Es ist soweit: Wir sind gemeinsam allein zu Haus. Schulen und Kitas machen dicht und wir verbringen die Zeit damit, im Minutentakt Corona-News auszutauschen und unsere Kinder davon abzuhalten, auf unseren Tastaturen herumzuhacken. Die Kita hat schon vorsorglich zu gemacht, die Firma meines Mannes zum größten Teil auf Homeoffice umgestellt und ich bin ja schon lange im Homeoffice. Jetzt folgen quasi sowas wie zweite Sommerferien: 5 Wochen keine Schule – was so natürlich nicht ganz stimmt, Unterricht haben die Kids der Schule meiner Tochter nämlich trotzdem, nur eben nicht im Klassenraum. Und 5 Wochen keine Kita. Fürs Erste.
Es braucht also Beschäftigung – ohne Massenansammlungen. Wir verordnen uns quasi jetzt schon Quarantäne mit Frischluft.
Ich habe jetzt schon eine Weile gesammelt, Dinge, die man als Erwachsener zum größten Teil zuhause tun kann oder mit seinen Kindern in klein, mittel und größer. Vielleicht ist ja auch für euch die ein oder andere Inspiration dabei – je nachdem, was eure Kinder gerne machen. Viele Blogs haben sich wunderbare Gedanken gemacht und die Links zu den Ideen findet ihr weiter unten.
Homeoffice Für Eltern / Erwachsene
1. Je nachdem in welcher Situation steckt: Als Eltern einen Stundenplan schreiben. Wer kümmert sich wann um die Kinder und wer kann in dieser Zeit arbeiten. Und auch für Menschen ohne Kinder hilft so ein Stundenplan sicher dabei, sich an irgendetwas festzuhalten.
Mehr dazu bei Welt (Plus-Artikel)
2. Vielleicht ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt dafür: Die Finanzen mal richtig ordnen. Wo gebe ich was aus, was kann ich verändern und wo kann ich im Zweifel zukünftig was (oder mehr) zurücklegen. Hier findet ihr z.B. einen Siebentagesplan.
3. Steuer schon fertig? Irgendwas ist ja immer. Vielleicht ist jetzt der Moment, das irgendwas zu erledigen. Ich bin zum Beispiel gerade auf Lexware umgestiegen, da gäbe es noch sehr viel einzurichten…
4. Geht auch noch weiter: Einfach mal was zum Thema Finanzen lesen. Ein paar Bücher zum Thema gibt es bei Madame Moneypenny, die sich insbesondere mit dem Thema für Frauen auseinandersetzen.
5. Statt das Museum vor Ort zu besuchen, weil es ja geschlossen hat: Es gibt auch Museen, die virtuelle Museumstouren anbieten. Eine Zusammenfassung findet ihr zum Beispiel bei Travel and Leisure. Auch deutsche Museen bieten Rundgänge an, zum Beispiel das Deutsche Museum in München, das Bode Museum in Berlin. Auch bei Omnia 360 bieten sich einige Rundgänge durch Museen und andere Kulturgüter (z.B. den Louvre) an.
6. Handlettering lernen. Wollte ich auch schon lange, fürchte aber, mit Kleinkind könnte das eine schwierige Kiste werden. Die kleine Rakete malt zwar auch schon gerne (dafür haben wir Malinos angeschafft, die sind zumindest abwaschbar), aber favorisiert statt Papier eher Boden, Schränke und Gesicht.
7. Einen Onlinekurs buchen. Eine große Auswahl zu wirklich jedem Thema gibt es zum Beispiel bei Skillshare und udemy. Für Mütter empfehle ich Clickin Moms, eine schöne Community rund ums Fotografieren. Wer sich anmeldet kriegt freien Zugang zu immensem Fotografenwissen rund ums Thema Kinder- und Familienfotografie.
Noch mehr Onlinekurse?
Zum Beispiel bei minimenschlein rund ums Thema Medienkompetenz für jüngere und ältere Kinder oder den Onlinekurs über richtig gutes Bloggen bei meine Svenja oder alternativ nochmal: Einfach fotografieren lernen. Und weil wir oben über Finanzen gesprochen hatten, hier noch drei Kurse rund ums Geld für Frauen. Von Madame Moneypenny, der Geldfrau und von fortunalista. Oder wie wäre es damit: Können auch ältere Kinder schon mitmachen: 10 Finger System lernen. Geht auch kostenlos. Ich habs in der Schule noch zusammen mit Steno gelernt und bin bis heute sehr dankbar darüber.
7. Meditieren lernen. Steht schon sehr lange auf meiner Liste, ich würde natürlich gern rausfinden, ob Meditation das Richtige für mich ist.
8. Sport und Yoga machen. Mit oder ohne Kinder. Mit einem Onlinekurs, zum Beispiel Yogaeasy, Gymondo oder whatever. Viele Angebote findet ihr auch auf Youtube. Und die großen Kinder können entweder mitmachen oder kurz auf die Kleinen aufpassen ;) – wer eine Switch hat, kann natürlich auch vor der Glotze sporteln und spielen.
9. Diverse Probeabos ausprobieren. Vom Spiegel, der SZ, der FAZ, bei Readly oder wo auch immer ihr wollt. Plus ist ja überall. Nur im besten Fall solltet ihr nicht vergessen zu kündigen, es sei denn, ihr wollt es weiter nutzen.
10. Ein (oder mehrere) Buch/Bücher lesen. Ist ja auch wieder so eine Sache mit der Zeit, sind die Kinder nicht mehr ganz so klein, bleibt eigentlich kaum Zeit zum Lesen. Deswegen ist meine Liste inzwischen schon sehr lang. Aber ein paar Vorschläge habe ich trotzdem:
Juli Zeh – Unterleuten (ich habe in der Schwangerschaft damit angefangen und es nie fertig geschafft)
Nils Straatmann – Auf den Spuren Jesu (mega! Ich hatte hier schon drüber geschrieben)
Von Nora Imlau gleich zwei: Du bist anders, du bist gut und So viel Freude, so viel Wut.
Das neue Buch von Tom Hillenbrand – Qube. Ich trage es seit Tagen mit mir herum und habe noch keine Seite geschafft…
Hans Kammerlander – Seven Second Summits (steht hier noch OVP)
Martin Suter – Allmen und die Erotik (auch noch OVP
Margarete Stokowski – Untenrum frei
Und das ist nur ein Bruchteil dessen, was noch auf meiner Wunschliste steht.
11. Gut, wenn es mit dem Lesen nicht klappt, vielleicht ja mit einem Hörbuch. Da gibt es zum Beispiel eine ganze Reihe auf Spotify anzuhören oder natürlich auch über Audible (Probeabo!) – Alternativ halt: Podcasts. Damit müsste ich mich allerdings erst anfreunden.
12. Digital Detox! Gerade in Zeiten wie jetzt, wo es jede Stunde neue Meldungen gibt, schadet eine Auszeit gar nichts. Entweder einfach so oder, wer das nicht schafft, sperrt sich aus. Apps gibt es schließlich für alles, auch fürs Detox: Offtime zum Beispiel, Screentime, Digital Detox und viele mehr.
13. Wenn die Kids im Bett sind, lässt sich auch ein Film nach dem anderen gucken (falls man das noch schafft).
Da wären einige Highlights für die man vielleicht nie Zeit gefunden hat oder Neuerscheinungen. Auf Netflix stehen auf meiner Watchlist zum Beispiel noch folgende Filme:
The Irishman
BIrd Box
Okja
Call Me by Your Name
The Revenant
Hidden Figures
Victoria
gesehen habe ich bereits und kann sie euch nur nahe legen:
Marriage Story
Der Vorleser
Still Alice: Mein Leben ohne mich
The Nice Guys
Der Hunderjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
Interstellar
Gravity
Looper
District 9
Das Schicksal ist ein mieser Verräter
Besser geht’s nicht
Gone Girl
Zuhause mit Kindern – alles gegen Langeweile
1. Kuchen backen. In fünf Wochen ließen sich jede Menge Kuchen selber backen. Bei einfach Malene findet ihr 13 Kuchen samt Rezept in einem Beitrag.
2. Bietet sich vielleicht auch an: Der Frühjahrsputz. Ist ja wieder so weit. Klitzekleine, nicht ernstzunehmende Arbeiten können auch schon die Kleinsten übernehmen, z.B. auf dem Saugroboter durch die Wohnung fahren, den Besen selbst schwingen oder mit einem Lappen herumwischen. Klappt bei uns zumindest ganz gut und bringt Zeit gut herum. Die größeren Kinder lassen sich da natürlich auch zum Spülmaschine ausräumen, Müll runterbringen oder Staubsaugen einbinden.
3. In Leipzig fällt die Buchmesse aus, der Kinder- und Jugendverlag Mixtvision hat sich stattdessen einfach was anderes überlegt: Lesen statt Leipzig. Auf ihrem Instakanal stellen sie seit Tagen ihre Neuerscheinungen für Kinder und Jugendliche als Video vor – eine wunderbare Idee für das nächste Buch. Sind ja immerhin viele Wochen zu überbrücken.
4. Für den Fall, dass eure Kinder nicht sowieso von Schule und Lehrkräften mit Material ausgestattet werden, könnt ihr natürlich auch selbständig Homeschooling betreiben. So ziemlich jeder Lehrer hat eine Mailadresse oder eine Telefonnummer. Ihr könnt absprechen, was die Kids lernen sollen und hier gibt es ein paar schöne Tipps, damit es auch nicht zu blöd wird – also mit Glück. Haha.
5. Familienfilme an: Klar, dass auch Kinder Filme gucken wollen und dürfen. Die Auswahl auf Netflix und Amazon Prime ist riesengroß. Und ich denke, jeder findet hier seine Favoriten. Wie wäre es, den Kindern mal die Klassiker der eigenen Kindheit vorzuführen. Ältere Kinder können natürlich eigene Vorschläge machen – so wird es sicherlich ein buntes Kinoprogramm…
Auch hier dürfen natürlich ein paar Filmtips für die Kleineren nicht fehlen.
Auf Netflix z.B.
Die Monster AG
Drachenzähmen leicht gemacht
Mein Nachbar Totoro
Mary Poppins
6. In den Wald geht immer – es sei denn, ihr steht unter Quarantäne. Haltet Abstand zu anderen, meidet Spielplätze, aber der Wald ist gut für’s Gehirn, das Herz und die Laune. Zudem verläuft sich da auch die Masse an Menschen und läuft man sich doch über den Weg, kann man sich weit genug aus dem Weg gehen. Gleichzeitig könnt ihr Stöcke, Steine, Blumen und anderes Grünzeug sammeln und im Anschluss zuhause die Bastelstunde (Yay) einläuten. Blumen kann man z.B. pressen. Steine bemalen. Blätter trocknen oder zerknüllen (ja, Kleinkinder halt).
7. Basteln kann man auch mit alltäglichen Dingen. Das in meinen Augen schönste und beste Bastelblog ist das von Natalie aus Zürich. Seit Jahren sammelt sie viele tolle Ideen und Buchtipps. Und auch hier hatten wir schon das Vergnügen: z.b. mit selbstgemachten Kreiseln, Dinoeiern und einer Murmelbahn.
Eine weitere gute Adresse für Bastelideen ist natürlich wlkmndys und hier findet ihr natürlich auch einige Ideen. Weil wir gerade ausserdem alle Schnullerketten verloren, verlegt oder in der Kita vergessen haben, haben wir uns noch welche gebastelt. Das können auch die großen Geschwister erledigen.
8. Mal wieder Gesellschaftsspiele spielen. Da wäre ja eine große Auswahl vorhanden. Wir haben eine ganze Menge davon hier, für zwei und mehr Personen.
Für kleine Kinder unter zwei Jahren
Ganz ehrlich, ich habe im Netz für jetzt ganz viele Tipps in jede Richtung für Kinder finden könnten. Ein großes Manko war aber: so ziemlich alles betraf Kinder ab zwei, eher drei Jahren. Fand ich also ziemlich scheiße, weil: mein Kind ist halt eineinhalb. Es läuft und spielt und ist zwar unter zwei, aber irgendwie ja doch schon vollständig zusammengebaut und meistens eher an und sehr aktiv, denn aus und lethargisch. Deswegen brauche ich also auch ein paar Ideen für die ganz kleinen. Ich habe gesucht und überlegt und hier sind sie.
1. Baden. Unsere liebt die Planscherei, damit kriegen wir auf jeden Fall schon mal einen guten Teil des Tages rum. Geht natürlich nicht jeden Tag, aber ab und an…
2. die abgeschwächte Version von Baden: Planschen. Eine flache Schüssel (z.B. diese Ikeadinger) voll mit Wasser und Spielzeug und schon sitzt sie da eine Weile dran und beschäftigt sich selbst.
3. Bunte Magnete an großem Kühlschrank – das geht bei uns super. Hat schon bei der kleinen Chefin funktioniert, deswegen haben wir jetzt wieder Magnetkühlschranktiere. Wobei es auch stinknormale Magnete (in angemessener Größe!) tun, die hin und her geschoben werden. Kein Kühlschrank mit Magnetfläche parat? Dann hilft auch eine Magnettafel oder Magnetfarbe an der Wand.
4. Grundsätzlich ist alles gut, was irgendwie Sauerei macht. Luftballons in Farbe tunken zum Beispiel oder eben mit Stiften überall hinschmieren, leere Deoroller mit Farbe füllen, mit Kartoffeln stempeln, mit Rasierschaum (gefärbt) in der Wanne malen und so weiter…. Muss man mögen und Platz für haben. Pinterest ist auf jeden Fall auch hier eine gute Inspirationsquelle
5. Auch eine schöne Beschäftigung: Ein Activity Board. Das kann man wunderbar selbermachen, fehlen sollte dabei auf keinen Fall der Fidget Spinner.
6. Läuft bei uns: In der Küche helfen. Die Rakete hat ja ihren eigenen Stuhl und kann so Papa schon beim Kochen helfen. Da werden Kartoffelschalen von A nach B sortiert oder auch Rosenkohl und Eier herumgetragen. Tisch decken geht auch schon. Und das Tolle: Sie machen es wirklich noch gern.
7. Apps für kleine Kinder unter zwei Jahren – jaja, kann man sich streiten, aber ey, es sind sechs Wochen. Ein paar Vorschläge:
Die Apps von Deine laute Welt. Gibt es leider nur für Apple-Geräte.
Tiergeräusche gehen immer und es gibt eine ganze Auswahl guter und weniger guter Apps rund ums Thema.
Apps von WoodieHoo – eher durch Zufall drauf gestoßen WoodieHoo bietet verschiedene Apps für Kinder an, unter anderem auch eine Geburtstagsfeier-App. Können die Kleinen natürlich noch nicht bedienen, aber gucken gerne zu: die kleine Rakete rastet total aus, wenn man die Pinata haut. Also vielleicht: ausprobieren.
Toggolino – hier wird gespielt oder Videos z.B. von Peppa Wutz oder Paw Patrol geguckt. Einzig was wirklich nervt: die Werbung. Müsste echt nicht sein und wer Kinder hat, die auf’s Telefon tatschen: dann fängt die Werbung nochmal von vorn an.
8. Filme und Serien für die ganz kleinen findet ihr auf Amazon Prime in einer großen Auswahl. Z.B. jede Menge Staffeln der Teletubbies und Mascha und der Bär. Gibt es natürlich zum Teil auch auf Youtube, aber auf der sicheren Seite seid ihr inhaltlich definitiv bei den Bezahlangeboten.
9. Rituale ändern! Vielleicht ist jetzt auch der perfekte Moment, um Rituale anzupassen oder zu ändern. Das Kind soll endlich ins eigene Bett umziehen? Nachts durchschlafen? Mitten in der Nacht kein Fläschchen mehr brauchen? Dann ist jetzt eventuell der Moment, Dinge zu ändern, denn selbst wenn die Nacht eine harte wird, muss man im Zweifel am nächsten Tag nicht so viel machen, schlicht: weil es mit Kindern gar nicht möglich ist.
Noch mehr Ideen für zuhause aus dem Netz
Zuallererst möchte ich direkt eine Facebookgruppe verlinken. Hier werden viele schöne Ideen für Kinder gepostet, die jetzt erstmal zuhause sind. Für jedes Alter ist was dabei.
Gesammelte Ideen gegen Langeweile zuhause findet ihr unter anderem bei Moms Blog, Einer schreit immer, Little Years und Supermom Berlin. Ausserdem habe ich direkt noch einen Beitrag für Beschäftigungsideen für Kinder unter drei Jahren zusammengesammelt.
Tipps, was ihr mit Kindern draussen, abseits vom Spielplatz, unternehmen könnt, findet ihr bei A Daily Travelmate.
Wir werden mal sehen, die Schule der Großen hat bisher klare Vorgaben gemacht, die sich aktuell kaum vom normalen Schulalltag unterscheiden (Schule von 8 bis 15 Uhr – wtf! Echt!) – mehr Alltag braucht man da schon gar nicht mehr…
Wie es mir als Selbständiger damit gehen wird, ich will gerade gar nicht darüber nachdenken. Noch habe ich ein paar offene Rechnungen, allerdings bin ich natürlich meist die letzte in der Kette. Und vielen macht diese Krise wirtschaftlich jetzt schon ganz schön zu schaffen. Also: Augen zu und durch!