Klär mich auf

Wir werden alle nicht drum herum kommen. Irgendwann ist es so weit und der Nachwuchs will es wissen: Wie funktioniert das mit dem Sex, warum sind Mädchen so und Jungs anders, was ist ein Hodensack, eine Gebärmutter und noch viele andere Fragen. Es gibt also mehrere Möglichkeiten: Wir Eltern können stotternd versuchen, kindgerechte News aus der Sexualwelt zusammenzufassen. Oder wir versuchen es mit einem Buch. Also nicht: Hier, lies das Buch, dann weißte alles, sondern ich dachte eher so: Ich lese das Buch und bin dann – hoffentlich – auf alle Eventualitäten vorbereitet. Ein total süßes Buch mit putzigen, manchmal sehr lustigen Illustrationen ist im Klett Verlag erschienen. Klär mich auf von Katharina von der Gathen versammelt die wichtigsten Fragen rund um´s Thema Aufklärung. Katharina von der Gathen hat Sonderpädagogik studiert und eine Zusatzausbildung zur Sexualpädagogin absolviert. In Schulen bietet sie für Kinder und Jugendliche Aufklärungs-Workshops an. Klär mich auf sind in Blockform gesammelte Fragezettel von vielen verschiedenen Grundschülern, die von ihr beantwortet werden.

Sie haben sich in der Grundschulzeit zusammen mit mir eine ganze Weile lang mit Körper und Pubertät, mit Liebe und Sexualität beschäftigt. In dieser Zeit konnten sie auch Fragen dazu aufschreiben und die Fragezettel in eine Box werfen. Ohne ihren Namen zu nennen. Das Versprechen galt: Jede Frage sollte beantwortet werden.

Klär mich auf

Damit alles noch ein bisschen ansprechender aussieht, hat Anke Kuhl aufregende, lustige und nachdenkliche Bilder dazu gezeichnet. Auf der Rückseite jedes Fragebildes steht meine Antwort.

So ungeordnet, wie die Fragen aus meiner Box purzelten, so unsortiert ist auch dieser Block. Man kann ihn von vorne bis hinten oder von hinten bis vorne oder auch kreuz und quer anschauen und lesen. Hinten im Inhaltsverzeichnis kann man aber auch nachschlagen, welche Frage wo steht.

Klär mich auf

Klär mich auf ist im Klett Verlag erschienen. 208 Seiten, 101 Fragen, EUR 14,95.

  1. Ich musste gerade schmunzeln. Ich bin durch Zufall auf deiner Seite gelandet und habe bereits mit Begeisterung queerfeldein gecshmökert. Dein schreibstil udn deine Beschreibung der Sicht der Dinge sind herrlich erfrischend. Als ich auf den Titel des Posts klickte und die Bilder sah, konnte ich mir einen Lachanfall nicht verkneifen. Unser Sohn ist Weihnachten 4 Jahre alt geworden. Von Anfang an wird er mit Fachbegriffen groß, werden geduldig alle Fragen in kindgerechter Weise erklärt. Er weiß seit 1,5 Jahren was es heißt, wenn Mama Tampons braucht, wozu die menschlichen Geschlechtsmerkmale da sind, wie sie funktionieren (steifer Penis ist ja schon bei Kleinkindern nichts ungewöhnliches) und wie man Babys macht (Dank praktischer ertappung auf frischer Tat haben wir das gleich genutzt). Für ihn ist alles völlig normal, ich wusste auch schon mit 4 ganz genau wie aus ner Eizelle ein baby wird udn was vorher und nachher passiert. Aber schmunzeln muss ich dann doch, wenn er mitten in der Straßenbahn lautstark verkündet – nach Sichtung einer Hochschwangeren vor uns: „Stimmts Mamas Babys macht man wenn man den Penis in Mamas Vagina steckt. Aber das geht nicht immer, dass dann ein Baby im Bauch ist.“ …… Für mich ein völlig normaler udn schon gewohnter Unterhaltungsgrund, für alle Anwesenden nicht ganz so einfach: Neugierige und schmunzelnde Blicke der älteren Generation um die 70 Jahre, kichernde rötliche Blicke der Teenies, knallrote Blicker der Männer in den twenties uns gegenüber und entrüstete Blicke von Frauen und Männern zw. ca 30 – 45…… Das war ein sehr interessantes Schauspiel. Am Ende ist es doch so, dass Kinder die Welt viel unbefangener wahrnehmen, als wir Erwachsene, wenn sie die Möglichkeit bekommen. Kinder merken sehr genau, wenn uns Fragen unangenehm berühren oder gar aus der Fassung bringen. Das merke ich schon, wenn in meinem eigenen Verwandtenkreis die Blicke hochschnellen wenn unser Sohn meine Suche nach einem Tampon kommentiert: „Mama brauchst du einen großen oder einen kleinen Tampon? Musst du dich hinlegen weil es wieder weh tut? Guck mal, dort ist doch der große Tampon“. Hach, herrlich……..

    lG

    ela

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