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Die Packliste für die Reiseapotheke für Familien

Mit der zunehmenden Entfernung der Reiseziele steigt auch die Anforderung an die Reiseapotheke. Packe ich für die Ostsee maximal Kopfschmerztabletten, Mücken- und Sonnenschutz ein, so sieht meine Checkliste für eine optimale Reiseapotheke bei Trekkingtouren in Thailand oder einer Jeep-Safari in Südafrika ganz anders aus. Damit Familien mit Kindern auf Reisen von unseren Erfahrungen lernen können, haben wir eine kleine Packliste für eine Reiseapotheke für Familien zusammengestellt. Ausgangspunkt sind die Vorbereitungen für unseren dreiwöchigen Thailand-Urlaub. Uns ist klar, das jede Familie anders reist und das vieles davon am Ende – glücklicherweise – ungenutzt wieder mit nach Hause kommt. Sollte dennoch mal was sein, hilft euch unsere Liste der wichtigsten Dinge auf jeden Fall.

Warum unterscheidet sich die Reiseapotheke von der zuhause?

Faktoren wie Zeitverschiebung, lange Flüge, eiskalte Klimaanlagen im Wechsel mit heißen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit und nicht gewohntes Essen irritieren und belasten unseren Körper. Das Immunsystem muss mit Viren und Bakterien zurechtkommen, die es nicht kennt. Die hygienischen Zustände können uns dann den Rest geben. Darauf müssen wir vorbereitet sein.

Was gehört in die Reiseapotheke?

Gibt es Medikamente, die immer eingenommen werden müssen, sind diese vorsichtshalber aus Deutschland mitzuführen. Eine entsprechende Bescheinigung über diese Notwendigkeit kann bei der Einreise in das fremde Land die Einfuhr erleichtern. Du weißt im Zweifel nicht, wie der Markenname Deines Medikaments lautet, ob die Dosierung passt oder das Medikament überhaupt verfügbar ist.

Antibiotikum

Dieser Punkt ist für Fernreisende nicht ganz unwichtig. Ist man abseits der Zivilisation, können im Ernstfall die Tabletten die Transportfähigkeit wieder herstellen. Am besten mit dem Hausarzt besprechen, der kann dann spezielle Präparate verschreiben. Saft und Pulver sind eher ungeeignet, da sie hitze- und feuchtempfindlich sind.

Mittel gegen Erkältung

Alleine schon der Gedanke an einen langen Flug sorgt schon bei einigen von uns für Halsschmerzen. Trockene, kalte Luft aus Klimaanlagen ist wohl die häufigste Ursache für Erkältungsbeschwerden im Urlaub. Wir setzen auf Dorithricin Halstabletten, die das schnell wieder in den Griff kriegen. Aber auch Salzwasser-Nasenspray im Flieger oder Hotelzimmer schont und befeuchtet die Nasenschleimhäute und beugt Schnupfen vor.
Ist man erkältet und muss fliegen hilft pharmazeutisches Nasenspray. Es sorgt für das Abschwellen der Nasenschleimhäute und erleichtert damit den Druckausgleich im Ohr. Zuckerfreie Lutschbonbons während Start und Landung im Mund helfen zusätzlich.

Ohrenprobleme

Aus eigener Erfahrung wissen wir, baden im Pool macht Spaß. Und kann im schlechtesten Fall zu Ohreninfektionen führen. Nasentropfen oder -sprays auf Basis von Xylometazolin wirken abschwellend auf die Eustachische Röhre. Die Anwendung erfolgt durch die Nase, da das Ohr oftmals zugeschwollen ist. Ein Arztbesuch sollte so schnell wie möglich gerade bei Kindern organisiert werden.
Gegen die Austrocknung des Aussenohrs hilft das Auftragen von Mandelöl. Ein guter Trick auch bei regelmäßigen Tauchgängen. Vorher und Nacher auftragen und die Feuchtigkeit wirkt Infektionen entgegen.

Wunddesinfektion

Nicht nur Kinder ziehen sich schnell kleine Wunden zu. Einmal beim Klettern abgerutscht, schon ist die schützende Haut offen. In exotischen Gefilden sollte auch bei kleinsten Kratzern sofort desinfiziert werden. Gute Erfahrungen haben wir mit dem Betaisodona Wund-Gel gemacht. Die Wunde wird komplett abgedeckt und durch das Gel ist der Wirkstoff länger aktiv. Natürlich funktionieren auch die diversen Wunddesinfektionssprays. Auch Mücken- bzw. Moskitostiche sollten desinfiziert werden, da das Kratzen im Zweifel die Hautschicht beschädigt und zu Infektionen führt.
Eine Packung steril verpackter Pflaster gehört meines Erachtens auch in die Reiseapotheke.

Was tun bei Blasen: Wer sich Blasen gelaufen hat, kann immer gut auf Blasenpflaster zurückgreifen. Im letzten Jahr für uns neu dabei (viel kleiner und handlicher) ist der Anit-Blasenstick von Compeed.

Insektenabwehrmittel

Egal ob in Schweden oder auf Bali, Mücken und Moskitos sind üble Plagegeister und meist in der Überzahl. Den quälenden Juckreiz kann man gut mit Fenistil-Gel lindern. Wir setzen neuerdings den BiteAway ein. Ist nicht jedermanns Sache, aber ungemein effektiv.
Doch Vorbeugung ist deutlich die bessere Behandlung. Die richtige Kleidung (z.B. nosilife von Craghoppers für Kinder und Erwachsene), gekühlte Hotelzimmer und Moskito-Netze über dem Bett halten die Plagegeister auf Abstand. Und dann gibt es ja noch die Insektenabwehrmittel.
Bei Reisen in entlegene Gegenden empfehlen wir vor Ort Mückenschutz-Präparate zu kaufen. Der Wirkstoff DEET garantiert eine sehr lange Wirkdauer, kann aber speziell bei Kindern zu Hautirritationen führen. Aus Deutschland mitgebracht hat sich NoBite bewährt.

Durchfall-Medikamente

Die ersten Tage des Urlaubs können schnell auf den Magen schlagen – und das buchstäblich. Ungewohntes Essen, Reisestress und mangelnde Hygiene fordern eine Umstellung unseres Körpers.
Unser Tipp: Zwei bis drei Tage vor Urlaubsbeginn mit der Einnahme von Perenterol Forte beginnen. Auch Kinder ab zwei Jahren können das Medikament einnehmen. Die Arznei-Hefe stärkt die Darmflora und im Unterschied zu herkömmlichen Durchfall-Mitteln hemmt es nicht die Darmbewegung. Die Kapseln lassen sich öffnen und die Hefe in z. B. einem Löffel mit Nutella mischen.
Wenn es dann doch mal ganz hart flüssig kommt, hilft Loperamid AL Akut.  Allerdings ist das Medikament nur für Erwachsene geeignet und nicht unumstritten.
Durchfall geht immer mit Flüssigkeits- und Elektrolyteverlust einher. Da helfen Präparate wie „Elotrans„. Das Pulver in Wasser (aus verschlossenen Flaschen oder abgekocht) auflösen. Generell viel Trinken, um den Kreislauf nicht noch zusätzlich zu belasten.

Schmerzmittel

Wenn es einen dann wirklich mal umwirft, können Schmerzmittel die Rettung sein. Und wenn sie uns nur zu einer Nacht mit Schlaf verhelfen. Für kleinere Kinder hilf Nurofen. Gibt es vom Kinderarzt in flüssig oder Tablettenform – je nachdem, was die Kinder präferieren (unsere lieber die Tabletten).
Allerdings gilt auch hier entsprechend der Reiseroute und der vorhandenen Risiken packen. Gebiete in denen z. B. Dengue-Fieber vorkommt, kann das falsche Schmerzmittel fatale Folgen haben. ASS (Aspirin) oder andere nicht steroidale Entzündungshemmer (z.B. Ibuprofen, Diclofenac) sorgen für eine Blutverdünnung und können innere Blutungen zur Folge haben. Besser ist Paracetamol.
Wie bei allen Beschwerden gilt auch hier: Sind die Beschwerden massiv oder gehen nicht zurück, unverzüglich einen Arzt konsultieren! Der Unterschied zwischen Malaria und Dengue-Fieber ist für den Laien nicht zu erkennen. Da hilft nur ein Bluttest.

Reisekrankheit- und Übelkeit

Ein Thema, welches uns auf allen unseren Reisen begleitet. Während Dani gerne einen Bogen um Boote jeder Art macht, wird unser Sohn schon beim Gedanken an eine Autofahrt grün im Gesicht.
Gute Erfahrungen haben wir mit Akkupressur-Armbändern gemacht. Bereits vor Reisebeginn stabilisieren die kleinen Stoffbänder mit Gnubbel. Wird es akut, ist unsere erste Wahl auf Reisekaugummis a la Superpep gefallen. Kann akut angewendet werden und bei Besserung einfach den Kaugummi in der Wangentasche „parken“.
Abhilfe schafft auch das Kauen von Ingwer. Das ist aber Geschmackssache und speziell Kinder mögen das gar nicht.

Allergie-Probleme

Oftmals total vernachlässigt wird die Mitnahme von sogenannten Antihistaminika. Diese sorgen im Körper für Linderung von Allergie-Beschwerden. Und damit meine ich nicht nur juckende Augen oder eine laufende Nase. Auch Mückenstiche und Sonnenbrand können so unterstützend behandelt werden. In Tablettenform funktioniert für uns Heuschnupfer seit Jahren das rezeptfreie Cetirizin. Am Abend eingenommen sorgt die Tablette zusätzlich für einen erholsamen Schlaf und lässt einen nicht tagsüber komplett abbauen (leider machen Heunschnupfenmittel nämlich durchaus extrem müde).

Sonnenschutz

Ein nicht zu unterschätzender Punkt. Gerade Kinder müssen unbedingt vor übermässiger Sonneneinstrahlung geschützt werden. Entweder durch geeignete Kleidung oder durch Sonnencremes. Diese gibt es auch vor Ort, allerdings unserer Erfahrung nach nicht immer günstiger. Wenn dann doch mal ein Sonnenbrand passiert, hilft ein kühlendes Panthenol-Spray. Auch Aspirin kann Linderung verschaffen. Bitte aber erst ab einem Alter von 14 Jahren anwenden.

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