Familienurlaub ist was Schönes. Aber auch der ist verfluchterweise irgendwann vorbei. So geht´s auch für uns auf die Heimreise. All den Kram wieder in Kisten und Taschen verpacken, das Zelt leer räumen, dem Strand noch ein letztes Mal winken und schon sind wir wieder auf dem Weg zur Fähre. Denn wir müssen ja wieder von der Insel runter. Diesmal keine Nachtfahrt, stattdessen soll es am späten Nachmittag los gehen, aber es zieht sich. Und die Fähre verlässt die Insel mit einer Stunde Verspätung.
Super: Auf der Fähre wird der Pool geöffnet, die Kinder verschmerzen die Abfahrt so wesentlich besser und für uns gibt´s Liegestühle an Deck, die wir mit etwas Glück ergattern konnten. Man muss wissen: In den Bauch der Moby Fähre passen etwa 500 Autos, in diesen Autos sitzen meist mehr als zwei Personen und die Liegestühle an Deck sind begrenzt und so fühle ich mich ein bisschen wie bei „Reise nach Jerusalem“. Musik aus, alle rennen auf die gefühlten fünf Liegestühle zu. Warum auch immer, eine nette Omi bietet mir ihren mit einer Tasche reservierten weiteren Liegestuhl an, neben dem ist plötzlich noch ein Zweiter frei.
Den restlichen Nachmittag braten wir uns also noch einmal in der Sonne.
Wer hätte gedacht, dass es das letzte Mal für diesen Familienurlaub sein würde, dass ich die Sonne sehe!
Am Abend wird es auf Deck dann doch ganz schön zapfig (kühl), der Wind ist nicht ohne und ich habe ausserdem langsam Hunger. Verschiedene Restaurants und Bars bieten auf dem Schiff alles an. Pizza, Snacks, ein Kinderrestaurant und eines a la Carte. Haben wir ausprobiert. Und ey, ich fotorgrafiere ja eigentlich kein Essen, aber in diesem Restaurant auf dieser Fähre gab es eine Sachertorte! Mitten in Italien. Sah zwar nicht so aus, aber egal, Sachertorte:
Später dann wieder der Stau vor den Garagen. Weder vor, noch zurück, quengelnde müde Kinder und dann ein Anruf des Hotelportals, auf dem wir unser Bed & Breakfest gebucht hatten: Wann wir ankommen würden, denn der Betreiber möchte gern nach Hause. Ups! Also aufgeklärt, Verspätung, hoffen auf halb12, alles klar, sie meldet sich. Hat sie auch, leider waren wir bereits im Schiffsbauch: Kein Empfang.
Die Ankunft zoooooog sich ewig in die Länge und wir hatten noch etwa 30 Minuten Fahrt vom Fährhafen in Livorno nach Pisa vor uns. Gegen halb1 erreichten wir das Bed & Breakfast: Keiner mehr da. Vier müde Menschen standen im Regen (ja, im Regen!!!) und versuchten den Betreiber zu erreichen, der offenbar schon tief und fest vor sich hin ratzte.
Lange Rede, kurzer Sinn: In dieser Nacht nach einigen Telefonaten und Abklappern anderer Hotels das Bed & Breakfast und ein weiteres Hotel (in dem wir zu Viert ein Einzelzimmer mit 90cmBett und ein Doppelzimmer mit einem 1,40 Meter Bett zur Verfügung hatten) gezahlt und um 2Â endlich das Licht ausgeschaltet, in der Hoffnung, morgen würde das Wetter sicher wieder besser.
Wurde es nicht, aber für ein Foto vom schiefen Turm hat sich die Wolkendecke trotzdem kurz mal zur Seite gerückt. Jetzt aber los auf die Autobahn, zu unserer letzten Station, nach Garmisch!
Wir hatten unfassbares Glück: Kein Stau, kein stockender Verkehr, immer nur: freie Fahrt durch graue Landschaft. Um so mehr freute ich mich jetzt auf unseren letzten Stop, das Dorint Sporthotel in Garmisch Partenkirchen! Hier war man so freundlich uns vier für eine Nacht unterzubringen. Nach Zelt, Autositzen und Fußboden war das eine Wohltat! Wunderschöne urige und komfortable Zimmer mit Blick auf die Berge (ich gehör halt irgendwie doch hierher) und Brezn und Obazda direkt auf dem Zimmer.
Nicht weit weg: Die Partnachklamm. Schloss Neuschwanstein. Die Olympiasprungschanze. Und natürlich die Zugspitze. Um nur einige der Sehenswürdigkeiten zu nennen. Wir haben uns diesmal aber einfach gar nichts angesehen. Stattdessen haben wir den Nachmittag in Sauna und Whirlpool verbracht (war das gut), uns in unserem riesigen Zimmer ausgeruht und uns am Abend im urigen Restaurant mit hervorragendem Essen den Bauch vollgeschlagen. Und Bier! Bayerisches Bier! Lacht mit aus, aber nach drei Wochen Sand und Gaskocher…
Defintiv, das Dorint hat uns das heimkommen noch einmal ordentlich erleichtert. Leider haben wir viel zu wenig davon gesehen, ich bin aber überzeugt, gerade für Wintersportler ist das Angebot hier perfekt. Ob man nun bereits als Pistenprofi zählt oder die Bretter, die die Welt bedeuten, zum ersten Mal besteigen möchte, hier ist der richtige Ort dafür.
Unsere letzte Nacht in Garmisch war leider viel zu schnell vorbei. Uns graute ein wenig vor den restlichen 700 Kilometern, ist diese Strecke doch bekannt für ihre Staus zum Ferienende. Aber wie schon den ganzen Urlaub: Nichts. Kein Stau! Wunderbares durchkommen bis nach Berlin. Und als wir über die Stadtautobahn Richtung nach Hause fuhren, spürte ich es dann doch wieder im Magen: Der Familienurlaub ist zu Ende. Aber ich bin zu Hause!
An dieser Stelle muss ich mich bei ganz vielen bedanken:
Bei ENIT, die uns nach Kräften bei unserer Reiseplanung unterstützt haben, beim Hotel Broglia und Moby Lines und natürlich beim Dorint Sporthotel in GAP und der Zugspitzarena.
Danke auch für die Ausstattung an Samsung, name-it, Littlepieces und finside.