändischen Könige gewohnt. Die Anlage ist extrem weitläufig und wir haben definitiv nur einen Bruchteil dessen gesehen, was es so zu sehen gibt. Ich empfehle hier auf jeden Fall, für Kleinkinder einen Reisebuggy mitzunehmen.
Ihr findet auf dem gesamten Gelände mehr als 100 Gebäude, jede Menge Mosaiken, Figuren und goldene Details. Bisschen mega!
Wat Phra Kaeo
Ihr findet auf der Anlage des Palasts auch den wichtigsten Tempel des Landes. Er beinhaltet einen nur 75 cm großen Smaragdbuddha und ihr dürft ihn auch nicht fotografieren. Wir hatten bei unserem Besuch großes Glück, denn Anfang 2022 war es EXTREM leer – irre.
Beachtet bitte, dass ihr euch für einen Besuch im Tempel ordentlich anziehen müsst: Schultern, Knie und Dekolleté bleiben unter Stoff. Und natürlich müsst ihr überall eure Schuhe ausziehen (unser Kind hat sie irgendwann einfach gar nicht mehr angezogen – geht auch)
Wat Pho
Wenn wir schon bei den klassischen Sehenswürdigkeiten sind: Wat Pho, der älteste Tempel in Bangkok gehört natürlich auch dazu. In diesem Tempel findet ihr die 46 Meter lange und 15 Meter hohe Statue eines liegenden Buddha. Rundherum gibts jede Menge weitere Bilder von Buddha – wunderschön.
Der Tempel mit dem großen liegenden Buddha ist gleich neben dem Königspalast – es bietet sich also an, beides miteinander zu verbinden.
Wat Arun
Wie ich finde, der wirklich ALLERSCHÖNSTE Tempel in ganz Bangkok. Wenn ihr eigentlich nicht so viele Tempel gucken wollt: den hier nehmt ihr bitte mit! Es gibt viel zu entdecken und zu staunen. Der Tempel der Morgenröte ist unter anderem deswegen ein echtes Highlight, weil sämtliche Teile der Tempelanlage mit einem Mosaik aus buntem asiatischen Porzellan, Muscheln und Glasstückchen überzogen sind. Am Ende sieht es aus wie ein Blumenmuster. Kinder lieben die frei herumlaufenden Katzen und finden durchaus auch die Mosaikteilchen interessant. Kunst am Bau in ziemlich genial.
Übrigens: am tollsten sieht der Tempel nachts aus, wenn er beleuchtet ist. Am besten sieht man das von einer kleinen Bar gegenüber (das geht aber eher nur ohne Kids) aber es gibt auch diverse Restaurants, die man aufsuchen könnte – oder das ein oder andere Hotel. Ihr kommt dann auch mit dem Boot recht schnell über den Fluß.
Mahanakhon Skywalk
Nervenkitzel gefällig? Dann wäre der Mahanakon Skywalk auf jeden Fall was für euch – und bei euren Kids könnt ihr gleich mal testen, wie es um die Höhenangst steht ;-).
Wer ganz rauf fährt, landet bei 310 Metern auf der Aussichtsplattform aus Glas (78. Stock). Auch hier werden die Schuhe ausgezogen. Und wer noch mehr braucht, kann sich auf den „The Peak“ steigen. 314 Meter hoch. Die Belohnung: ein 360 Grad Rundumblick über Bangkok. Als Belohnung gäbe es auch Snacks und ein Getränk in einer der höchsten Rooftop-Bars Südostasiens.
Die online buchbaren Tickets kosten für Erwachsene knapp 23 Euro, für Kinder ab drei Jahren um die 7 Euro.
Sealife Bangkok
Ich wage zu behaupten, das Sealife in Bangkok ist für Kinder ein absolut unverzichtbares Highlight. Der Laden war auch voller als jeder von uns aufgesuchte Tempel. Die Artenvielfalt ist wirklich toll anzusehen und besonders toll ist natürlich der verglaste Gang. Und alles andere halt auch ;)
Chatuchak Market
Eigentlich ein wunderschöner Ort um shoppen zu gehen. Auf dem Chatuchak Market findet hier alles, Kleidung, Accessoires, Souvenirs in allen Preis- und Größenklassen, Haushaltskram, Möbel, Pflanzen…und noch vieles mehr. Eigentlich besteht der Chatuchak Market aus über 10.000 Ständen, die Pandemie hat allerdings ordentlich Kahlschlag betrieben und man kann nur hoffen, dass sich die Lage wieder erholt, wo sich die Einreise der Touristen wieder normalisiert hat.
Platinum Fashion Mall
Wer den Shoppingexcess braucht, in der Platinum Fashion Mall ist das auch möglich. Auf mehreren Stockwerken gibts einen Haufen kleiner Läden, in denen man günstig schöne und schreckliche Dinge kaufen könnte. Für unser Kleinkind war eines der oberen Stockwerke (nur Kinderklamotten und passende Accessoires) tatsächlich das Paradies.
Wir wurden zudem Besitzer eines neuen Koffers, weil unserer auf der Hinreise kaputt gegangen ist und wir uns nicht mehr sicher waren, ob er auch die Rückreise überlebt. Die Platinum Fashion Mall wird hauptsächlich von Einheimischen besucht. Auch asiatische Urlauber oder Expats aus China oder Japan sind hier zu finden. Als Europäer fällt man hier eher auf ;) – auch das Warenangebot richtet sich weniger an Touristen, sondern an asiatische Kundschaft. Das trifft sowohl beim Design als auch bei Konfektionsgrößen zu.
Chinatown
Ich liebe alles dort. Das Gewusel. Das Essen. Die Dinge, die es dort zu kaufen gibt (es ist fast alles billig und fast alles Plastik, aber es ist so lustig, das alles zu sehen – und es gibt Penisse in allen Größen und aus allen Materialien – auch wenn das nicht von Relevanz ist).
Auch in Chinatown gibt es einiges zu sehen. Wunderschön, aber für Kinder eher nur kurz bis mittelspannend: der Flower Market. Aber schön. Wirklich schön.
Sicher auch beeindruckend: Ein Haus aus dem 19. Jahrhundert. Das So Heng Tai Mansion steht im historischen Viertel Talat Noi und ist ein wahres Schmuckstück. Für alle, die kurz mal eine Ruhepause einlegen wollen. Für Kids wieder etwas spannender: der Krokodiltempel. Dort liegen in der Sonne vor dem Tempel einige größere und kleinere Krokodile rum und ihr könnt sie beobachten.
Alles im Schatten, deswegen geht es eine Weile gut. Steht auch dort: einer der – für mich – schönsten Tempel in Bangkok, der Wat Traimit ist so hell und licht und luftig und hat eine ganz besondere Ausstrahlung. Im Tempelinneren findet ihr eine große Buddhastatue – übrigens aus massivem Gold.
Ausserdem solltet ihr das Streetfood dort nicht verpassen. Alles unfassbar lecker. Also das, was wir probiert haben ;). Auch kinderfreundlich. Und mit etwas Glück findet ihr auch ein bisschen schöne Streetart.
Sternestreetfood bei Jay Fai
Wir dachten uns, das kann man auch mit Kleinkind machen, schließlich ist es Omelette (es gäbe auf der Karte aber noch was anderes zu essen). Jay Fai ist Ü70 und kocht wie eine Wahnsinnige in ihrem Streetfood-Restaurant an der Straßenecke. Ihr Krabbenomelette ist mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet.
Klingt alles super, aber dazu gehört auch: es gibt einen „Wartebereich“, der besteht aus etwa 6 Plastikstühlen. Hier wartet man schon eine ganze Weile und dann noch einmal am Tisch. Das Kleinkind wurde durchaus etwas unruhig vor Hunger und dem langen Stillgesitze. Am Ende hat sie dann die Nudeln dem Omelette vorgezogen.
Fazit: Ich hab das teuerste Omelette aller Zeiten gegessen.
Trader Vics
Wir haben es gewagt und sind einmal richtig schön essen gegangen. Mit Kleinkind. Im Trader Vics wurde (eventuell, vielleicht, wahrscheinlich) der echte und richtige Mai Tai erfunden. Tatsächlich schmeckt er mir auch nur dort, denn sonst halte ich Mai Tai für ein widerliches Gesöff. Aber auch genial: das Essen. Und gut essen muss der Mensch. Geht auch gut mit Kleinkind.
Grundsätzlich in Bangkok essen
Reis mit scharf ist nicht das Einzige, was ihr in Bangkok bekommt. Es gibt so eine irrsinnig große Auswahl an verschiedenem Food, dass euch die Ohren schlackern. Bedenkt nur: selbst wenn ihr etwas eigentlich scharfes nicht so scharf bestellt, brennt euch der Mund, weil das nicht so scharf immer noch mega scharf ist haha. Probiert aus, wonach euch ist und zur Not gibt es für den Magen hinterher jede Menge Mittelchen, die euch wieder auf den Damm (Darm) bringen. Ich finde, man muss nicht unbedingt das Insektenzeug und Skorpione am Spieß probieren, es gibt so viele anderes, wirklich fantastisches Streetfood, das nicht nur für Touristen angeschleppt wird.
Wer noch nie in Bangkok war, dem empfehle ich durchaus eine Foodtour. Die gibt es auch auf Deutsch und ihr werdet den ganzen Abend durch die Stadt begleitet und fallt am Ende froh und kugelrund ins Bett. Und wisst dann auch, was ihr die nächsten Tage unbedingt wieder probieren wollt – oder eben nicht.
Sich in Bangkok bewegen
Es lässt sich nicht alles zu Fuß erlaufen wie in kleineren Städten, denn die Sehenswürdigkeiten sind großflächig verteilt. Der Verkehr in Bangkok ist nicht wirklich der Knaller, einige Hauptverkehrsadern sind eine einzige Katastrophe. Auch dann, wenn ihr nur zu Fuß über eine Ampel gehen wollt. Es ist Irrsinn. Wirklich.
Die in meinen Augen beiden besten Optionen sind zum einen die App Grab und TukTuks. Über Grab könnt ihr digital und schnell einen Fahrer ordern und der Preis wird vorher festgelegt – es erwarten euch also keine bösen Überraschungen bei der Bezahlung. Auch mit dem TukTuk verhandelt ihr den Preis vorher und Kids lieben das holprige Gefahre mit dem durchaus unbequemen Fahrzeug. Ein Taxi empfehle ich nicht wirklich, weil es hinterher oftmals doch noch Diskussionen über den Fahrpreis gibt.
An einigen Stellen gibt es auch eine U-Bahn-Linie (MRT) und den überirdischen Skytrain. Aber die fahren eben nicht überall ab und auch nicht überall hin. Deswegen ist es wirklich unerlässlich vorher zu checken, was man wirklich unbedingt sehen will, um sich in der Nähe ein gutes Hotel zu buchen.
Dann wäre da noch die Fähre. Man springt während der Fahrt auf und ab und fährt viel mit den Einheimischen durch die Gegend. Die Fähren sind fast immer überfüllt (ich habe sie aber während Corona auch schon seeeeehr leer erlebt – das war toll).
Die Fähre ist schnell (weil kein Stau) und sehr günstig (weil keine Touriattraktion). Für Kinder auch ein echtes Highlight. Würde ich immer wieder machen.
Stadtteile in Bangkok
Bangkok ist groß, wissen wir alle. Insgesamt besteht die Hauptstadt Thailands aus 50 Stadtteilen – auch wenn wir als Touristen nur einen Bruchteil davon sehen. Folgende Stadtteile sind also für dich eher interessant:
Sukhumvit
Es gibt dort eine unfassbar große Zahl an Hotels (weil Hotelviertel) und die riesengroße Sukhumvit Road. Dort findet ihr auch eine Vielzahl an Geschäften, Restaurants und Einkaufszentren sind auch da. Außerdem findet ihr einiges an Kneipen und Bars rund um die Soi 11. Wir waren hier mal in einem interessanten Restaurant: Cabbages & Condomes. War gar nicht so schlecht. Und gibt es dort vielleicht auch, weil in der Nähe auch gleich das Rotlichtviertel wartet.
Siam
Shopping verbinde ich mit dem Stadtteil Siam. Hier gibt’s dann sowas wie das MBK Center und direkt gegenüber findet ihr auch die Siam Paragon und sie ist RIESIG. Und teuer. Die Skytrainhaltestelle ist auch da und insgesamt könnte man sich von dort direkt das verrückte Straßentreiben ansehen.
Altstadt/Banglamphu
In der Altstadt findet ihr den Königspalast und einige der berühmtesten Tempel der Stadt. Die Altstadt ist ein ziemlicher Kontrast zum modernen Bangkok. Auch die Khao San Road ist dort zu finden – kann man mal machen, kann man aber auch lassen. Zumindest mit Kindern ist das eher nichts. Aber rundherum ist es auch schön und hoffentlich erholt sich die Lage auch dort wieder (Januar 2022 war die Straße tot und rundrum sowieso).
Chinatown
Oben schon genannt, Chinatown sollte auf jeden Fall auf der Liste stehen. Abends wenn alles leuchtet und glitzert ist es noch schöner.
Silom
Hier sind wir beim letzten Mal untergekommen. Es finden sich hier viele Hotels und alle haben sie eigene schöne Skybars. Mit Blick auf den Lumpini-Park ist das ein echtes Highlight.
Und was ist sonst noch wichtig für eine Reise mit Kids nach Bangkok?
Mit Kindern würde ich immer eher auf häufige Umstiege bei einem Langstreckenflug verzichten. Es gilt zu recherchieren und das im besten Fall rechtzeitig. Dann findet ihr immer mal das ein oder andere Schnäppchen. Ihr kommt entspannter an und auch wichtig: entspannter nach Hause. Versucht Flüge zu finden, die kurze Umstiegszeiten haben, niemand will 13 Stunden irgendwo mit Kindern rumsitzen, schon gar nicht um 4 Uhr morgens.
Habt ein paar Medikamente dabei – wir hätten hier ne ganz ausführliche Reiseapotheke für euch – und denkt an Sonnencreme und kauft euch vor Ort Mückenspray.
Wenn ihr Sehenswürdigkeiten sehen wollt denkt dran: Es ist heiß, auch schon morgens. Kinder schaffen nur ein gewisses Pensum. Soll heißen: überfordert euch nicht. Hat das Kind schlehte Laune, habt ihr sie auch bald.
